Tempo auch bei Tempo-Limit?

Zum heutigen 25-jährigen Jubiläum der Erklärung der Europäischen Kommission zu Geschwindigkeitsbegrenzungen in der EU erklärt Michael Cramer, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen/EFA im Europäischen Parlament:

"Auch nach 25 Jahren gibt es in der EU immer noch keine einheitliche Regelung zu Tempolimits auf Europas Straßen. Trotz ihrer Zuständigkeit für die Verbesserung der Verkehrssicherheit nach Artikel 91(c) des EU-Vertrages ist die Europäische Kommission seit 25 Jahren im Hinblick auf Geschwindigkeitsbegrenzungen untätig geblieben ist.
Mit der Übergabe eines Geburtstagskuchens und einem "Tempo 30"-Plakat an EU-Verkehrskommissar Kallas habe ich daher gestern eindringlich an die Absicht seiner Vorgänger erinnert, der Unfallursache Nummer Eins in der EU - überhöhte Geschwindigkeit - endlich die geeigneten Maßnahmen entgegenzusetzen Jedes Jahr sterben auf Europas Autobahnen bei Verkehrsunfällen 35.000 Menschen. Das ist ein unerträglich hoher Preis für unsere Mobilität, den wir unbedingt senken müssen!
Laut dem Europäischen Verkehrssicherheitsrat (ETSC) würde allein eine Reduzierung der Durchschnittsgeschwindigkeit um nur einen 1 km/h jährlich mehr als 2.200 Unfälle mit Todesfolge verhindern. Neben dem Todesrisiko senkt eine niedrigere Fahrtgeschwindigkeit auch die Schwere der Verletzungen. Und nicht zuletzt profitieren alle Bürger von weniger Lärm und geringeren Treibhausgas-Emissionen.
Wie wichtig Tempolimits sind, machte zuletzt auch das Europäische Parlament mit Nachdruck deutlich, als es im Bericht von Dieter-Lebrecht Koch (CDU) zur Straßenverkehrssicherheit 2011-2020 die generelle Einführung von Tempo 30 in Wohngebieten empfahl. Dem Druck der Autoindustrie, die immer stärker motorisierte Fahrzeuge produziert und kein Interesse an Tempolimits hat, darf nicht weiter nachgegeben werden."

Quelle: EuroGATE/newsline2022
Michael Cramer MdEP
Europäisches Parlament
Die Grünen/EFA
B-1047 Brüssel
www.michael-cramer.eu