Senioren in Wertingen
„Alle Menschen wollen gern alt werden, aber niemand möchte gern alt sein.“ Die Autorin Christa Fürstenberg konfrontiert in ihrem Buch „Vormarsch der Alten“ eine ungeschminkte Situationsanalyse und skizziert in 10 Thesen Ansätze zu einem humanen Wandel des in die Jahre gekommenen Gesellschaftsbildes.
„Die Senioren werden zunehmend als Bürde empfunden, nicht nur im privaten Bereich, sondern in besonderem Maße auch in der Kosten-Nutzen-Rechnung des modernen Staats.“
Umso erstaunlicher ist es, dass so langsam die Generation 50, 55plus als Zielgruppe entdeckt wird. Aber eben verstärkt als kaufträchtige Zielgruppe in der Werbung. Auf anderen Gebieten hingegen werden Menschen bereits ab Mitte 40 aufs Abstellgleis gestellt und nicht mehr z.B. im Arbeitsalltag benötigt. Nur vereinzelt greift mancher Unternehmer auf die Erfahrungen der Arbeitnehmer jenseits des Jugendwahns zurück.
So ist es wichtig, sich auf den Herbst oder gar Winter des Lebens mit all seinen Tücken, aber auch vielen Chancen, die es durchaus gibt, rechtzeitig einzustellen.
Christa Fürstenberg rät in ihrer zweiten These „Beizeiten lernen, alt zu werden“ u.a.
1. Bleiben Sie aktiv und unternehmenslustig
Das Altenwerk Wertingen e.V. z.B. bietet hierzu Unterhaltung, kulturelle Veranstaltungen, Vorträge, Ausflüge und Krankengottesdienste an.
Bereits vormerken können Sie sich:
Mittwoch, 11.10 Krankengottesdienst in St. Martin; Donnerstag, 16.11 Vortrag „Geschichten über Wertingen“ von Herrn Sigg; Mittwoch, 13.12 Adventsfeier im Schlosskeller. Ansprechpartner ist Theo Hungbaur, 1. Vorsitzender, Tel.: 08272 / 2630
2. Stellen Sie sich sehr bewusst auf das Alter ein
In der Infobroschüre „Was Senioren in Wertingen unbedingt wissen sollten!“ sind Hilfsorganisationen und Pflegestellen in Wertingen aufgelistet, so dass Sie sich selbst bereits im Vorfeld um ihren Lebensabend kümmern können.
In ihrer vierten These „Ehrenämter und Aktivitäten“ behandelt sie sehr kritisch den Satz „Wichtig ist, dass man noch gebraucht wird.“ Gebraucht werden Sie aber in jedem Fall beim Projekt „50+Zukunft“, bei dem Senioren ehrenamtlich Jugendliche aus einem problematischen sozialen Umfeld, ohne Schulabschluss oder/und mit Lernschwächen unterstützen, damit diese einen Ausbildungs- oder Praktikumsplatz erhalten. Menschen, die also nach einer beruflichen Karriere, aber auch schon vorher, ihr Wissen und ihre Erfahrung weitergeben möchten, informieren sich bei der Kommunalen Jugendarbeit Dillingen / Donau unter der Rufnummer (09071) 5893-64 oder bei der Geschäftsstelle des Trägervereins Schullandheim Bliensbach e.V. unter der Rufnummer (09071) 51-184. In der Seniorenakademie sollen dann die Senioren für ihre Aufgabe vorbereitet werden, aber auch weitere Angebote wird es geben.
Alt sein, heißt eben nicht, unnütz sein!
Bürgerreporter:in:Marion Buk-Kluger, lic.rer.publ. aus Wertingen |
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