A p h o r i s m u s
"In jeder Blume steckt Weisheit; eine Offenbarung in jeder Blume, die erblüht." - Elizabeth Barrett Browning (1806 - 1861)

- Narzissen- und Usambaraveilchenblüte
- hochgeladen von Eugen Hermes
Elisabeth Barrett Browning gilt als eine große Dichterin englischer Literatur des Viktorianischen Zeitalters. Ihre Werke sind zärtlich, filigran, aber gezeichnet von tiefgehenden Gedanken. Ihr eigenes Leiden zusammen mit ihren intellektuellen und moralischen Stärken hat sie zur Heldin der Leidenden gemacht. - Quelle: Wikipedia
Bürgerreporter:in:Eugen Hermes aus Bochum |
35 Kommentare
Lieber Eugen, zum Ausklang des Tages darf ein Verlaine-Gedicht ja nicht fehlen! ;-)
Nevermore > Paul Verlaine
Voran mein armes Herz, mein alter Kampfgenosse,
Neu baue im Triumph dein buntes Siegestor,
Von falschem Goldaltar steig' Weihrauchduft empor,
Gib, dass an Abgrundshang der Flor der Blumen sprosse,
Voran mein armes Herz, mein alter Kampfgenosse.
Zu Gott hin dringe deines Lieds verjüngter Klang,
Laß, heis're Orgel, das Tedeum mächtig tönen,
Die frühen Runzeln schmink', dein Antlitz zu verschönen,
Häng' rote Teppiche die morsche Wand entlang,
Zu Gott hin dringe deines Lieds verjüngter Klang.
Klingt Schellen, läutet Glöckchen, tönet Glocken!
Mein weltentrückter Traum ward Wahrheit, es umschlingt
Mein froher Arm das Glück, den Fremdling, leicht beschwingt,
Der schüchtern flieht beim Nah'n der Menschen, die ihn locken.
Klingt Schellen, läutet Glöckchen, tönet Glocken!
Lebendig Seit' an Seite ging mit mir das Glück;
Das Leben, mitleidlos, entschreitet ohne Säumen,
Der Wurm ist in der Frucht, Erwachen ist im Träumen,
Die Reu' ist in der Lieb', so zwingt uns das Geschick.
Lebendig Seit' an Seite ging mit mir das Glück.
*
Herzliche Grüße zur Nacht,
Romi
In schönem Ritual, lieber Eugen, beende ich den Tag mit einem Trakl-Vers! ;-))
Die Schwermut > Georg Trakl
Gewaltig bist du dunkler Mund
Im Innern, aus Herbstgewölk
Geformte Gestalt,
Goldner Abendstille;
Ein grünlich dämmernder Bergstrom
In zerbrochner Föhren
Schattenbezirk;
Ein Dorf,
Das fromm in braunen Bildern abstirbt.
Da springen die schwarzen Pferde
Auf nebliger Weide.
Ihr Soldaten!
Vom Hügel, wo sterbend die Sonne rollt
Stürzt das lachende Blut -
Unter Eichen
Sprachlos! O grollende Schwermut
Des Heers; ein strahlender Helm
Sank klirrend von purpurner Stirne.
Herbstesnacht so kühle kommt,
Erglänzt mit Sternen
Über zerbrochenem Männergebein
Die stille Mönchin.
*
Herzliche Grüße zur Nacht,
Romi
1000 Dank, liebe Romi!
Welch eine geniale Dichtkunst ! ! ! 👌
Zum Ausklang des Tages möchte ich noch einmal den großen Lyriker Gustav Falke (1853 - 1916) zitieren. Er schrieb:
Eine Liebe
Blühst du meinen späten Tagen,
süße Liebe, noch einmal?
Bäumen, die schon Früchte tragen,
lacht ein zweiter Frühlingsstrahl?
Zwischen Blüten, zwischen Früchten,
hab ich nun die schwere Wahl,
möchte pflücken, möchte flüchten -
neue Liebe, neue Qual.
😏
Gute Nacht und herzliche Grüße,
Eugen