"Spanische Kostbarkeiten" in der Synagoge - Ariana Burstein und Roberto Legnani begeisterten das Publikum in der Synagoge
Binswangen: Ihr Konzert "Serenata Espanola" war der Höhepunkt am Ende des Tages der jüdischen Kultur: Ariana Burstein und Roberto Legnani zeigten die Vielseitigkeit der spanischen Musik für Violoncello und Gitarre. In einer vollbesetzten Synagoge traten die zwei Künstler auf, um spanische Musik von Gaspar Sanz (1640-1710) bis Pablo de Sarasate (1844-1908) zu spielen. Die Leidenschaft dieser Musik wurde von den beiden Künstlern grandios umgesetzt und wechselte von rassischen spanischen Klängen mit orientalischen Einflüssen zu sinnlichen und gefühlvollen Tönen. Spontaner und enthusiastischer Applaus nach einzelnen Passagen zeigte die Begeisterung der Zuhörer. Ganz angetan zeigte sich beispielsweise das Ehepaar Johanna und Herbert Quis aus Biberbach oder auch Beate Richter, die aus Erlingen angereist kam. Die Mimik des Künstlerpaares unterstrich theatralisch die leidenschaftliche Musik der Beiden.
Ariana Burstein wurde in Buenos Aires geboren. Nach vielen Umzügen von Uruguay nach Israel fand sie 1978 in Deutschland ihr Zuhause. Nach einem Studium für Violoncello gewann sie viele Preise verschiedener Musikwettbewerbe. Meisterkurse belegte die begnadete Künstlerin bei Pierre Founier, Leonard Rose und Arto Noras. Als Dozentin für das Fach Violoncello arbeitete sie an mehreren Musikschulen. Auftritte in Rundfunk und Fernsehen folgten. 1996 gründeten Ariana Burstein und Roberto Legnani ein Duo und gehen seither jedes Jahr auf Tournee. So absolvierten sie etwa 750 Konzerte - ihr kulturelles Engagement wurde sogar vom Bundespräsidialamt gewürdigt.
Roberto Legnani studierte an der Staatlichen Hochschule für Musik und an der Universität in Freiburg. Als Gastdozent lehre der Maestro der Gitarre in Amerika und Südkorea. Roberto Legnani veröffentlichte Schallplatten und CDs als Solist und auch im Ensemble mit seiner Partnerin. In Fachkreisen wird er "Magier der Gitarre" genannt. Die unglaubliche Intensität, mit der er Gitarre spielt, begeistert jeden Zuhörer. So unterschiedlich die beiden Instrumente - Gitarre und Violoncello - auch sind, so sehr ergänzen sie sich, wie auch das Duo Burstein und Legnani. Enrique Granados (1867-1916) durfte natürlich im Programm nicht fehlen, seine "Danza espanola" ist ein Weltevergreen. Aber die große Überraschung kam mit den "Zigeunerweisen" op. 20 von Pablo de Sarasate (1844-1908), die eigentlich ein hochvirtuoses Paradestück für Geiger sind. Die Dramatik der "Aires gitanos" kam durch das tief klingende Cello von Ariana Burstein voll zur Geltung, während Roberto Legnani einfühlsam und rhythmisch packend auf seiner Gitarre begleitete. Nach einem stürmischen Applaus hatte das Publikum noch den Genuss, zwei weitere Zugaben zu hören, die dem späten Sonntagnachmittag einen magischen Abschluss verliehen.
Bürgerreporter:in:Rosmarie Gumpp aus Ellgau |
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