Titania: Erlebnis-Therme und Wellness-Oase

Foto: Danke an Titania-Therme für dieses Bild
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Wieder mal Nebel im Donautal. November: Kühl, dunkel, nass. Und die Webkameras aus dem Süden zeigen freundlichen Himmel und freundliche Luft- und Wassertemperaturen. Doch warum denn in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah. "Machen Sie uns eine Freude, lassen Sie es sich gut gehen" lese ich in einer Informationsschrift der Starwaters-Gruppe, die in der Augsburger Gegend gleich zwei Wellness-Tempel betreibt.

Genau, Wellness, das kommt jetzt, besonders in dieser unattraktiven Jahreszeit, gerade recht. Die Badesachen gepackt, rein ins Auto und den Nebel, und schon in einer dreiviertel Stunde sind wir in gemütlicher Fahrt von Dillingen in Neusäß, nordwestlich von Augsburg, angekommen. Der Parkplatz bietet jetzt, kurz nach Badöffnung, noch genügend Platz, somit sind auch noch wenige Besucher in den Hallen und Umkleideräumen.

Vor die Wellness haben die Götter die Anstrengung gesetzt, also geht es erst einmal ins Sportbecken, wo ich auf der 25-Meter-Bahn bei 27° Wassertemperatur zusammen mit drei anderen Schwimmern das ganze Becken fast für mich alleine habe. Es lohnt sich also, früh zu kommen. Danach wird das Erlebnisbad erkundet. Aus meiner Sicht hat die Titania-Therme drei Teile, nämlich das Sportbecken, dann das Erlebnisbad mit Deutschlands erster Trichterrutsche und als dritten Teil die sehr gut ausgebaute Saunenlandschaft.

Kinder sind willkommen im Erlebnisbad. Auf rund 1000 Quadratmeter Wasserfläche, eingebettet in eine naturgetreue Felsenlandschaft - mit unendlich vielen Möglichkeiten zum Schwimmen, Erleben und Erholen - bietet die Wassererlebniswelt mit Strömungskanal, Sprudelliegen, Massagedüsen, Planschbecken und Kinderbecken reichlich Abwechslung und Platz zum Herumtollen. Auch die kleinen Gäste mit Plansch- und Kinderbecken im Innen- und Außenbereich sowie Sandkasten und Spielplatz kommen nicht zu kurz. Ein Wickelblockhaus rundet das Angebot ab.

Ich lasse mich durch ein versunkenes Schiff treiben und erreiche, immer noch in einer Art Höhle eine große Glasscheibe, hinter der sich zahlreiche Fische tummeln: Es ist eines der größten Süßwasseraquarien Süddeutschlands. Schade, dass die Haie nicht mehr drin sind, das wäre eine große Attraktion. Haie findet man jetzt im LEGOLAND. Heraus aus der Höhle ins Innenbecken, dann ins Außenbecken mit seinen zeitweise angeschalteten Massage-Düsen und den Sprudelliegen.

So viel Wasser macht durstig. Im Thermenrestaurant wird Flüssigkeit nachgefüllt. Gleich nebenan ist der Saunenbereich, der nur dann betreten werden kann, wenn man an der Kasse die Berechtigung auf den Chip gebucht hat, den jeder am Handgelenk trägt. Auf mehreren Stockwerken und im außen liegenden Saunadorf findet man finnisch, osmanisch, indianisch und zahlreiche Arten mehr, wie man seinen Körper mit Wellness verwöhnen kann. Da in Neusäß heute die Sonne scheint, fange ich im Außenbereich an, wo sich das rustikale Blockhausdorf rund um einen kühlen, erfrischenden Saunasee, ein großes Becken, erstreckt. Nach und nach probiere ich einige der Saunen aus aller Welt aus:

Die 75° warme Kiva, eine Schwitzhütte mit einer sehr langen Tradition, ist dem über 2400 Jahre alten indianischem Inipi nachempfunden. Die Indianer bauen aus Zweigen eine halbhohe, kreisrunde Hütte und dichten sie mit Fellen ab. In ein Loch in der Mitte werden erhitzte Steine gerollt und mit Wasser übergossen. Dabei entsteht Dampf. So weit die Theorie. Ich sitze und schwitze. Lange Zeit rührt sich nichts, doch mit einem Mal rollt, wie in Zeitlupe, ein halbmannhoher Stein auf Schienen mitten in die Kiva-Hütte. Der Stein kommt zum Stehen, und von oben spritzt ein wenig Wasser auf den heißen Stein. Das Wasser verdampft schnell, und der Stein zieht sich langsam wieder hinter seine metallenen Flügeltüren zurück. Ich meine, es hätte ruhig ein wenig mehr Wasser fließen können, der Spritzer hat nicht viel Auswirkung auf das Raumklima gehabt.

