Europa hilft - hilft Europa? "Dienstältester" Schülerwettbewerb der Europäischen Union geht in die 62. Runde
Preisverleihungen für Schwaben-Nord 2015 auf Schloss Höchstädt
84 Schülerinnen und Schüler aus 10 Schulen erhalten Auszeichnungen.
In altersgerechten Aufgabenstellungen über das Thema „Europa hilft - hilft Europa?“ hatten die Schüler auch in diesem Jahr wieder Bilder gemalt oder Texte, Collagen, Fotostrecken, Kurzfilme, Reportagen, Plakate und mediale Gestaltungen entworfen. Sie alle waren zur Siegerehrung aus dem Einzugsbereich Schwaben-Nord mit ihren Lehrern, Eltern und Großeltern ins Schloss Höchstädt (Landkreis Dillingen) gekommen.
Die Veranstalter, der Bezirk Schwaben sowie die Regierung von Schwaben, freuten sich beim Festakt über das anhaltende Interesse der schwäbischen Jugend an Europa. Als Schirmherren begrüßten Bezirkstagspräsident Jürgen Reichert und in Vertretung des Regierungspräsidenten Karl Michael Scheufele dessen Abteilungsdirektor Dr. Peter Hell die zahlreich nach Schloss Höchstädt angereisten Lehrkräfte und Schüler aus 10 nord- und mittelschwäbischen Gymnasien, Real- und Grundschulen. Erfreulich viele Schüler wurden von Eltern, Großeltern und Geschwistern begleitet. Da man den schwäbischen Kindern allzu lange Wege ersparen möchte, werden die Siegerehrungen in die Bereiche Schwaben-Süd( tags zuvor in Marktoberdorf) und Schwaben-Nord aufgeteilt.
Jürgen Reichert dankte Schülern, Lehrern und Schulen für ihr Engagement bei der Umsetzung der anspruchsvollen Themenstellungen, die zur Preisverleihung zu sehen waren. "Das wesentliche Beurteilungskriterium des Wettbewerbs ist die europäische Dimension", betonte er und freute sich, dass "der Wettbewerb es jungen Leuten ermöglicht, kreativ und mutig an den Themen Europas mitzuarbeiten. Da ist mir um die nachwachsende Generation für unsere europäische Partnerschaftsarbeit nicht bange“, so Reichert über das Interesse an den Aufgaben dieses "dienstältesten" Schülerwettbewerbs Deutschlands und der Europäischen Union. Sein Dank ging an die „großartig motivierenden Lehrkräfte, die bereits an den Schulen für die europäische Idee werben“. Begleitet wurde er von den schwäbischen Bezirksräten Wolfgang Bähner (Augsburg), Dr. Johann Popp (Wertingen), Peter Schiele (Nördlingen) und Sissi Veit-Wiedemann (Pöttmes). Weiter kamen Höchstädts Bürgermeister Stefan Lenz, der Ministerialbeauftragte für die Gymnasien in Schwaben Hubert Lepperdinger, vom Schulamt Dillingen Schulamtsdirektor Wilhelm Martin für die Grund- und Realschulen sowie Dr. Gerhard Beuschel als EU-Landeskoordinator für den Wettbewerb.
80.000 Schüler nahmen heuer wieder bundesweit am Europäischen Wettbewerb teil, allein 20.000 Bewerbungen kamen allein aus Bayern und davon gut 3.000 aus Bayerisch-Schwaben. Hier wurden 200 Landessieger aller Kategorien ermittelt. 84 von Ihnen wurden jetzt in Höchstädt ausgezeichnet.
In bewährter Weise orientieren sich die Wettbewerbsthemen am jährlich wechselnden Wahlspruch der Europäischen Union. Im Jahr 2015 heißt das Motto: Europa hilft - hilft Europa? und greift die Verantwortung Europas für Menschen und Regionen auf, denen es nicht so gut geht. Mit Blick auf das „Europäische Jahr der Entwicklung 2015“ stehen global zu betrachtende Themen wie die Verantwortung für Natur, Klima, Ressourcen, nachhaltige Konzepte für Handel, Landwirtschaft und Konsum auf der Agenda. Die Schülerinnen und Schüler aller Jahrgangsstufen befassten sich kreativ und in den heuer stark vertretenen höheren Jahrgängen auch sehr kritisch mit den verschiedenen Aufgabenstellungen. Die Themen reichten vom Tierschutz und dem gerechten Umgang mit Wasser bis zur europäischen Friedensarbeit oder dem Verhältnis von arm und reich in der „Festung Europa“.
Die Jüngeren (1. bis 4. Klasse) machten sich bereits Gedanken über das Aussterben von Pflanzen- und Tierarten und wurden gefragt, welche sie beschützen wollen. Außerdem konnten sie mit ihrem Freund, dem Drachen, auf Entdeckungstour durch fremde Länder ziehen, um in bunten Farben zu schildern, was sie da so erleben konnten. Die 5. bis 7. Klassen richteten einen “Weltladen“ ein oder erschlossen eine Schule plus Unterrichtsplan in einem Entwicklungsland. Die 8. bis 10. Klassen illustrierten den Zusammenhang zwischen Armut in Entwicklungsländern und eigenem Konsumverhalten. Veranschaulichen konnten sie das mit selbst gewählten Beispielen zu individuellen Kaufentscheidungen bei Jeans, T-Shirt, Kaffee oder Smartphone. In den 11. bis 13. Klassen entwarf man bereits politische Lösungsansätze für die drängende Flüchtlingsfrage bei gleichzeitig sinkender Bereitschaft in manchen EU-Staaten, mehr Flüchtlinge aufzunehmen. Weiter analysierte die Oberstufe den Zusammenhang von Armut und Reichtum in Europa oder entwickelte als „Firma“ ein nachhaltiges Rohstoff-Importe-Konzept, das sich auch wirtschaftlich rechnet. Als Sonderaufgabe traf das Thema „70 Jahre Frieden - nie wieder Krieg“ auf Jean-Claude Junkers Warnung von 2013, dass „die Dämonen nicht weg sind, sondern nur schlafen.“
Der Vorsitzende der Europa-Union im Bezirksverband Schwaben, Dr. Gerhard Böck, kam wie immer mit einer großzügigen Spende und warb für vermehrte Bildungsarbeit: „Bildung zu bekommen muss das Ziel europäischer Entwicklungshilfe sein“. Dem „siegreichen Nachwuchs“ bescheinigte er „einen ersten Beweis seines Europa-Engagements“ mit: „Glückwunsch! Danke! Weitermachen!“
Eingeladen waren folgende Schulen aus Schwaben Nord:
Abt-Ulrich-Schule, Kaisheim, 7 Schülerinnen/Schüler
Grundschule Schwenningen, 3 Schülerinnen/Schüler
Grundschule Günzburg Südost, 5 Schülerinnen/Schüler
Grundschule Kettershausen, 3 Schülerinnen/Schüler
Kolleg der Schulbrüder, Illertissen, 2 Schülerinnen
Gymnasium Königsbrunn, 8 Schülerinnen/Schüler
Gymnasium Wertingen, 45 Schülerinnen/Schüler
Konradin-Realschule Friedberg, 5 Schülerinnen/Schüler
Maria Ward Realschule, Günzburg, 5 Schülerinnen
Anton Fugger Realschule Babenhausen, 1 Schülerin
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