Marineflieger im Einsatz
Aus Seenot Geretteter bedankt sich bei seinen "Schutzengeln"
Es geschieht nicht allzu oft, dass die, die Menschenleben retten, hinterher von den Geretteten persönlich besucht werden. So geschehen im Marinefliegergeschwader 5 in Nordholz.
Alex Kolenikov, der zweite Steuermann des am 24. Oktober gesunkenen Frachters VERITY, verdankt der SAR Search and Rescue-Crew und des Mehrzweckhubschraubers NHNATO-Helicopter "Sea Lion" aus Nordholz sein Leben. „Ihr seid meine Schutzengel“, so Kolenikov, als er, gemeinsam mit seiner Patentante, seinen Rettern gegenüberstand.
Nachdem am frühen Morgen die Frachter VERITY und POLESIE vor Helgoland kollidierten, machte sich das Search-and-Rescue-Team der Marineflieger in Nordholz per Alarmstart auf die Suche nach Überlebenden des Unfalls.
Ohne Rettungsmittel und warmer Kleidung trieb der 27-jährige Alex bereits 1,5 Stunden im 12-Grad-kaltem Nordseewasser, bis die Rettungskräfte eintrafen. „Ich spürte meinen Körper nicht mehr“, beschrieb Kolenikov seine Situation. Eine Jacke, die er eigentlich schon wegwerfen wollte, rettete ihm dabei sein Leben. Durch den hellen Grauton dieser Jacke konnten ihn die Marineflieger gut aus der Luft erkennen. Die Crew zog ihn mit einem Rettungskorb an Bord des Marinehubschraubers.
Der Ukrainer und ein weiteres Crewmitglied überlebten das Unglück. Der zweite Überlebende wurde von der Besatzung der POLESIE gerettet und an den Seenotrettungskreuzer HERMANN MARWEDE übergeben. Die Behörden gehen davon aus, dass noch fünf weitere Crewmitglieder der VERITY ums Leben kamen.
Dank und Anerkennung für die Retter
Nach dem sich Alex Kolenikov erholt hatte, besuchte er nun die Marineflieger in Nordholz ( siehe Fotos) und bedankte sich persönlich bei seinen Lebensrettern. Da die Bundeswehr keine Spenden annehmen darf, spendete Alex einen Geldbetrag an die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger, die die Suche geleitet hatten. Ein überreichtes Fässchen "Früh- Kölsch"- ein Kaltschalengetränk aus der mittelrheinischen Wahlheimat des Ukrainers- fand dennoch den Weg in Bundeswehrhände. Schließlich kann das ja keine Spende sein. Es ist ja noch nicht einmal richtiges Bier ;-) Die Crew des NH 90 Hubschraubers dürfte die Flüssigkeit selbstverständlich einer professionellen Entsorgung zugefügt haben.
Bürgerreporter:in:Peter Gross aus Bochum |
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