Das kann ich auch!

Betty
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Ringo hatte letzte Woche das große Glück und die große Freude über eine ganz besonderen Auszug zu berichten. Barkus ist ausgezogen und hat sich auch bereits gut in seinem neuen Zuhause eingelebt. Er hat wohl einen kurzen Gruß geschickt und ausrichten lassen, daß es ihm super ginge.
Da habe ich so bei mir gedacht "Mensch, Betty wir müssen uns echt was einfallen lassen!". Auch wenn wir es uns nicht immer ganz eingestehen, so gibt es zwischen Ringo und mir eine leichte Rivalität, wer denn den "besseren" Aufhänger für seine Berichte hat.
Und - ich bitte um einen kleinen Tusch - ich glaube, daß ich diese Woche ganz gut dabei bin! Für mich der Auszug der Woche ist ... Robin! Ja, Sie lesen richtig! Unser roter Gentleman Robin hat es endlich geschafft und das Herz von Menschen so zum schmelzen gebracht, daß sie über seine Eigenarten hinweg gesehen haben und ihn mit nach Hause genommen haben. Welch ein großes Glück und eine absolut reine und ungetrübte Freude! Er ist endlich in seinem Zuhause! Ich habe mir das so sehr für ihn gewünscht, daß ich mich selbst dabei hinten angestellt habe. Robin ich sag nur auf nimmer Wiedersehen und versteh das bitte richtig, als Glückwunsch aus tiefsten Herzen.
Und nicht nur, daß unser Robin es geschafft hat, nein auch Bruno konnte endlich wieder zu seiner Besitzerin zurück. Sie hatte sich während unserer Quarantäne Zeit gemeldet und Bruno als ihren Bruno identifiziert. Beide mußten nun ein paar Wochen warten, ehe unsere Menschen sie endlich wieder zusammen bringen konnten. Das kommt im Katzenhaus sehr selten vor, daß ein Fundtier wieder nach Hause kommt. Etwas unverständlich, aber dieser Tatsache müssen wir Katzen wohl ins Auge sehen, denn in den meisten Vermißt-Fällen, die dann bei uns landen, kommt kein Besitzer, der mit großer Sorge gesucht hat.
Ich weiß, ich kenne unsere Rubrik "entlaufen" auch und ich weiß auch, daß diese immer übervoll ist. Deswegen stellt sich mir ja die Frage, weswegen dennoch immer wieder so viele Katzen und Kater bei uns abgegeben werden, die dann nicht vermißt werden.
Aber damit schweife ich etwas vom Thema ab.
Außerdem ist auch noch Lara aus dem Katzenhaus ausgezogen. Damit steigen meine Chance, denn auch sie ist wie ich eine Schwarz-Weiße ... und das heißt, daß weder schwarzes Fell noch weißes Fell einen Auszug verhindern. Das ist auch ein gutes Zeichen für Emilie, die zur Zeit auf einer Pflegestelle die Nachwehen unserer Virenerkrankung auskuriert.
Mit dem schönen Auszug von Robin steigt Aaron auf meiner Betenliste auf Platz 1. Es wird Zeit, daß der junge Kerl endlich ein Zuhause findet und ganz schnell dort hin ziehen kann. Er ist ein super Typ und so richtig verstehen, warum er immer noch bei uns ist, kann ich nicht.
Ach ja, stellen Sie sich vor, ich bin ins Katzenzimmer gezogen. Noch bin ich etwas unsicher, wie ich mich genau verhalten soll, aber meine neuen Mitbewohner lassen mir den Freiraum. Mag sein, daß mein leichtes Knurren auch vermittelt, daß sie Abstand halten sollen.... ich kann einfach nicht so gut mit Artgenossen. Und wenn dann Menschen kommen und ich mir überlege, daß ich gerne kuscheln würde, dann kommen Done und Flecki und nehmen die Kuschelplätze mit ihrer direkten und unkomplizierten Art und Weise im Sturm ein. Ich weiß nicht, wie die das machen? Wie kann man so über seinen Schatten springen und den eigenen Kopf zurück stellen? Ich glaube, ich muß daran etwas arbeiten - auch wenn es mir schwer fallen wird, aber ich muß mich dem Ganzen gegenüber etwas öffnen. Was denken Sie, hat eine Katze wie ich mit dem Dickschädel und eigenem Willen wirklich eine Chance auf ein richtiges Zuhause? Ich hätte gerne Menschen, die mich mögen so wie ich bin. Die keine Angst vor mir und meinen Krallen haben. Die es verstehen zu sehen, wann ich dringend kuscheln muß und wann ich lieber alleine sein will. Die sich um mein Futter und um meine Gesundheit kümmern. Die mir Freigang erlauben, aber auch ein festes Dach über dem Kopf schenken. Die mich nicht treten, nicht schlagen und mich nicht verjagen wollen. Die kein Problem damit haben, daß ich der wahre Herr im Haus bin und keine Artgenossen um mich brauche. Denken Sie, daß es diese Menschen geben kann?
Vielleicht kennen Sie ja jemanden, dann schicken Sie ihn doch vorbei - ich warte hier.
Solange darf ich Ihnen aber auch noch von einem tollen Auszug aus dem Hundehaus berichten - ja, es gab auch wieder einen Auszug aus dem Hundehaus. Vielleicht hätte ich Ladies first machen sollen, denn Waldi hat ihr neues Zuhause gefunden und wird sich dort ohne Frage schnell einleben und wohl fühlen. Alles Liebe Waldi.
Ringo hat gesagt, daß ihn das etwas traurig stimmt, denn so ist doch sein Lieblingsmädel ausgezogen.
Aber es gab auch schon wieder einen Neuzugang und da ist den Jungs im Hundehaus nicht mehr viel eingefallen außer lautem Bellen. Mira ist eine ganz besonders hübsche Hündin und auch Rüden sind nur Männer - sozusagen - und sind total hingerissen von ihr. Mira ist nicht der einzige Neuzugang. Marlo hatte Ihnen Ringo ja bereits letztes Mal gezeigt und jetzt kommt noch Kappo dazu. Da kann ich Ringos Sorgenfalten verstehen, daß die beiden Neuen viel Aufmerksamkeit von ihm abziehen könnten, denn sowohl Marlo als auch Kappo sind nicht gerade unauffällig.
Mehr über die 3 wird Ihnen Ringo nächste Woche erzählen.
Und ein Fundhund ist auch im Hundehaus eingezogen. Der junge Kerl wurde in Wittislingen an der Schule gefunden und leider scheint ihn keiner zu kennen. Kommt er Ihnen bekannt vor? Dann wenden Sie sich bitte an die Mitarbeiter des Tierheim und natürlich wird alles vertraulich behandelt. Der junge Rüde ist ein ganz Lieber und dürfte in der Tat noch sehr jung sein. Es wäre schön zu wissen, wo er her kommt und warum er nicht vermißt wird. Selbst wenn seine bisherigen Besitzer ihn nicht mehr wollen, so wären ein paar Angaben zu ihm sehr hilfreich.
Gucken Sie mal hin, vielleicht kommt er Ihnen bekannt vor.

