neue Frauen in Euskirchen
Die Ausstellung "Mythos neue Frau Mode zwischen Kaiserreich, Weltkrieg und Republik" ist noch bis zum 17.11.2019 zu den gewohnten Öffnungszeiten in der Tuchfabrik Müller in Euskirchen zu sehen. Die Tuchfabrik ist ja bekanntlich ein Industriemuseums-Standort des Landschaftsverbandes Rheinland.
"Schon vor dem Ersten Weltkrieg hielt eine nie gekannte Modernisierung aller Lebensbereiche die Gesellschaft in Atem. Straßenbahnen, Automobile und Fahrräder versprachen eine neue Form der Mobilität. Auch die Arbeitswelt war in den Strudel der rasanten Veränderungen einbezogen. Immer mehr Frauen arbeiteten nicht nur in den Fabriken, sondern auch in den Telefonzentralen, Kaufhäusern oder Büros, als Lehrerin oder Laborantin. Ob am Arbeitsplatz, beim Einstieg in die Straßenbahn oder auf der Rolltreppe im Warenhaus, die Frauen waren für die neuen Lebensumstände noch völlig unpassend angezogen. Die großen und einengenden Roben des Kaiserreichs passten nicht mehr in die modernisierte Welt, Kleidung musste funktionaler werden.
Die Mode passte sich der sich wandelnden Gesellschaft an, fand neue Formen für einen vereinfachten Kleidungsstil, der den Anforderungen des modernen Lebens entsprach. Die alten Zöpfe wurden abgeschnitten. Frauen legten Korsett und mehrere Lagen Unterröcke ab, die Röcke wurden kürzer, die Stoffe leichter. Reißverschluss und Druckknöpfe ersetzten Haken und Ösen sowie lästige Schnürungen," berichtet das Museum.
Der Besucher taucht in eine völlig neue Welt ein. Natürlich gibt es Bekleidung für die moderne Frau der `20er Jahre zu sehen, ob im Original oder als Nachbildung, sei einmal dahingestellt. Lesetafeln kommen hinzu, historische Schwarzweißfilme und viele andere Utensilien rund um die Damenoberbekleidung.
Ein Besuch lohnt sich durchaus, nicht nur für Frauen, sondern auch für die Herren der Schöpfung, vor allem in Verbindung mit einer Führung durch das übrige Museum.
Bürgerreporter:in:Andreas Rüdig aus Duisburg |
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