Ich bin wieder da
aber ich werde das Thema nicht wirklich weiter behandeln.
Betty hat dazu schon sehr viele richtige und treffende Dinge gesagt und es gibt kaum etwas zu ergänzen.
Ich weiß, Sie hat erzählt, daß wir alle etwas über mich gelernt haben. Das ist richtig. Ich hatte es vergessen - irgendwie war diese Erinnerung nicht mehr in meinem Bewußtsein vorhanden, kam dann aber leider zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt wieder raus. Ich habe sehr schlechte Erfahrungen in Zusammenhang mit engen Treppen und Menschen gemacht. Bei meiner gesamten Vorgeschichte muß ich wohl nicht ins Detail gehen. So oder so war das wohl einer der Auslöser weswegen ich wieder hier bin. Verstehen Sie es jetzt auch nicht falsch, wenn ich es so sage, aber ich fühle mich nicht unwohl wieder hier zu sein. Es hätte mich mehr als nur gefreut, wenn in diesen netten Menschen meine Familie gefunden hätte, aber es sollte einfach nicht sein. Lassen wir damit dieses weitere Kapitel in meinem Leben!
Was gibt es Neues zu erzählen? Leider zur Zeit nicht all zu viel. Aber dafür einen ganz besonders schönen Auszug. Unser lieber Tchibo hat seine Familie gefunden und ist bei ihnen eingezogen. Er hat jetzt endlich ein Zuhause wo er geliebt wird, er hat ein paar Kinder zum Toben für sich und Erwachsene, die sich genau nur für ihn entschieden haben. Das ist die Optimal-Vorstellung! Viel Glück mein junger Freund und genieße Dein neues Leben.
Und auch unser Hasenhaus ist an Einwohner stark geschrumpft. Es sind nach Grey letzte Woche nun auch Hefty und Dropsi ausgezogen. Damit bleibt Borsti leider alleine zurück und ich hoffe, daß auch er bald ein neues Zuhause finden wird, denn so alleine fühlt er sich garnicht wohl.
Betty hat ja letzte Woche bereits über all die Umzüge erzählt und ich muß sagen, ich mußte auch erst ein paar mal hinsehen, ehe ich wieder Alle im Blick hatte. Auch unsere hübsche Mira ist umgezogen. Sie hatte bis vor kurzem mit Marlo und mir zwei Nachbarn, die ihrem Mitteilungsdrang einfach immer nachgeben mußten. Jetzt ist sie neben Hugo eingezogen, der ziemlich abgeklärt hinnimmt, daß MIra in ihrem jungen Alter einfach ganz viele Fragen stellt und unwahrscheinlich viel zu erzählen hat. Es scheint ihn weit weniger zu stören als es bei mir der Fall war. Das tut ihr glaube ich sehr gut. Vielleicht findet sie dann mal Zeit, sich ein wenig umzusehen und etwas Ruhe zu finden. Für unsere Mira wäre eine Patin oder ein Pate echt klasse. Sie findet es hier ziemlich langweilig und etwas mehr Aktion würde ihr nicht schaden. Sie ist zwar gertenschlank, aber sie bräuchte etwas mehr Input für den hübschen Kopf. Unsere Menschen hier sind weniger geworden und damit ist irgendwie einfach viel Arbeit und wenig Zeit dafür übrig. Da müssen wir uns leider ab und dann mal mit nur 10 Minuten Spielen zufrieden geben, denn die Arbeit muß ja auch gemacht werden und auch unsere Menschen brauchen Zeit für sich zum Essen und Schlafen und ihre Familien .... Wenn ich mir überlege, wie viel sie für uns tun, frage ich mich immer, was ich denn für unsere Menschen hier tun könnte, damit ich mich mal bedanken kann. Bisher ist mir noch nichts Schlaues eingefallen. Aber ich arbeite daran!
Leider klappt das bei mir mit dem Putzen nicht so. Meine Zunge wäre zwar gut geeignet, aber ich vertrag das Putzmittel nicht so richtig und mit den Pfoten habe ich nicht wirklich die Koordination, um zum Beispiel zu Spülen oder auch die Katzengehege zu putzen. Also muß ich mir doch weiter überlegen, wie ich unseren Menschen helfen kann.
Betty hat mir noch eine tolle Geschichte erzählt, die ich Ihnen zum Abschluß nicht vorenthalten möchte.
Es wurde vor ein paar Wochen ein junger Kater als Fundkater abgegeben, der von seinen Findern den schönen Namen Moses bekommen hat. Moses war in keinem so guten Zustand. Er hatte Durchfall und sah etwas kränklich aus. Doch er hatte einen großen Lebenswillen und wollte unter allen Umständen seine große Chance auf ein gutes Leben nutzen. Moses hat sich mit viel Pflege richtig gut entwickelt und ist ein hübscher kleiner Kater geworden. Er schmust für sein Leben gern und ist ein wahrer Sonnenschein. Vor Kurzem wurden dann mal wieder ein paar wilde Katzen bei uns abgegeben. Oft werden junge Katzen unseren Menschen übergeben, die noch nie Kontakt zu Menschen hatten und daher einfach nur Angst haben. Diese Angst führt dazu, daß sie beißne, fauchen und krallen und nur mit dicken Handschuhen und großer Verletzungsgefahr anzufassen sind. Man kann das auch verstehen. Sie wissen ja nicht, daß Menschen auch nett sein können und können nicht nachvollziehen, daß Ihnen hier nur Dinge passieren, die gut für sie sind. Aber wer mag denn schon Impfungen, Augentropfen oder sonst solche Sachen. Wenn man nicht aus Erfahrung weiß, daß unsere Menschen hier nur das Beste für einen im Sinn haben, muß einem das richtig Angst machen.
Eine dieser Katzen ist Jules. Ein sehr schöner Name für eine besondere Katze. Jules ist ein Waldkatzen-Mix und sie hat so einen kleinen Löwen ähnlichen Fellkranz um ihren Hals herum. Sie war wild, wollte keinen an sich ran lassen. Da hatten unsere Menschen die Idee, Jules in die Obhut von Moses zu geben, weil er als einziger Kater alleine in seinem Käfig saß. Und siehe da, Jules liebt Moses. Sie sieht im genau zu, was er macht und weicht ihm nicht von der Seite. Sie imitiert sein Verhalten und läßt sich mittlerweile gut streicheln und hat auch gelernt, daß Schnurren besser klingt als Fauchen. Unsere Menschen sind begeistert mit welcher Leichtigkeit es Moses geschafft die widerspenstige Jules zu zähmen. Ihn hat sie wahrscheinlich problemlos verstanden und ihm Gott sei dank vertraut.
Jetzt sitzen die beiden zusammen und sind unser neues Super DreamTeam. Vielleicht haben sie auch Glück und dürfen zusammen in ein neues Leben starten - mal sehen, was das Schicksal auf Lager hat.
Damit wünsche ich Ihnen noch eine schöne Zeit und bis zum nächsten Mal.
Ihr
Ringo
Bürgerreporter:in:Sabine Pollok aus Dillingen |
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