HARZ - WANDERUNG
BIRKENALLEE - WEGEKREUZ - AM PARADIES - HASSELVORSPERRE

- Blick von der VIA ROMEA GERMANICA auf den Wurmberg, den Achtermann und den Brocken
- hochgeladen von Gerd Horenburg
Der Treffpunkt für die 1. Wanderung im Jahr 2025 des Harzklub Zweigvereins Quedlinburg war der Wanderparkplatz an der Hagenmühle bei Hasselfelde. Die Stadt Hasselfelde mit fast 3.000 Einwohnern ist ein Ortsteil der Stadt Oberharz am Brocken. Der namensgebende Fluß Hassel fließt durch den staatlich anerkannten Luftkurort. Die Hassel ist ein wichtiger Zufluß der Rappbodetalsperre. Nach der Begrüßung durch den Wanderleiter, Manfred Böhm, begann bei leichtem Frost, aber guter Sicht, die etwa 8 km lange Wanderung.
VIA ROMEA GERMANICA - WEGEKREUZ
Bereits nach wenigen Schritten erreichten wir die Birkenallee. Dieser Forst- und Wanderweg ist ein Teil der VIA ROMEA. Ich will versuchen - im Rahmen meines Wandeberichtes - diesen Pilgerweg etwas näher zu erläutern. Im Jahre 1236 machte sich der Abt Albrecht aus Stade auf dem Weg nach Rom um den Papst Gregor IX aufzusuchen. Als Abt des Benedktiner Klosters Zur Heilgen Jungfrau Maria wollte er die bestehende Kirchenordnung verschärfen. Dazu brauchte er die Einwilligung des Paptes. Deshalb machte er sich auf den Weg. teils zu Fuß, teils mit den Pferde oder der Kutsche, nach Rom. Anschließend berichtete er schriftlich über seine Reise nach Rom. Dabei erwähnte er auch 28 deutsche Städte, die er während seiner Reise aufsuchte. Darunter befand sich auch der Harzort Hasselfelde. Die Originalhandschrift befindet sich noch heute in der Herzog August - Bibliothek in Wolfenbüttel. Diese Handschrift war der Impulsgeber für die VIA ROMEA. 760 Jahre nach dieser Pilgerreise wurden die Voraussetzungen geschaffen, um diesen rund 2.200 km langen Pilgerweg zu initiieren. Der Teil des durch Deutschland führenden Pilgerweges tägt den Namen VIA ROMEA GERMANICA. Dieser, von Stade an der Unterelbe aus bis nach Mittenwald (Bayern) führender, Pilgerweg hat eine Länge von 1.094 km und ist in 54 Etappen aufgeteilt. Wir wanderten etwa 3 km auf der 19. Etappe des, von Elbingerode nach Hasselfelde führenden, Pilgerweg, allerdings in umgekehrter Richtung. Nach knapp 700 m erreichten wir das, im Juli 2010 aufgestellte und als Wegekreuz geweihtes, Kruzifix. Das Wegekreuz wurde in der Annahme, dass sich dort am Paradieskopf das Kloster der Marienknechte zu Paradiese befand, aufgestellt. Gegenüber des Wegekreuzes befindet sich eine zum gleichem Zeitpunkt vom GEOPARK Reginalverband Harz e.V. aufgestellte Info- Tafel. Hier wird vermutet, dass dort der Standort des Klosters (am Paradieskopf) war. Eine 2. Info -Tafel vom Harzklub Zweigverein Hasselfelde weist dagegen als Standort des Klosters, das nur von 1277 bis 1298 bestand, die Stadt Hasselfelde aus. Ich selbst gehe davon aus, das - wie bei Wikipedia mit vielen Quellennachweisen untermauert ist - sich das Kloster im Ort Hasselfelde befand. Das Kloster bekam zu seiner Gründung 2,5 Hufen Wiesen und Äcker vom Grafen Heinrich vom Regenstein(Blankenburg) geschenkt. Insgesamt soll das Kloster einen Grundbesitz von etwa 7,5 Hufen gehabt haben. Je nach Land wie Sachsen, Brandenburg, Mecklenburg usw. hatte ein Hufe die Größe von 6 bis 20 ha. Vermutlich bezeichneten die Flurnamen wie "Am Paradies", "Der Klosterweg" und "Die Heiligen Äcker" den Grundbesitz des Hasselfelder Klosters.
HASSELVORSPERRE
Nach weiteren ca. 2 km auf der VIA ROMEA GERMANICA erreichten wir den Harzer Hexen - Stieg. Der im Jahre 2003 eingeweihte Wanderweg führt mit 25 Etappen, über verschiedenen Strecken (Brockenumgehung), von Osterode nach Thale. Auf diesem Harzer Hexen - Stieg wanderten wir aber nur gut 1 km. Anschließend ging es auf einem Wanderstieg hinunter zur Hasselvorsperre. Nach der Überquerung der 141,3 m langen Staumauer(Krone) legten wir an dem Rastplatz eine Pause ein. Die Hasselvorsperre wurde in den Jahren 1956 bis 1959 errichtet. Die Staumenge beträt 1,47 Mio. m³ Wasser. Jährlich werden der Rappbodetalsperre 22,5 Mio. m³ vorgereiniges Rohwasser zugeführt. Neben ihrer Hauptaufgabe, der mechanischen und biologischen Vorreinigung des Wassers der Hassel, dient sie auch der Fischereilichen Nutzung. Die mit dem Wasser mitgeführten Sedimente setzen sich als Ablagerungen in der Vorsperre ab und gelangen somit nicht in die Rappbodetalsperre. Bei einer Vorsperre ist der Wasserstand weitgehendst konstant. Im Normalfall, also im Betriebsfall gelangt das Wasser über den Hochwasserüberlauf in die sich anschließende Talsperre. Auf dem Rundwanderweg wanderten wir entlang des rechtem Ufer des Stausees zurück zum Ausgangspunkt dieser Wanderung. Mein Dank geht an den Wanderleiter für die sehr, sehr interessante und auch schöne Wanderung.
Bürgerreporter:in:Gerd Horenburg aus Aschersleben |
♥️ Ich bin gerne mitgegangen ?➡️♥️♥️♥️