Sightsleeping in Franken

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In Franken wird Geschichte lebendig. Schlösser, Burgen und andere historische Gebäude laden ein zu einer eindrucksvollen Zeitreise. Wer das Individuelle schätzt, legt auch bei der Übernachtung Wert auf das Besondere. Das findet man zum Beispiel in den Sightsleeping-Hotels. Ausgewählte Übernachtungsziele begeistern mit ihrer Architektur, ihrem Charme und oft auch durch die Schönheit der Umgebung. Wer im Urlaub auf Entdeckungstour durch die Zeit gehen möchte, findet in Franken optimale Voraussetzungen. Einsam gelegene Burghotels in der Fränkischen Schweiz können genauso entdeckt werden wie die lebhafte Metropole Nürnberg.

Die ältesten Teile der Burg Rabenstein entstanden bereits im 12. Jahrhundert. In ihrer langen Geschichte wurde die mitten im Wald auf einem Hochplateau über dem Ailsbachtal gelegene Anlage mehrfach zerstört und wieder aufgebaut. Unter anderem lebten die Burggrafen von Nürnberg auf Burg Rabenstein. Auch König Ludwig I. von Bayern war hier zu Gast. Wer bei einer Burgführung durch die Ritter-, Waffen- und Prunksäle geht, kann erahnen, welchen Reichtum die einstigen Burgbewohner erwarben und verteidigten. Reich verzierte Wände mit Gemälden, dekorative Kerzenleuchter und Möbel versetzen die Gäste für einen Moment in die Vergangenheit. Weit in diese kann man auch in der nahegelegenen Sophienhöhle eintauchen, die einst durch den Schlossgärtner zufällig entdeckt wurde. Die Höhle wurde in Jahrtausenden von Wasser aus dem Fels gewaschen und bietet Inspiration für alle Sinne. Filigrane Strukturen aus Kalk, die von der Decke zum Boden oder in die umgekehrte Richtung wachsen, faszinieren die Besucher. Zu sehen sind auch riesige Stalagmiten und bis zu fünf Meter lange Sinterfahnen. Das fast vollständig erhaltene Skelett eines Höhlenbären und Knochen von arktischen Wölfen, Hyänen und Höhlenlöwen am Grund der Höhle erinnern an Kämpfe in grauer Vorzeit. Fast schon modern wird es, wenn im vorderen Teil der Höhle eines der klassischen Konzerte stattfindet. Die mit Kerzen dekorierte Höhle sorgt dank ihrer Akustik für ein musikalisches Erlebnis. Gleich in der Nähe liegt auch eine Falknerei, deren tägliche Greifvogelschau nicht nur Kinder und Fotografen beeindruckt. Wer möchte kann die majestätischen Vögel selbst auf die Hand nehmen und sie füttern.

Weniger als eine Stunde entfernt liegt Nürnberg. Touristen aus aller Welt schätzen die Stadt, in der Albrecht Dürer von 1509 an wirkte für ihre gut erhaltene Architektur, die Kaiserburg oberhalb der Stadt und die zahlreichen Sehenswürdigkeiten. Die schon im Mittelalter aufgeblühte Stadt begeistert mit ihrer Vielfalt. Unter dem Stadtzentrum führt eine einstündige Führung durch die historischen Felsengänge, die vor Jahrhunderten in den Fels geschlagen wurden, weil sie für die Bierproduktion gebraucht wurden. Im Albrecht-Dürer-Haus kann man dem Leben und Werk des Malers und Grafikers nachspüren. Vom Sinwelturm in der Kaiserburg aus lässt man den Blick über das Stadtzentrum schweifen, betrachtet Aufnahmen aus der Zeit vor und nach dem zweiten Weltkrieg und entdeckt mit jedem Blick neue Sehenswürdigkeiten. Fast 50 Meter tief in den Boden reicht der Brunnen im Zentrum der Vorburg, der einst die autonome Wasserversorgung der Burg sicherstellte. Heute kann man die Tiefe bei Führungen und mit Hilfe moderner Kameratechnik erleben. Sehenswert ist auch die im letzten Jahr neu konzipierte Ausstellung „Kaiser – Reich – Stadt“, die in den historischen Räumen über die Rolle Nürnbergs im Spätmittelalter informiert.

Verborgene Oasen wie liebevoll gestaltete Innenhöfe und Hesperidengärten sind in Nürnberg genauso zu entdecken wie Szeneviertel am Rande der Stadt oder die zahlreichen Museen. Täglich um 12 Uhr schlägt das Glockenspiel der Frauenkirche und macht den Vorplatz zu einem Treffpunkt der Touristen, die das Leben dort genau wie in den Gärten der Burg, den Eiscafés und Biergärten genießen. Wer sich für Sightsleeping interessiert kann zum Beispiel im denkmalgeschützten Hotel Victoria aus dem Jahr 1896 gleich neben dem Bahnhof oder in der Jugendherberge im ehemaligen Kornspeicher der Kaiserburg übernachten. Von dort aus kann man die Geschichte aber auch die Gegenwart der Stadt entdecken. Während die einen die mittelalterlichen Wurzeln der Stadt erkunden, interessieren andere sich für die besondere Rolle der Stadt im Dritten Reich. Wieder andere erkunden den aus einem Problemviertel entstandenen Stadtteil Gostenhof und entdecken in dem kreativen Viertel an jeder Ecke Kneipen, Ateliers und Boutiquen. Kulturelle Vielfalt kann man in Nürnberg auch in der Oper oder im Theater erleben. Die malerische Stadt am Fluss ist genau wie ihr Umland eine Reise wert, denn Geschichte und Gegenwart verbinden sich zu einer gelungenen Mischung.

Bürgerreporter:in:

Christian Kolb aus Essen

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