Walther Seinsch ist mit den Fans per Du
Als am Montag Abend der Präsident des FC Augsburg, Walther Seinsch, pünktlich um 19.30 Uhr das Bürgerhaus in Rieblingen betritt, ist dieses fast komplett gefüllt. Über 50 Fans des FCA kamen der Einladung des Fanclubs Schienbachtal ´07 Rieblingen nach und waren gespannt, was der oberste FCA-ler zu berichten hatte.
Nach der Begrüßung durch den 2. Vorstand Anton Thoma stellte Thomas Ramold mit einer Präsentation den Fanclub vor, damit Walther Seinsch auch wusste, mit wem er es an diesem Abend zu tun haben wird. Dann war es an der Zeit, dass der Ehrengast zu Wort kam. Walther Seinsch begrüßte die anwesenden Fans und stellte gleich zu Beginn fest, dass er schon immer mit den Fans per Du sei. Er sieht sich als einer von ihnen und steht am liebsten im Fanblock. Anschließend stellte er sein persönliches FCA-Grundgesetz vor. An erster Stelle steht dort die Kameradschaft. Für ihn ist der Fußball eine der letzten Möglichkeiten, diese auszuleben. Dazu gehört auch, dass man die Mannschaft während des Spiels bedingungslos unterstützt. Kritik übte er an Zuschauern, welche die Spieler auspfeifen und beschimpfen. Kein Profi spiele absichtlich schlecht und durch Pfiffe wird es auch nicht besser. Im Gegenteil – wie gegen Koblenz gesehen, verunsichert man die Mannschaft eher und so können Fans ganze Vereine kaputt machen. Auch eine solide Wirtschaft ist für einen Verein wie den FCA unumgänglich. Schwarze Kassen seinen für Seinsch ein rotes Tuch. Beim FCA ist von der Putzfrau bis zum Platzwart jeder angemeldet, was natürlich auch Kosten verursacht. Allein an die Berufsgenossenschaft überweist der Verein jährlich rund 500000€, dafür kann laut Seinsch jederzeit die Steuerfahndung kommen. Sie werden nichts beanstanden, was wohl nicht bei jedem Club in Deutschland so ist.
Mit der Zeit entwickelte sich eine lockere Atmosphäre in der der Präsident Rede und Antwort stand. Die meisten Fragen gab es dabei zu dem neuen Stadion. Die IMPULS-Arena wird nach Aussagen von Seinsch rechtzeitig zu Saisonbeginn fertiggestellt sein. Ob die seit kurzem beschlossene Alurohrfassade zu diesem Zeitpunkt fertig ist, sei noch nicht sicher. Wenn nicht, wäre dies allerdings kein Problem für ihn. Viele Stadien in Deutschland hätten überhaupt keine Fassade und bis zur Frauen-WM 2011 wird sie auf jeden Fall fertiggestellt sein. Natürlich war es für die Fans wichtig, was sie in der neuen Saison für die Eintrittskarten zahlen müssen. Laut Seinsch wird die Stehplatzkarte 12€ kosten. Ziel sei es, möglichst viele Dauerkarten zu verkaufen, um eine gewisse Planungssicherheit zu haben. Mitglieder des FCAs und Fanclubs, die dem Supporters Club angehören, werden die Dauerkarte für 139€ erhalten, was gerade einmal 8,20€ pro Spiel bedeutet. Auch Familien werden vergünstigt in das Stadion kommen. Für sie wird ein eigener Familienblock reserviert, in dem Kinder wesentlich billigere Tickets erhalten werden. Auf die Bitte von Marco Wohlauf, dass seine Jugendmannschaft des TSV Unterthürheim beim Eröffnungsspiel in der neuen Arena die Spielereskorte stellen darf, versprach Seinsch sich darum zu kümmern und wenn es möglich ist, wird er sich bei ihm melden.
In Sachen FC Augsburg konnte der Vorstandsvorsitzende kaum Neues berichten. In dieser Phase der Saison seien die Verhandlungen mit neuen Spielern noch zu früh. Es fehlt einfach noch die Sicherheit, in welcher Liga die Vereine spielen. Auch mit den 11 FCA-Spielern, deren Verträge auslaufen, habe man noch nicht viel gesprochen, was sich aber bald ändern wird. Auf jeden Fall wird man in der nächsten Saison ein schlagkräftiges Team haben, da man durch das neue Stadion mehr Einnahmen haben wird und diese auch in den Kader investieren will. Beim Trikotsponsor gibt es noch nichts neues zu vermelden. Man stehe zwar in Verhandlungen, doch auf Grund der wirtschaftlichen Situation sei es zur Zeit schwierig, Verträge abzuschließen.
Als nach rund zwei Stunden keine Fragen mehr ausstanden, bedankte sich Werner Spengler bei Walther Seinsch mit einem kleinen Präsent für das Kommen. Geschickt überredete er den Präsidenten, das 111. Mitglied zu werden und übergab ihm einen Clubschal. Diesen hofft er am Sonntag gegen Oberhausen im Stadion wieder zu sehen. Seinsch gab sein Versprechen und fügte an, dass der Schal danach in eine Kiste kommt, in der er solche Geschenke für ein geplantes FCA-Museum sammelt.
Bürgerreporter:in:Roland Stoll aus Wertingen |
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