Meins!
Hallo liebe Leserinnen und Leser,
heute möchte ich die Gelegenheit nutzen und endlich einmal wieder über unsere außer Haus lebenden Bewohner zu erzählen.
Anstoß hierzu gab Karla, die am letztem Wochenende für ein paar Tage hier zu Gast war. Sie sieht so umwerfend aus!
Es ist ein wahr gewordener Traum, dass Karla einen Menschen gefunden hat, der ihr ein echtes Leben geschenkt hat.
Es war ein perfekte Entscheidung unserer Menschen, Karla in diese Familie zu vermitteln.
Unsere Menschen hier müssen immer wieder Entscheidungen treffen – tagtäglich! Sie entscheiden was wir fressen dürfen, ob wir Medikamente benötigen, ob wir zunehmen sollten oder ob uns Bewegung fehlt – was aber eine Definitionssache sein kann. Nein, auch die Entscheidung, dass ich mehr Bewegung benötige war absolut richtig. Ich spüre ja selbst, dass ich ein anderer Hund werde.
Unsere Menschen treffen alle Entscheidungen mit dem Gedanken im Kopf, das Beste für uns zu tun. Und dem vertrauen wir Bewohner regelmäßig.
Gut, wenn es um die Auswahl unserer zukünftigen Familien geht, haben wir schon ein lautes Wort mitzureden, aber es ist auch eine Kunst, das zu verstehen und umzusetzen.
Unsere Menschen scheinen mit ihren Augen direkt in unsere Seelen sehen zu können! Ob das an ihren großen Herzen oder einfach nur an den guten Augen liegen mag?
Einige Entscheidungen müssen manchmal schnell getroffen werden, andere benötigen Zeit und Ruhe.
Wissen Sie, wenn neue Bewohner hier einziehen, dann nimmt jeder die neue Situation unterschiedlich auf. Eine Eingewöhnungsphase hat jeder und bei jedem fällt diese anders aus. Länger oder kürzer, manchmal sehr lautstark, aber manchmal auch viel zu leise.
Es gibt Seelen, die das Leid oder den Umstand, der sie zu uns gebracht hat, nicht vergessen können, wenn sie hier auf längere Zeit wohnen sollen. Und hier schreiten unsere Menschen ein: sie suchen Pflegestellen und wenn eine passende gefunden ist, steht ein Umzug an.
Wie Sie erkennen nutze ich nicht mein Lieblingswort „Auszug“, sondern Umzug.
Alisha, Wanja und Sina könnten Ihnen da Geschichten erzählen…
Sie leben jede in einer Pflegefamilie und es geht ihnen sehr gut. Sie werden geliebt und sind Teil einer großen Familie. Aber - und mit diesem Einwand haben Sie bestimmt gerechnet - so schön eine Pflegestelle auch ist, so ist es doch keine eigene Familie. Man hat kein eigenes „Meins“! Verstehen Sie mich nicht falsch, Alisha, Wanja und Sina wissen, wie gut es Ihnen geht und sie schätzen ihre Pflegeeltern auch sehr, aber nichts desto trotz, jeder von uns will seine ganz eigene Familie. Mein Haus, mein Garten und mein Sofa – natürlich einen angemessenen Platz, manchmal gehen die Wunschvorstellungen mit mir durch. Entschuldigen Sie!
Deswegen möchte ich Ihnen Alisha, Wanja und Sina ins Gedächtnis rufen. Wenn Sie diese externen Bewohner treffen wollen, dann rufen Sie unsere Menschen an. Ich kann Ihnen versprechen, einem Termin steht nichts im Weg.
Vielleicht sollten Sie sich vorab im Internet informieren und können dabei auch alles über Captain, Thalia, Camillo, Willie und mich lesen – ach ja, ich bin Bob.
Und besuchen Sie auch meine Freundin Leni und ihre Mitbewohner. Leni hat mir versprochen bald wieder einen Bericht mitzuschreiben.
Damit wünsche ich Ihnen einen schönen Tag.
Ihr
Bob
Bürgerreporter:in:Sabine Pollok aus Dillingen |
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