Weiter geht es zur Steinsauna (80 °C), wo in einem Kessel am Ofen kontinuierlich Wasser und zartes Aroma verdampft. Zusammen mit der mäßigen Temperatur entsteht ein sehr mildes Saunaklima, gut für Sauna-Anfänger.

In die Kelosauna, ein Neubau im Saunadorf, komme ich einige Minuten zu spät. Es ist nämlich Aufguss. Dicht gedrängt sitzen die Sauna-Anhänger und verfolgen das Zermoniell, das im Aufguss-Plan (sogar im Internet abrufbar!) als "XXL" angekündigt wurde. Der Aufguss-Plan legt fest, in welchen der Saunen der stündliche Aufguss durchgeführt wird. Die Kelosauna (95 °C) bietet mindestens für 60 Gäste großzügig Platz. Den Namen hat das Kelohaus von der Kelo-Kiefer (Kelohonka), aus der es gebaut ist. Kelo ist das Holz der Polarkiefer oder Kiefern der arktischen Klimazone. Nach einem etwa 400 Jahre dauernden Wachstum des Baumes, trocknen die Kiefern Jahrzehnte lang stehend aus. Dabei bekommt das Kelo-Holz außen eine silbergrau schimmernde Patina und im Kern eine rötliche Färbung. Je nördlicher die Kiefern gewachsen sind, desto dunkler ist das Holz im Kern. Wegen ihres langsamen Wachstums unter extremen Witterungsbedingungen weist die Kelo-Kiefer sehr dichte Jahresringe auf. Die typischen Eigenschaften des Holzes verhindern weitgehend Setzungen und nachträgliche Rissbildungen.

Nacheinander besuche ich noch die anderen Saunen, unterbrochen vom Abkühlen im Sauna-See und Ruhephasen im Kaminzimmer, in dem ich über den echten offenen Kamin staune, im großzügigen Saunagarten oder im stilvoll eingerichteten Ruhehaus beim flackernden Feuer des Schwedenofens. Hier wird wirklich etwas für die Wellness getan.

Nach einem reichlichen Mittagessen, auf das ich allerdings etwas lange warten musste, werden die im Haus liegenden Wohlfühl-Attraktionen ausprobiert. Das osmanische Hamam würde ich gerne besucht haben, doch es ist zur Zeit meines Aufenthaltes in Reparatur. Einen wahrhaft würdigen Ausgleich bietet das Dampfbad. Erst mal anwärmen, dann wieder raus in den Vorraum, wo eine Schale mit Salz steht. Das Salz trage ich auf die angeschwitzte Haut auf ("Salzpeeling"), wobei ich - nach einem Tipp des freundlichen Sauna-Chefs - darauf achte, dass hinterher kein Salz in die Augen fließen kann. Nach einer weiteren Session im Dampfbad fühlt sich die Haut seidenglatt an.

Im Laconium, das gleich gegenüber liegt, wird der Körper bei 50° und niedriger Luftfeuchtigkeit auf sanfte Art erwärmt und wirkt sehr gut, sagt der Sauna-Chef, wenn eine Erkältung im Anzug ist. Mehrere Becken und Saunen ergänzen das Angebot im Inneren des Hauses, wo sich auch Ruheräume befinden.

Als Abschluss gönnt sich meine Begleitung eine Hotstone-Massage, eine traditionelle Massagetechnik mit heißen Basalt-Steinen. Dabei dringt die von den Steinen transportierte Hitze tief in Haut und Muskeln ein, der Lymphfluss wird angeregt, die Selbstheilungskräfte stimuliert und die verhärtete Muskulatur geschmeidig gemacht. Und nicht nur die Hotstone-Massage wird hier angeboten: Neben einer ganz "normalen" Ganzkörpermassage findet man im Angebot eine Vielzahl von Teilkörpermassagen und auch Exotisches wie "Bretonisches Salzölbad", "Abhyanga" und Klangschalen-Massage. Eine wahre Wunderwelt, die es beim nächsten Mal zu erkunden gilt.

Völlig entspannt und ausgeruht, mit Kraft für neue Taten, verlassen wir das Titania. Es wird nicht unser letzter Besuch gewesen sein, auch wenn einmal kein Nebel im Donautal herrscht!

Noch eins: Schwerbehinderte erhalten erst ab 70% GdB eine Vergünstigung in Form des "Clubtarifs". Man kann nur hoffen, dass sich diese Bedingungen verbessern. Ab 50% GdB wäre auch eine gute Idee!

Mehr von der Titania-Therme:
http://www.titaniatherme.de/

Bürgerreporter:in:

Vuolfkanc Brugger aus Dillingen

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