Ehrenbürgerschaft für Monsignore i.R. Karl Kraus
Die Gemeinde Westendorf erweist ihrem langjährigen Seelsorger eine besondere Ehre
Von Rosmarie Gumpp
Westendorf: „ Gepriesen sei der Herr, der wunderbar an mir gehandelt und mir seine Güte erwiesen hat“. Mit diesen Worten aus dem Psalm 31 begann Monsignore Karl Kraus seinen Eintrag in das „Goldene Buch“ der Gemeinde Westendorf. Dem beliebten Seelsorger wurde bei einer kleinen Feierstunde – dieser Rahmen war der ausdrückliche Wunsch des Geehrten – eine besondere Auszeichnung zuteil. Monsignore Karl Kraus ist jetzt Ehrenbürger der Gemeinde Westendorf. In seiner Laudatio erinnerte Bürgermeister Steffen Richter an den bereits im Jahre 2020 einstimmig gefassten Beschluss des Gemeinderates, der erst jetzt Corona bedingt umgesetzt werden konnte. Der Rathauschef bedankte sich bei Pfarrer Norman D´Souza, dem Leiter der Pfarreiengemeinschaft Nordendorf-Westendorf für die Überlassung des Pfarrheimes und beim Pfarrgemeinderat, der für das passende Ambiente sorgte. Zur Überreichung der Ehrenbürgerschaft kamen auch Inge Ihle, die langjährige Pfarrhausfrau von Monsignore Karl Kraus, Kirchenpfleger Erhard Tobiasch, die Pfarrgemeinderatsvorsitzende Marion Pröll, Oliver Schneider, der Pastoralratsvorsitzende und Abordnungen des Gemeinderates und des Pfarrgemeinderates. Das regnerische Wetter erlaubte keine Feierlichkeit im Garten des Pfarrhofes, aber zu den musikalischen Darbietungen gingen die Gäste einfach ins Freie. Die Musikkapelle Westendorf ließ es sich nicht nehmen, drei musikalische Schmankerl zu spielen, darunter auch die „Wahre Freundschaft“, ein Lieblingsstück des Priesters. Vorstand Werner Steppich gratulierte zur Verleihung der Ehrenbürgerschaft. Später überraschte auch der Westendorfer Kirchenchor, Leitung Julia Schmid, den Seelsorger mit passenden Liedbeiträgen, darunter das Lied, das der Chor auch zur Verabschiedung des Pfarrers vor zehn Jahren in den Ruhestand gesungen hatte. Sichtlich gerührt bedankte sich Monsignore Kraus für die musikalischen Darbietungen der Musikkapelle und des Kirchenchores. In seiner sehr persönlich gehaltenen Ansprache erinnerte Bürgermeister Steffen Richter daran, dass die Verleihung der Ehrenbürgerschaft die höchste Auszeichnung ist, die eine politische Gemeinde vergeben darf. Monsignore Karl Kraus ist „erst“ der dritte Träger dieser besonderen Ehrung in der Gemeinde Westendorf. Nur Persönlichkeiten, die dem Wohl der Bürger dienen und zum Ansehen des Dorfes und dessen Bürgerschaft beitragen sind eventuelle Anwärter auf eine so hohe Ehrung. „In den Jahren von 1979 bis 2010 waren Sie als Pfarrer in Westendorf mit den Filialkirchen Ostendorf, Waltershofen und Kühlenthal tätig und Sie waren mehr als nur ein Seelsorger. Sie haben mit den Menschen Feste gefeiert, Sie haben aber auch in dunklen Stunden an der Seite dieser Menschen gestanden“. Monsignore Kraus, der auch von 1987 bis 2010 dem Dekanat Meitingen als Dekan vorstand, war eine tragende Säule des Gemeindelebens in Westendorf. So geht auf ihn die Einführung des Neujahrsempfanges zurück, die Gründung des Katholischen Frauenbundes (1982), der Westendorfer Pfarrfasching, der weit über die Grenzen hinaus bekannt ist und das Straßenfest, denn „zwischenmenschliche Beziehungen können nur in der Geselligkeit gepflegt werden“, so Steffen Richter. In seine priesterliche Amtszeit fallen auch der Bau des Pfarrheimes in Westendorf und die Friedhofserweiterung. 31 Jahre, so Richter, war Monsignore Karl Kraus auch Vorstand des „Ambulanten Krankenpflegevereins Holzen und Umgebung“. Für dieses überaus große ehrenamtliche Engagement erhielt Karl Kraus vor zwei Jahren den Elisabethpreis des Caritasverbandes überreicht. „Sie sind eine Persönlichkeit, die offen auf Menschen zugeht, ein guter Zuhörer und Sie übten Ihr Amt in Demut aus“, so die Worte des Westendorfer Rathauschefs. Anschließend überreichte das Gemeindeoberhaupt die Ehrenbürgerurkunde an den beliebten Seelsorger und Priester, der sie strahlend in Empfang nahm. Pfarrer Kraus griff die Worte „Gemeinsam sind wir stark“, die an der Wand des Westendorfer Pfarrheimes stehen zu Beginn seiner Ansprache auf. „Wir haben diese Erfahrung in den langen Jahren meines Wirkens gemacht, die Kirche und die politische Gemeinde waren gemeinsam unterwegs. Meine Heimat ist vor allem Westendorf, die Kirche als unser Zentrum, sie ist mein Leben“. Nach einigen persönlichen Erfahrungen, die Monsignore Kraus erzählte, endete er mit diesen Worten, die auch im „Goldenen Buch“ der Gemeinde nachzulesen sind: „Sie haben mich zum Ehrenbürger der Gemeinde Westendorf ernannt – die Ehrenbezeichnung erfüllt mich mit Dankbarkeit und Freude“. Im Namen der Pfarrei St. Georg richtete die Pfarrgemeinderatsvorsitzende Marion Pröll ein kurzes Wort an den Geehrten. „Dieses Miteinander, das Sie Herr Monsignore Kraus gepflegt haben, machen St. Georg und die Gemeinde Westendorf einzigartig“. Nach dem offiziellen Teil konnte der kleine Kreis der geladenen Gäste dem neuen Ehrenbürger von Westendorf unter Einhaltung der Corona-Auflagen gratulieren und mit ihm ins Gespräch kommen.
Bürgerreporter:in:Rosmarie Gumpp aus Ellgau |
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