Abschied
Wenn Menschen gehen müssen, die man kennt und mag, dann ist man immer traurig und versucht irgendwie, tröstende Worte zu finden, da zu sein und zuzuhören.
Man schreibt Gedanken auf, zitiert und versucht so, seinem Mitgefühl Ausdruck zu verleihen.
Doch, was ist, wenn es einen selber betrifft, wenn Angehörige sterben, wenn zu erst die große Schwester und über ein Jahr danach die Mama an Krebs sterben?
Dann ist man mit seinem "Latein" erstmal am Ende.
Dann rollen die Tränen und man sucht vergeblich nach Worten, die beschreiben können, was man fühlt oder zumindest glaubt zu fühlen.
Was für eine heimtückische Krankheit, die sich so nach und nach den ganzen Körper krallt.
Und der Tod ist tatsächlich viel mächtiger, als es einem die moderne Medizin manchmal glauben machen möchte.
Der Tod frägt nicht danach, ob es regnet, stürmt, schneit oder ob die Sonne scheint - ob es Montag, Freitag, Samstag oder Sonntag ist.
Der Tod kommt und geht und nimmt mit, was wir lieben.
Wer und was können in solchen Momenten helfen?
Ich weiß es nicht.
Letztendlich ist es wohl nur die Zeit, die den Schmerz lindern kann.
Manchmal dauert es eben länger oder auch sehr lange, bis das Boot mit den traurigen Gedanken im Hafen der Erinnerung anlegen kann.
Und manchmal bricht auf der Hälfte der Strecke das Ruder, das Boot treibt zurück an die Ablegestelle und man muss wieder von vorne beginnen.
So ist eben das Leben, der Tod gehört dazu, auch wenn wir das so manches Mal vor uns herschieben und es so nicht gerade leichter wird, das, was ist, zu akzeptieren und die Gedanken frei und auch los zu lassen.
Bürgerreporter:in:Otto Berchtenbreiter aus Wolfratshausen |
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