Musikschule Wertingen: Ein glückliches Land braucht keine Helden

Kirill Kvetniy, Julia Blind und Manfred-Andreas Lipp (v. l.) begeisterten beim Konzert im Zehentstadel Pfaffenhofen zum Abschluss des 3. Themensonntags. Die drei Künstler reagierten und musizierten in klangvollen Monologen und von Improvisation gewürzten Dialogen individuell und authentisch die berühmten Titel internationaler Stars. | Foto: Markus Komposch
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  • Kirill Kvetniy, Julia Blind und Manfred-Andreas Lipp (v. l.) begeisterten beim Konzert im Zehentstadel Pfaffenhofen zum Abschluss des 3. Themensonntags. Die drei Künstler reagierten und musizierten in klangvollen Monologen und von Improvisation gewürzten Dialogen individuell und authentisch die berühmten Titel internationaler Stars.
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Das Konzert „Jüdisches Erbe-Musik-Kultur“ erklang zum Abschluss des dritten Thementages im berührenden Ambiente des stilvoll renovierten „Zehentstadel“ in Pfaffenhofen und war von interessierten Besuchern bereits vor Beginn ausgebucht.

Manfred-Andreas Lipp von der Musikschule Wertingen hatte in Kooperation mit Bernhard Hof (Gemeinde Buttenwiesen) ein spezielles Musikprogramm aufgelegt. Auf der Suche nach musikalischen Werken aus dem Schaffen von Künstlern mit jüdischen Wurzeln und Umfeld wurde Lipp immer wieder überrascht und so kam es zu einem Repertoire aus historischen Quellen (Uri Tzion, Dona, Havah Nagilah), Balladen (Hallelujah, Over the Rainbow, The Rose, Imagine, Hey Jude, Summertime, Autumn Leaves, You´ve got a Friend, Sag´mir wo die Blumen sind) und sehr anspruchsvollen Titeln von Jerry Bock, Fritz Kreisler, Bert Brecht und Kurt Weill. Der kongeniale Pianist Kirill Kvetniy, die ausdrucksstarke Sängerin Julia Blind (beide Augsburg) und der emotionale Saxofonist Manfred-Andreas Lipp reagierten und musizierten in klangvollen Monologen und von Improvisation gewürzten Dialogen individuell und authentisch die berühmten Titel internationaler Stars.

Anatevka und mehr

Frei nach „The Fiddler on the Roof“ von Jerry Bock schlüpfte Manfred-Andreas Lipp in die Rolle des Milchmanns Tevje aus Anatevka und holte sein Arbeitswerkzeug in Form einer großen Milchkanne auf die Bühne. Er stellte seine Frau „Golde“ (Ingrid Lipp), die schöne Tochter Zeitel (Julia Blind) und den geliebten Hochzeiter (Kirill Kvetny) in einem originellen, selbst verfassten Sketch dem aufmerksamen Publikum vor. „Manchmal, nach der Arbeit sitzen wir alle vor dem Haus und trinken die restliche Milch. Dann nimmt Golde meine Hand und ich fange an zu träumen“ so erzählte Lipp in seinem Monolog über das Leben in Anatevka: „Wenn ich einmal reich wär?“ Tangos folgten (Nature Boy/Youkali) und das Berliner Requiem von Bert Brecht und Kurt Weill (Zu Potsdam unter den Eichen) erinnerte an tragische Helden, die ein glückliches Land nicht braucht (Bert Brecht). Bernhard Hof moderierte, in Blöcken zusammengefasst, mit Sachkenntnis und wichtigen Details das Konzert.
Viel Beifall folge die Zugabe (Fiddler on the Roof) und die anwesenden Anton Kapfer und Lydia Edin wollen im Rahmen der Kulturtage 2021 “ DLG-Kultur & Wir“ dieses Konzert am 10. Oktober in der Synagoge in Binswangen auf die Bühne bringen.

Bürgerreporter:in:

Musikschule Wertingen e.V. aus Wertingen

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