Das deutsche "Jobwunder"

Konjunktur und "Jobwunder" :

"Tarifkartell" , das haben immer wieder all die skeptischen Beobachter den Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden vorgeworfen. Die geschlossenen Vereinbarungen galten als künstlicher Schutz der Stammbelegschaften gegen den globalen Wettbewerb. Zu Lasten der Steuerzahler und Strukturwandelblockade waren weitere Vorwürfe.

Das deutsche andauernde Jobwunder ist jedoch ein neues starkes Gegenargument. Sollte hieraus tatsächlich eine Erfolgsgeschichte werden, dann wohl eine historische und Dank des Zusammenwirkens der Tarifparteien.

Bürgerreporter:in:

Dirk Eickmeier aus Wunstorf

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8 Kommentare

Bürgerreporter:in
Johanna M. aus Stemwede
am 01.12.2010 um 23:40

> Wettbewerbsfähigkeit der Produktion am Standort Deutschland

heißt im Klartext: Anpassung der Löhne an Billigproduktionsländer, bei steigenden Lebenshaltungskosten in Deutschland

> neu gewonnene Flexibilität

heißt im Klartext: mehr Arbeitsplätze in ungesicherten Jobs (Zeitarbeit, befristete Jobs)

Bürgerreporter:in
Dirk Eickmeier aus Wunstorf
am 02.12.2010 um 06:32

Es ist ja vieles korrekt was hier geschrieben wird und man kann es durchaus so sehen.
Meine oben beschriebene Intention zur Ausgangslage war jedoch, weniger die Politik, sondern die Tarifparteien haben "ihren" Job gemacht.

Als Ergebnis der Krise steht hier u.a. und meiner Meinung nach, ein Reputationsgewinn für das Tarifgebilde. Ich stelle mir auch vor, dass die Tarifbindung wieder zunehmen wird.

Auch auf der betrieblichen Ebene könnte die Erfahrung, dass man eine äußerst schwierige Zeit gemeinsam durchgestanden hat, vielleicht auch für die Zukunft nachwirken. Die betrieblichen Bündnisse haben im Kern deshalb funktioniert, weil Geschäftsleitung und Belegschaft gemeinsam das Beschäftigungsrisiko zumindest teilweise in ein Einkommensrisiko abmilderten.

>>Wettbewerbsfähigkeit und Flexibilität kann in diesem Zusammenhang aber auch bedeuten .... z.B. : Regelungen zur Kurzarbeit / gewisse tarifliche Öffnungsklauseln ...

Ich möchte hier also durchaus kein Loblied auf Arbeitsmarkt- / Beschäftigungspolitik singen oder gar auf alle Unternehmenslenker dieser Welt. Selbstverständlich gibt es viele, viele Dinge die absolut schlecht laufen. Übers Ganze betrachtet meine ich aber, ohne die Arbeit der Tarifparteien im Vorfeld würde es um einiges, sagen wir mal, schlimmer aussehen.

Besten Dank, Dirk

Bürgerreporter:in
Andreas aus Niedersachsen aus Laatzen
am 02.12.2010 um 15:59

> "Meine oben beschriebene Intention zur Ausgangslage war jedoch, weniger die Politik, sondern die Tarifparteien haben "ihren" Job gemacht"

Ok, so gesehen... ;)
Mich störte halt nur das "Jobwunder"...