Wie lange mache ich das jetzt schon?
Habe ich schon mal darüber nachgedacht, daß es an der Zeit wäre, das Tagebuch mal abzugeben? Mein erster Eintrag in das Tagebuch war am 22.06.2014 - das klingt erschreckend lang und wenn ich so zurückblicke und mich an all die Namen und Gesichter erinnere, die schon Teil meines Lebens waren, dann empfinde ich es eher als Bereicherung, denn als Schreck!
Ja, ich Betty bin wirklich schon lange hier, aber ich bin auch schon seit langer Zeit die Haus- und Hofkatze, auf die keiner mehr verzichten will oder geschweige denn kann.
Einer meiner wichtigsten Begleiter war sicherlich mein treuer Freund Ringo, der sein neues Leben in vollen Zügen genießt. Und wenn ich so über all die Zeilen schweife, die ich so geschrieben habe, dann haben mich sehr viele Bewohner aus dem Hundehaus begleitet. Kasimir, Kay, Marlo und auch ganz lang und intensiv mein Kumpel Hugo. Das liegt wohl daran, daß ich die meiste Zeit nicht im Katzenzimmer gelebt habe, sondern immer vielmehr in meiner ganz eigenen Suite im kleinen Hundehaus. Ich kann halt einfach nicht so gut mit Artgenossen und dennoch habe ich auch sehr viel von meinen Vorgängern in Sachen Hofleben gelernt. Erinnern Sie sich noch an Lucky? Ich habe ihm so gerne bei seinen Streifzügen über den Hof zugesehen und wie geschickt er seine Aussichtspositionen immer eingenommen hat.
Und natürlich Spike mit dem ich eine kurze Zeit auch gemeinsam den Hof bewohnen durfte. Wie soll ich es jetzt sagen....zu meinem großen Glück und sehr zu meiner Entspannung, konnte Spike sich bekanntermaßen nicht dazu durchringen, nicht immer mitzuteilen, daß er gerade da war. Und überlegen Sie sich mal im Dezember 2014 ist Chili bei uns eingezogen und Quenna hat auch in der Zeit ihren Einstand hier gefeiert. Und an Aaron kann ich mich auch sehr gut erinnern, weil er ja fast mein Nachbar war. Und nicht zu vergessen Walker dessen Ruhe ich immer sehr bewundert habe.
Jedesmal wenn ich jetzt Hugo anschaue, stelle ich fest, daß wir in der Tat langjährige Weggefährten sind. Ist das nicht irgendwie witzig? Zusammengeworfen mit unterschiedlicheren Schicksalen wie sie nicht sein könnten und geeint in dem Wunsch einfach nur hund/katze selbst sein zu dürfen. Wenn ich Wolfi betrachte, sehe ich immer wieder Bella vor mir....es gibt so viele Gesichter und Geschichten. Das Leben hier ist einfach nur spannend und unglaublich vielschichtig. Ich habe mich dabei ertappt, wie ich auch die Zeiten vor mir ein wenig durchforstet habe....Bob, Captain, Anton, Buddy, Sally - meine Güte so viele unterschiedliche Namen.
Ich habe beim Stöbern im Tagebuch einen Eintrag von einem Hund namens Tobi gefunden. Das war im Jahr 2013, also lange vor meiner Zeit. Dieser Eintrag hat sich darum gedreht, daß Tobi befürchtet hat, sich zu sehr um Aufmerksamkeit zu bemühen. Aber lesen Sie diesen Absatz doch einmal selbst....ich wollte ihn nicht verändern, er hat mich berührt, so wie er da stand:
"Ich hätte einfach gern immer jemanden um mich in dem Moment, wo ich die Augen auf mache.
Wenn bei uns Besuchertage sind, dann belle ich ganz laut, damit die Menschen mich sehen und mit mir Gassi gehen und mich streicheln und mich lieb gewinnen und mich vielleicht mit nach Hause nehmen und meine Familie sein wollen. Vielleicht bemühe ich mich zu sehr, aber ich kann doch nicht still in einer Ecke sitzen. Ich bin kein besonders auffälliger Zeitgenosse. Ich habe nicht diese unglaublich souveräne Ausstrahlung wie Buddy oder die Größe von Miro oder das lustige Fell von Angel oder die schwarz-weißen Flecken von Klara oder diese tolle Zeichnung um die Augen wie Ringo oder gar den stattlichen Körperbau von Kay. Nein ich bin nur Tobi ein ganz einfacher normaler hellbrauner mittelgroßer Hund, der auch nicht mehr ganz der jüngste ist und der scheinbar nicht gerade das große Glück gepachtet hat."