Auch ein paar Hasen sind ins Hasenhaus eingezogen. Sie wurden ebenfalls als Fundtiere abgegeben.

Ich habe Ihnen ein paar Bilder von unseren Katzenbabys mitgebracht. Seien Sie mir nicht böse, aber die einzelnen Namen kriege ich nicht so schnell zusammen. Aber ich arbeite daran und auch werde ich bald alle Babys fotografiert haben. In einem unserer Außenzwinger sitzen ein paar zusammen und unsere Quarantäne ist voll mit Babys. Unglaublich wie schnell das wieder gegangen ist. Kaum hatten wir unsere Tür nach der Infektion wieder geöffnet, war unsere Quarantäne voll.
Das kann einen schon ziemlich fassungslos sein.
Aber die Kleinen hier können ja nichts dafür und sollten alle ein gutes Zuhause finden.
Aber dabei sollten auch wie Erwachsenen nicht vergessen werden.
Jeder Neuzugang läßt der Herz der Alteingesessenen wie ich eine bin oder auch eben Ringo einmal kurz vor Schreck hüpfen. Wir wünschen einander nichts Schlechtes, aber wir wünschen uns natürlich das Beste.
Ist egoitisch, nachvollziehbar und - verzeihen Sie mir den Ausdruck - menschlich. Tiere kennen einen Überlebensinstinkt und den haben Sie sich wohl irgendwie angeeignet. Bei Ihnen wird das häufig genug anders benannt, bei uns ist von Neid oder Mißgunst keine Rede. Bei uns geht es nur um das instinktive Überleben. Wir sind Tiere, wir dürfen das!
Aber auch das ist ein anderes Thema, das ist wohl nicht mehr vertiefen sollte, sonst fülle ich allein damit ein ganzes Tagebuch und ich will Sie ja nicht langweilen oder persönlich werden.
Ab und dann muß man als Tier an dem Lebewesen Mensch zweifeln und sich fragen, was das Wort "Menschlichtkeit" an sich bedeuten soll, aber wir hier können uns nicht um geringsten beschweren. Unsere Menschen sind ein Beispiel dafür, daß es nicht immer nur Schlechtes von Menschenhand gibt und diese Erfahrung prägt uns alle.
Ich persönlich möchte hier mal ein Lob an unsere Menschen aussprechen. Sie mögen uns alle - egal wie dumm wir uns manchmal aufführen.
Das ist doch etwas sehr Gutes.
So und damit lasse ich Sie wieder alleine und widme mich meinem Leben im Katzenzimmer und beobachte mit großem Interesse die Unbedarftheit, mit der sich viele meiner Artgenossen bewegen können. Das schreit nach einem Interview.
Ihre
Betty

http://www.tierheim-hoechstaedt.de

Bürgerreporter:in:

Sabine Pollok aus Dillingen

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