Strom - aus der Steckdose
Des Stadtrates einhelliges Votum war gegen die Errichtung einer - oder besser gesagt, zweier Windkrafträder nahe Hirschbach. Die ansässigen Bürger hatten eine Unterschriftenaktion gegen den Bau gestartet und in der Stadtratssitzung dem Bürgermeister eine Liste mit fast 200 Unterschriften übergeben.
Heißt es neben Atomkraft - nein Danke, Wasserkraftwerke erwärmen die Gewässer, Solarpark zu unästhetisch nun auch Windkraft nicht bei uns?
Vorweg betrachtet, sollte der Willen der Hirschbacher Bürger diesbezüglich berücksichtigt werden - ohne wenn und aber!
Mit der Argumentation habe ich jedoch noch meine Probleme. Die Lautstärke kann ich nicht beurteilen, da ich diesbezüglich keine Erfahrungen gemacht habe. Auch ob die Windkrafträder eine Gefahr darstellen könne, vermag ich nicht zu beurteilen. Daß sie nicht ins Landschaftsbild passen, kann ich jedoch nicht gelten lassen, da auch Atomkraftwerke oder Fabriken nicht ins Landschaftsbild passen, es sie aber dennoch gibt.
Wer schon einmal an der Nordsee Urlaub gemacht hat weiß, dass es dort “oben” nur so von Windkraftanlagen wimmelt. Die ganze Schleswig-holsteinische Küste entlang kann man sie stehen sehen. Die Entfernung zu bewohntem Gebiet variiert von einigen Kilometern bis zu wenigen Metern. Manche Landwirte haben direkt auf dem Hof wohl kleinere Windkraftanlagen, aber es sind Windkraftanlagen, stehen. Und ich habe noch keine Stimme gehört, dass es für Sie ein Problem wäre. Beim spazieren gehen, habe ich auch noch keine Lärmbelästigung feststellen können. Es kann natürlich auch sein, dass mir dies im Urlaub nur nicht aufgefallen ist.
Uns sollte jedoch bewusst sein, dass der Strom, der aus der Steckdose kommt, von irgend jemandem oder besser gesagt, von irgend etwas produziert werden muss! Es ist daher überlegenswert, darüber nachzudenken, wie dies geschehen soll.
Warum natürlich so nahe an ein Dorf (600m) eine solche Anlage errichtet werden muss, ist mir auch nicht plausibel. Es gibt genügend Flächen ,die sich nicht in unmittelbarer Nähe von Ortschaften befinden und genau so geeignet wären. Dies ist die Hausaufgabe, die an die Errichter solcher Anlagen gestellt werden muß, wenn sie die Bürger schon nicht durch ausgereifte Technik oder Sachargumente überzeugen können.
In Zukunft sollte ein einvernehmlicher Weg gefunden werden, um den Sorgen, Befürchtungen aber auch Wünschen des betroffenen Bürgers gerecht zu werden und um den Betreibern solcher Anlagen nicht gänzlich den Bau dieser verwehren zu müssen.
Die Zukunft spricht Strom.
Bürgerreporter:in:Sven Rosenberg aus Wertingen |
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