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Neuwahlen beim VDK-Kreisverband Dillingen-Wertingen

  • Die neue Kreisvorstandschaft VDK-Dillingen-Wertingen
  • hochgeladen von Konrad Friedrich

Sozialverband VdK – Eine Erfolgsstory
VDK Kreisverband Dillingen-Wertingen zählt mit zu den größten Verbänden des Landkreises

Dillingen/Wertingen Der Vorsitzende des gastgebenden Ortverbandes Lutzingen-Finningen, Johann Mengele, begrüßte die rund 120 Delegierten zum 18. Ordentlichen Kreisverbandstag im Schlössle in Finningen. In seiner Eröffnungsansprache hieß der amtierende Kreisvorsitzende, Georg Böck, neben den Vertretern der Ortsverbände (Delegierte) zahlreiche Ehrengäste willkommen. Neben Landrat Leo Schrell waren dies der Bürgermeister der Gemeinde Finningen, Klaus Friegel, der 2. Bürgermeister der Gemeinde Lutzingen Peter Hurler, den neugewählten Bezirksausschussvorsitzenden und Kreisvorsitzender des Kreisverbandes Donau-Ries, Andreas Luncz mit Gattin und nicht zuletzt
als Hauptredner der Veranstaltung, stellvertretenden Landesgeschäftsführer und Chef der Presseabteilung des VdK-Landesverbandes, Michael Pausder.
Böck bedankte sich bei allen ehrenamtlichen Mitarbeitern, die in den vorangegangenen 4 Jahren vor Ort wieder vieles geleistet haben. Darüber hinaus sprach er der 15-köpfigen Kreisvorstandschaft, sowie den hautamtlichen Mitarbeitern der Kreisgeschäftsstelle unter Leitung des Kreisgeschäftsführers, Ernst Braun, seinen Dank und Anerkennung aus. Nach der Eröffnung des Kreisvorsitzenden folgte dann nach einem Musikstück der Musikkapelle Finningen das Totesgedenken, welches mit passenden Worten der Bezirksfrauenbetreuerin Renate Luncz, umrahmt wurde.
Landrat Leo Schrell stellte in seinen Grußworten fest, dass der VdK-Kreisverband. Dillingen- Wertingen mit zu den größten Verbänden im Landkreis zählt. Auffallend und erfreulich sei der Tatbestand des stetigen Mitgliederzuwachses. Es sei gut zu wissen, dass wir vor Ort kompetente Ansprechpartner in Sozialrechtsfragen haben und der Sozialverband sich um diejenigen Menschen kümmert, die durch die immer größer werdenden Maschen des Sozialstaates fallen. Ein besonderes Lob verdient der VdK, so der Landrat weiter, auch für seine Seniorenarbeit. In diesem Zusammenhang ging er auch auf das geplante “Seniorenpolitische Gesamtkonzept“, welches der Landkreis in Kürze vorstellen wird, ein.

