"6 Wochen oder wie mein Leben zerstört wurde." Kapitel 18/9

Erst jetzt realisierte ich was los war und machte mich per Anhalter auf den Rückweg nach Hause. Kurze Zeit danach habe ich meine erste Therapie gemacht. Es wusste ja noch keiner was los ist mit mir. Erst gegen Ende brach ich mein Schweigen, die Therapeutin hat fast drei Monate gebraucht, bis ich das erste Mal etwas über meinen Gefängnisaufenthalt erzählte. So brachte ich fast die ganze Zeit in der ersten Therapie zu, um mich erstmal zu öffnen. Das dies nicht reicht war schon zu erwarten. Und so kam eine weitere Therapie mit etwas Abstand nach und dann machte ich noch etwas später eine Traumatherapie. Mit den drei Sachen in mir, gelang es mir endlich soviel Kraft aufzubauen, dass ich anfing mich aus der Umklammerung der Tat zu befreien und mein eigenes Leben anzufangen. Dieser Kampf ist jetzt auch schon fast 6 Jahre lang und er wird auch immer weiter gehen. Denn die Bilder und das was mir angetan wurde, kann man nicht einfach so vergessen. Denn es ist ein Stück meiner Geschichte und diese muss ich akzeptieren um mit ihr zu leben und nicht weiter mich selbst zu zerstören. Das schlimmste ist der Kampf mit den Behörden und mit den verborgenen Ängsten. Die denken; ach es muss gehen. Wie es einem damit geht, ist egal. Das man einfach nicht kann, zählt nicht. Nun habe ich noch das Problem, dass ich heute diesen Situation ausweichen kann und anderen sagen kann was mir jetzt gegen den Strich geht. Viele können damit nicht umgehen, aber ich werde mich nicht mehr fertig machen lassen.

Bürgerreporter:in:

Frank Frühbrodt aus Lahstedt

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