Tragischer Unfall bei den Wertinger Zusamnarren
Am Faschingsdienstag kam der Faschingswagen, die Wertanic vom letzten Umzug in Oberndorf zurück. Einige Mitglieder bestiegen in Wertingen den Wagen, der nach Roggden gebracht werden sollte.
Aus bisher ungeklärter Ursache stürzte ein Mitglied in Roggden vom Wagen und zog sich dabei so schwere Kopfverletzungen zu, an denen er am Aschermittwoch im Augsburger Zentralklinikum verstarb.
Im Verein sind alle Mitglieder geschockt. Unfassbar, da man noch am Rosenmontag stolz auf einen Umzug war , der ca. 6000 Besucher in die Zusamstadt gelockt hat. Auch die anschließende Faschingsparty auf dem Marktplatz mit Showprogramm kam bei allen Besuchern überaus gut an. Beim Kehraus am Dienstag Abend wollte man diesen Erfolg gemeinsam feiern. Das Unglück überschattet nun alles.
Das Mitgefühl aller Mitglieder gilt den Angehörigen des verstorbenen 25-jährigen.
Besonders tragisch ist, dass die Familie aus der Zeitung erfahren musste, dass eine Obduktion angeordnet wurde.
Auch ein Interview mit einem angeblichen Wertinger, der dabei gewesen sein will, ausgestrahlt von einem Augsburger Radiosender, verärgerte die Vereinsmitglieder.
Ist es nicht schlimm genug, was passiert ist? Nein, manche Kollegen der Medienszene sehen wohl nur noch die Sensation und vergessen das Leid der Familie und die Qualen, die sich gerade alle Freunde des Verstorbenen nun machen!
Ich als 1. Vorsitzende der Wertinger Zusamnarren und als hauptberufliche Journalistin fühle mich doppelt betroffen. Meine jungen Mitglieder müssen derzeit etwas ganz Furchtbares erleben und bewältigen. Ich kann Ihnen die Fassungslosigkeit nicht nehmen, da ich selbst keine Worte finde und das Geschehene nicht rückgängig machen kann. Einige Journalisten-Kollegen zeigten Mitgefühl und erledigten ihre Aufgabe der Berichterstattung mit Feingefühl. Andere hingegen sehen wohl nur die Quote und haben nicht den nötigen Respekt. Ganz im Gegenteil, es ist ihnen jedes Mittel recht, um Meldungen zu platzieren, deren Wahrheitsgehalt stark zu wünschen übrig lässt. Solange sich niemand gegen solche Praktiken zur Wehr setzt, werden wir als Leser, Hörer, Zuseher immer skeptisch bleiben müssen, was uns vorgesetzt wird. Das sage ich als Journalistin, die sich tagtäglich bemüht ihre Arbeit ordentlich zu erledigen.
Liebe Leser glauben Sie mir, ich bekomme durch diese klaren Worte sicher den Unmut einiger Kollegen zu spüren, aber ich lasse es mir nicht nehmen, zu sagen, was ich von solch einer Arbeitsmoral und solchen Methoden halte.
Auch der Journalist unterliegt einer Ethik und wenn schon bei so einer Geschichte diese nicht eingehalten wird, was haben wir bei größeren Geschichten zu erwarten?
Es ist wohl zur Regel geworden
dass man aus einer Maus, die keiner sehen und lesen möchte,
einen Elefanten heranwachsen lässt
der Aufmerksamkeit erwecken sollte.
Leid und Mitgefühl wird weit hinten angestellt und im Vordergrund steht der Effekt.
Und ich glaube nicht mal so sehr dass es unbedingt oft die Journalisten selber sind,
die auf Mitgefühl verzichten sondern das Blatt, der Sender, der Verleger, der einen anziehenden Artikel sehen will und
die Blutrünstige Meute der Leser und Zuschauer in den Bann ziehen möchte............
Gruß
Luis