Entwicklung des Kreisverbandes positiv

Der Vortrag des Hauptredners Michael Pausder vom Landesverband in München,brachte mit Freude zum Ausdruck, dass die Mitgliederentwicklung im Kreisverband äußerst positiv ist. Dies sei der Verdienst, so der Redner weiter, der gesamten „VdK-Familie“ sowohl im Haupt- als auch im Ehrenamt.
Im Kernpunkt seiner Rede stand der Sozialabbau gegen den der Sozialverband VdK derzeit eine bundesweite Protestaktion durchführt. Es sei nicht einzusehen, wie bei der positiven wirtschaftlichen Entwicklung hier zu Lande immer mehr Menschen auf Grundsicherungsleitungen oder ähnliches angewiesen sind – und dies ist auch im angeblich reichen Bayern so. Nirgendwo sonst in Deutschland, so Pausder, beziehen Rentner ein niedrigeres Einkommen, wie in Bayern. Die Zahl der Wohngeldbezieher in Bayern ist von 2008 – 2009 um sage und schreibe 60% gestiegen. Viele dieser Personen sind Senioren, deren geringe Rente einfach nicht mehr ausreicht. Laut dem Jahresbericht 2010 zur sozialen Lage in Bayern sind nach Angaben des Sozialministeriums 17% aller über 65-jährigen im Regierungsbezirk Schwaben armutsgefährdet.
Durchschnittlich beträgt die Neurente in Schwaben nur 646,00 €, wobei Männer durchschnittlich 839,00 € und Frauen 452,00 € bekommen.
Es ist zu befürchten, dass die jüngsten Beschlüsse der Berliner Regierung, die ohnehin schon angespannte Situation noch verschlimmern. Deshalb sei der Sozialverband VdK dazu aufgerufen in Großveranstaltungen dagegen zu protestieren. Es sei deutlich festzustellen, dass die Kluft zwischen Arm und Reich wächst. In der Tat sieht es so aus, so Pausder, als müssten die sozial Benachteiligten eine Suppe auslöffeln, die Ihnen ganz andere eingebrockt haben. Schuld an der Krise sind maßlose und realitätsfremde Spekulanten, die weitgehend unbeschadet in den Vorstandsetagen der Banken sitzen. Schuld an der Krise sind aber nicht die 20 Millionen Rentnerinnen und Rentner, die
8 Millionen Menschen mit Behinderung und auch nicht die 7 Millionen Menschen, die auf Grundsicherung angewiesen sind. Doch genau diese Bevölkerungsgruppen sollen jetzt die finanzielle Verantwortung für eine Handvoll gewissenlose Manager übernehmen.
Weitere Kritikpunkte sprach Pausder im Bereich des Gesundheitswesens an. Nach einer aktuellen Studie seien in Deutschland die Arzneimittel 50% – 500% teuerer, als in anderen europäischen Ländern. So werde beispielsweise für das gleiche Markenschmerzmittel in Deutschland 43,00 € verlangt, was in Schweden aber nur
9,00 € koste. Bei patent geschützten Arzneimittel ist die Gewinnspanne der deutschen Pharmaindustrie noch größer.
Zum Thema Rentenpolitik riet er den verantwortlichen Politikern „Finger weg von der Rentengarantie“. 3 Nullrunden und 2 Minirentenerhöhungen haben seit 2004 zu erheblichen Kaufkraftverlusten bei den rund 20 Millionen Rentnerinnen und Rentnern geführt. Ebenso sei die Rente mit 67 unter den derzeitigen Arbeitsmarktbedingungen nicht vertretbar „solange Gesundheitsmanagement, Weiterbildung und die Wertschätzung Älterer in vielen Betrieben ein Fremdwort ist, ist eine Anhebung der Regelaltersrente nur eine Rentenkürzung durch die Hintertür“.
Ein weiteres Thema des Referenten war die Zunahme der Altersarmut. Zusammenfassend fordere der VdK daher:
Eine solidarische Gesundheitspolitik, damit Gesundheit für alle bezahlbar bleibt.
Eine Rentenpolitik, die für Renten sorgt, die ein sorgenfreies Alter nach einem Leben voller Arbeit in Beruf und Familie garantieren.
Einen Stopp für die Teile des Sparpakets, die die Kluft zwischen Arm und Reich weiter wachsen lassen.
Die aktuell 578.000 Mitglieder, allein in Bayern, stärken die Durchsetzungsfähigkeit des Sozialverbandes in seinem Kampf für mehr soziale Gerechtigkeit jetziger und künftiger Generationen.
Im darauffolgenden Geschäftsbericht des Kreisgeschäftsführers, Ernst Braun, wurde anhand konkreter Zahlen verdeutlicht, dass der Kreisverband Dillingen- Wertingen eine stolze Erfolgsbilanz, auch in den letzten 4 Jahren vorweisen kann. Der Mitgliederstand habe sich real um nahezu 400 Mitglieder auf fast 5.600 im Berichtszeitraum erhöht. Diesen Erfolg, so der Redner, dürfen sich Haupt- und Ehrenamtliche gemeinsam teilen. Über 800 Widersprüche und weit über 300 Klagen, sowie 2.000 Sozialleistungsanträge wurden in der Kreisgeschäftsstelle bearbeitet.
Im sozialpolitischen Teil seines Berichts kritisierte Braun vor allen Dingen die Rentenpolitik und im speziellen die Hinterbliebenenversorgung. So erhält beispielsweise eine Witwe rund 60% aus der Rente Ihres Mannes. Nicht selten kommt es daher vor, dass Frauen sagen: „Wie soll ich von diesen 500,00 € im Monat leben?“ und dann schämen sich diese Menschen auch noch, einen Antrag auf Grundsicherung stellen zu müssen.
Ein weiterer Kritikpunkt des Redners war der Freikauf von der Behindertenbeschäftigungspflicht durch die Arbeitgeber. Auch der Staat müsse hier mit besserem Beispiel vorangehen.
Zum sozialpolitischen Teil schloss der Redner mit den Worten: „Sie dürfen sich darauf verlassen, dass der Sozialverband VdK, der sich den Slogan Zukunft braucht Menschlichkeit auf sein Firmenschild gedruckt hat, auch ein unbequemer und kritischer, aber auch gewissenhafter und umsichtiger Partner in der Sozialpolitik bleiben wird“.
Im organisatorischen Teil stellte der Kreisgeschäftsführer fest, dass derzeit 250 ehrenamtliche Mitarbeiter in 27 Ortsverbänden tätig sind. Er lobte den Einsatz der Ehrenamtlichen besonders, da es in der heutigen Zeit nicht mehr selbstverständlich ist, Menschen zu finden, die freiwillig und ohne finanziellen Hintergrund, anderen Menschen helfen. Besonders hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang auch die Tätigkeit der Frauen im VdK. Die vielen Betreuerinnen leisten wirklich gute Arbeit vor Ort. In der heutigen Zeit, ist es für viele ältere und vereinsamte Mitmenschen wichtig, einfach nur ein Gespräch führen zu können und nicht isoliert zu sein, sagte der Kreisgeschäftsführer.
Der VdK hat es in den vorangegangenen Jahren erreicht, als moderner Dienstleister anerkannt zu werden. „Der VdK ist der größte Sozialverband in Deutschland“.
Dies verpflichtet uns auch in der Zukunft, Verantwortung für diejenigen zu übernehmen und Sorge dafür zu tragen, dass soziale Gerechtigkeit und soziale Ausgewogenheit in unserem Land herrschen. Der Redner schloss mit den Worten: arbeiten wir weiter gemeinsam an der Erfolgsstory des VdK.
Die Mitarbeiterin der Kreisgeschäftsstelle, Edeltraud Dallmaier, trug im Anschluss danach den Kassenbericht vor. Anna Steinle, die Kreiskassiererin hatte in Zusammenarbeit mit Edeltraud Dallmaier die Kassengeschäfte der letzten 4 Jahre übernommen. So konnte mit Zufriedenheit festgestellt werden, dass die Kassenverwaltung satzungsgemäß und korrekt geführt wurde. Dies sei auch wichtig,
da ansonsten die Gemeinnützigkeit des Sozialverbandes gefährdet wäre.
Nach den Aussprachen zu den Vorträgen, wurde die satzungsgemäße Neuwahl der Kreisvorstandschaft durchgeführt. Als Wahlleiter fungierte der Kreisvorsitzende des VdK-Kreisverbandes Donau-Ries, Andreas Luncz. (fk)

