Musikschule Wertingen: Vielseitigkeit beim ausverkauften Konzert
Lehrerkonzert der Musikschule Wertingen
von Petra Schüßler
Sogar Bürgermeister Willy Lehmeier staunte in seiner Begrüßung über den übergroßen Publikumsandrang beim Lehrerkonzert der Musikschule. Nicht ein freier Stuhl hätte sich noch im Festsaal des Wertinger Schlosses gefunden und so hieß es erst einmal zusammenrücken für ein Konzert der besonderen Art.
Vielseitigkeit und ein harmonisches Miteinander auf musikalisch hohem Niveau versprach Petra Schüßler in ihrer Moderation. Harmonisches Musizieren zeigten gleich zu Beginn das Klavierquartett mit den drei Bläsern Heike Mayr-Hof, Klarinette, Gabriele Mordstein, Oboe, Mihail Maxim, Querflöte und Kirill Kvetniy, Klavier. Mit dem „Caprice sur des Airs Danois et Russes“ von Camille Saint-Saens bewiesen sie, wie nuancenreich alle ihre Instrumente beherrschen. Einen kompletten Gegensatz dazu bot ebenfalls in großer Harmonie und mit exzellentem Zusammenspiel das Ehepaar Krystyna und Hartmut Hüttner an Violine und Gitarre. Das Publikum genoss die „Sonate in C-Dur“ des nur noch selten gespielten klassischen Komponisten Friedrich Rust. Im anschließenden Wettbewerbsstück „Solo de Concours“ des belgischen Trompeters Théo Noel Charlier zeigte der Wertinger Trompetenlehrer Tobias Schmid, einfühlsam begleitet von Angelika Iwanowa, dass er sich zu Recht zu den studierten Fachkräften des Kollegiums zählen darf. Bekannte Melodien steuerte das Holzbläsertrio Susanne Müller, Querflöte, Anna-Maria Huber, Klarinette und Jakob Steinsiek, Fagott zum Konzert bei. Dank perfekter Intonation und exaktem Zusammenspiel wirkten die beiden Melodien aus der Oper „Carmen“ von George Bizet erfrischend und keineswegs banal.
Begeisterte französische Gäste
Ein „Glanzstück für Querflöte“, so wurde das Concertino von Cécile Chaminade anmoderiert. Meisterhaft in Ton und vor allem in der Technik präsentierte Mihail Maxim seine Querflöte, sensibel begleitet von Kirill Kvetniy am Klavier. So unbekannt die spätromantische französische Komponistin auch in Deutschland ist, so sehr erfreute dieser Programmpunkt eine größere Delegation aus der französischen Partnerstadt Fére en Tardenois, die dieses Konzert als Programmpunkt ihres Aufenthaltes in Wertingen genoss. Zum Abschluss der ersten Konzerthälfte zeigten Sabrina Steinle an der Klarinette und Renate Materna am Akkordeon, wie vielfältig diese seltene Besetzung sein kann. Vom argentinischen Tango des bekannten Astor Piazzolla über den schwäbischen Akkordeonisten und Komponisten Andreas Nebl mit seinem Andante bis hin zum Musettewalzer „Frühstück in Paris“ von Hans Günther Kölz reichte ihr kontrastreicher Beitrag.
Nach der Pause wechselte das Lehrerteam in die moderne Musik. Folk- und Countrysongs der erfolgreichen Band „Oak Hill Road“ mit der sich Florian Hirle und Helmuth Baumann an ihren Gitarren bereits einen Namen mit selbstkomponierten Stücken gemacht haben, eröffneten den zweiten Teil. „Musik zum Fingerschnipsen“ versprach Petra Schüßler bei Manuel Schnell am Schlagzeug mit seiner Eigenkomposition „Funky Seven“ und lateinamerikanischen Rhythmen von Papa Ortega und „Recordando a Cuba“. Den Abschluss des Abends bestritt die Band „Papa Lipp Combo“. Mit Bandleader Manfred-Andreas Lipp am Saxofon, Florian Hirle und Helmuth Baumann an Gitarre und Bass, sowie Dunja Lettner am Schlagzeug zeigten die vier Musiker die große Vielfalt des Jazz vom New Orleans Dixie über ein Spiritual bis hin zu Herbie Hancocks „Watermelon Man“ im Funky style.
Publikum und Vorstandschaft bedankten sich überschwänglich bei allen Beteiligten für dieses gelungene Konzert und wie bei Vollblutmusikern üblich, war auch noch eine Zugabe drin.