Zum Glück konnte ich kurze Zeit später lesen, daß Tobi sein großes Glück gefunden hat und ich hoffe, daß dies auch noch immer anhält. Aber allein dieser kleine Absatz zeigt, daß in unseren Köpfen viel vor sich geht und wie schön es ist, daß vor sehr langer Zeit ein weißer Hund namens Ike beschlossen hat, eine kleine Geschichte über sich zu schreiben. Dank Bob ist daraus eine Art Insitution geworden, die wir Bewohner sehr hoch schätzen. Wir Bewohner hier brauchen Ihre Aufmerksamkeit liebe Leserinnen und Leser um Gehör zu finden, um ein Zuhause finden zu können - wir können das nicht alleine.
Und auch diese Woche gab es wieder 2 Auszüge, die ich nur all zu gern verkünde.
Fangen wir mit dem Hundehaus an. Unsere Lieblings-Super-Mama Mila hat nicht nur ihre Babys gut zur Welt und untergebracht, nein, sie hat auch sich mehr als gut vermittelt. Für mich kein Wunder, daß Mila nicht länger als notwendig bei uns geblieben ist, denn nicht nur ihre Optik, sondern vorallem ihre unverwechselbare Art macht Mila einfach nur liebenswert. Viel Glück meine Liebe.
Und auch aus dem Katzenhaus gab es sozusagen einen Auszug. Offiziell ist es erst einmal ein Umzug, aber so wie ich unseren Scooter kenne, wird er seine Pflegestelle derart schnell um die Pfote wickeln, daß sie ihn nie wieder hergeben wollen. Unsere Menschen haben beschlossen, daß Scooter eine Luftveränderung braucht und haben eine gute Pflegestelle für ihn gefunden. Dort kann er seinen hartnäckigen Schnupfen hoffentlich endlich los werden und wer könnte diesem tollen Kerl denn widerstehen und ihn wieder zu uns bringen. Also auch Dir viel Glück, mein lieber Freund, in der Hoffnung, daß Du bei Deiner Pflegestelle für immer bleiben darfst.
Ansonsten haben wir im Katzenhaus ein paar Neuzugänge, die noch in der Quarantäne untergebracht sind und die ich noch nicht zu Gesicht bekommen habe. Dafür durfte Tina von ihrem bisherigen hintersten Abteil nach ganz Vorne umziehen. Wahrscheinlich hoffen unsere Menschen, daß sie sich dann den Besuchern auch besser zeigt. Im Gegenzug ist Stony nach hinten gezogen und siehe da, er zeigt doch in der Tat auch sein Näschen ab und dann an der frischen Luft. Auch bei ihm besteht damit die Hoffnung, daß Menschen ihn endlich einmal wahrnehmen.
Und zu guter Letzt kann ich Ihnen erzählen, daß mit ein kleiner Spion aus dem Katzenzimmer berichtet hat, daß Chili sich in der Tat langsam und sehr vorsichtig an das Thema "Streicheln" heranwagt. Nut Mut mein Lieber, das tut wirklich nicht weh, sondern kann sehr viel Spaß bringen. Auch Sabbel scheint sehr langsam zumindest den Schnuffel-Kontakt zu Menschen anzustreben, damit habe ich die Hoffnung, daß Sumse seinem Kumpel nacheifern wird. Nur bei Kathy weiß ich einfach nicht, wie sie sich das vorstellt mit der Vermittlung, wenn sie sich immer vor Menschen versteckt. Ich werde meinen Spion einmal zu ihr schicken und ihr ins Gewissen reden lassen.
Wer mein Spion ist?
Das erzähle ich Ihnen nächstes Mal. Auch Hugo wird bestimmt dann wieder etwas zu berichten haben. Im Moment ist es ja eher ruhig im Hundehaus, aber wer unser Leben hier kennt weiß, daß das selten lange so bleibt.
Damit wünsche ich Ihnen ein schönes Wochenende und uns ganz viele interessierte Besucher.
Ihre
Betty
Bürgerreporter:in:Sabine Pollok aus Dillingen |
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