Die Neuwahlen:
Kreisvorsitzender Georg Böck
Stellv. Kreisvorsitzender Herbert Keller
Stellv. Kreisvorsitzender Christian Blessing
Kreiskassiererin Ingrid Stricker
Vertreterin der Frauen Rosa Steiner
Schriftführerin Gabriele Böck
Vertreter der Schwerbehinderung.Helmut Wagner
Vertreter d. jüngeren MitgliederErich Winter
Beisitzer Monika Bawidamann, Helmut Wagner
Manfred Beckert, Fritz Ruhland, Hans Bürkner, Adolf Gutmair
Den scheidenden Mitglieder der Kreisvorstandschaft Anna Steinle, Annemarie Spaderna, Erna Neureither und Johann Muschler dankte der wiedergewählte Kreisvorsitzende Georg Böck mit anerkennenden Worten und einem Präsent.

Bild:
Die neugewählte Vorstandschaft des VDK- Kreisverbandes Dillingen/Wertingen im Bild von links: Andreas Luncz, Bezirksausschussvorsitzender und Kreisvorstand des Kreisverbandes Donau-Ries, Hans Bürkner, Kreisvorstandschaft , Anna Steinle, ausgeschieden ,Renate Luncz, Bezirksfrauenbetreuerin, Helmut Wagner, Kreisvorstandschaft, Fritz Ruhland, Manfred Beckert, Adolf Gutmair, Gabriele Böck, Kreisfrauenbetreuerin Rosa Steiner,
Kreisvorsitzender Georg Böck, Annemarie Spaderna, ausgeschieden ,Antonie Harsch, Buchhaltung, Erna Neureither, ausgeschieden, Edeltraud Dallmaier, Jutta Salver, Verwaltungsangestellte, Ernst Braun, Kreisgeschäftsführer, Herbert Keller, Stellv. Kreisvorsitzender, Monika Kreuzer, Verwaltungsangestellte, Christian Blessing, Stellv. Kreisvorsitzender.

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