Ralf Thierauf sorgt bei den Stars für den richtigen Ton!

Ralf Thierauf
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Ralf Thieraufs Geschichte könnte gut in einem Ratgeber namens „So erfüllen sie sich ihren beruflichen Traum“ stehen. Vor etwa 18 Jahren war der gelernte Schlosser auf einem Konzert. Dabei begeisterte ihn weitaus mehr als die Musik auf der Bühne das Drumherum an Technik.
„Ich fand es toll, was die Leute dort oben so treiben und habe mir daher die Nummer der Technik-Verleihfirma auf dem LKW notiert.“ Sofort rief der gebürtige Ulmer dort an und fragte selbstbewusst nach einem Job. „Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich mit Verstärkern, Boxen und all dem technischen Equipment nichts zu tun gehabt“, erzählt Ralf Thierauf. Und er hatte Glück, denn die Firma brauchte tatsächlich jemanden in der Werkstatt.
Ab diesem Zeitpunkt half er bei der Licht- und Tonfirma aus und brachte sich autodidaktisch alles Wichtige bei. „Ich habe Kabel gesteckt, experimentiert, jeden Tag dazu gelernt und eine wahnsinnige Energie investiert.“ Bei Einzelkonzerten war er dann als Helfer dabei und arbeitete sich so beharrlich in diese eigene Welt aus Technik und ausschließlich englischen Fachbegriffen ein.
1 1/2 Jahre später war es dann soweit, er war verantwortlich für den Ton bei der bayrischen Sängerin Niki („I bin a bayerisches Cowgirl“). Es folgte eine Tournee mit der Spider Murphy Gang. „Kürzlich erhielt ich einen Anruf, ob ich nicht wieder bei den Jungs aushelfen könne, schließlich würde ich doch alle so gut kennen. Ich habe immerhin sieben Jahre mit der Band gearbeitet, da geht man schon das eine oder andere mal miteinander essen und lernt sich kennen. Leider war ich anderweitig verplant“, berichtet der heute selbständige Toningenieur. Mit seiner Firma bera veranstaltung baut er Tonanlagen für Veranstaltungen aller Art und bedient diese auch.
„Es gibt zwei Kategorien für die ich aktiv werde: zum einen Musikprogramme wie Konzerte und
zum anderen Industrieveranstaltungen wie Messen, Pressekonferenzen, Seminare und Produktpräsentationen.“ Der Selfmademan kann dabei auf eine lange Referenzliste verweisen. Ob
Promis wie Christina Aguilera, Roger Chapman, Meatloaf, Nana Mouskouri oder Willy Astor, Ottfried Fischer und Udo Lindenberg, zarte Stimmchen bekommen bei Ralf Thierauf Power und allzu laute werden etwas gedämpft. Dabei ist es nicht immer einfach, den Nerv der Künstler zu treffen. „Im Musikbusiness geht viel übers Gefühl und man braucht Erfahrung und Ahnung. Ein Jazzer hat andere Bedürfnisse als ein Rockmusiker. Innerhalb kürzester Zeit muss man den Nerv und die Wünsche des Künstlers erkennen.“ Der Tontechniker muss also jede Art von Musik kennen und Bescheid wissen, wie es klingen soll. Doch schon im Vorfeld wird der Autodidakt Thierauf aktiv und entwickelt als technischer Projektleiter komplette Lösungen für Veranstalter. „Oft kommt ein Kunde und möchte ein Konzert oder eine Veranstaltung machen, weiß aber nicht, was er dazu braucht. Dann lege ich los und erstelle ein detailliertes Konzept passend zur Örtlichkeit und dem Programm.“ Eine Pressekonferenz der Fiat AG Deutschland oder eine Veranstaltung der Deutschen Telekom bringt verständlicherweise andere Herausforderungen mit sich als eine Tournee mit der Tanzgruppe „Rhythm of the dance“, ein Konzert mit Sabrina Setlur, Xavier Naidoo oder der Band Silbermond oder ein Auftritt des Comedians Ingo Appelt. Besonderen Wert legt Ralf Thierauf bei seiner Arbeit auf den Sicherheitsaspekt. „Es ist enorm wichtig, gerade heute, wo viel mit aufgehängten Boxen und Großleinwänden gearbeitet wird, Künstler und Publikum zu schützen.“ Das bedinge aber Lebenserfahrung und eine ständige Bereitschaft der Weiterbildung. Die ganze Technik sei heute Netzwerk basiert, man müsse fit sein im Computerbereich und immer die neuesten Entwicklungen verfolgen. Auch das Zwischenmenschliche muss passen, wenn man z.B. bei einer Tournee zwei Monate mit der Crew im Bus unterwegs ist, dort schläft und jeden Tag an einem anderen Ort, in einer anderen Halle ist, braucht es starke Nerven“, berichtet Ralf Thierauf. Seine Frau, die Sängerin und Künstlerin Bobby Biedermann lernte er vor 14 Jahren übrigens auch bei einem Engagement in der Schleyerhalle in Stuttgart kennen. „Bobby war als Sängerin vom Sparkassenverband Baden Württemberg gebucht, ich machte den Ton. Die Liebe war dann auch der Grund, warum ich in ihre Heimatstadt Wertingen zog.“ Dort lebt er mit der Mutter seines Sohnes Laurin (12) und deren Sohn Luis (18) in einem Haus, in dem oft viele Künstlerfreunde zu Gast sind, wenn er nicht gerade, wie kürzlich mit der Sängerin Loreena McKennitt oder an neuen Aufträgen arbeitet.

Bürgerreporter:in:

Marion Buk-Kluger, lic.rer.publ. aus Wertingen

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