Vortrag Tobias Bartusch
Kaum zu glauben: "Röhren selbstgemacht"

Tobias Bartusch, der Tüftler, der sogar komplizierte Radio-, Verstärker- oder Senderöhren selber herstellt.  | Foto: Otto Killensberger
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  • Tobias Bartusch, der Tüftler, der sogar komplizierte Radio-, Verstärker- oder Senderöhren selber herstellt.
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Schon zwei Mal zeigte Tobias Bartusch aus Augsburg im Radio- und Telefonmuseum in Wertingen wie man selbst komplizierte Elektro-Röhren für Radios selberbauen kann. Bartusch ist seit seinen Jugendjahren als Funker und Elektronikfreak unterwegs. Er machte sein Hobby zum Beruf. Es ist sehr kompliziert eine Radio-Röhre herzustellen, weil ja in dem Glaskolben ein Vakuum sein muss, damit diese funktioniert. Der Vortrag "Röhren selbstgemacht" findet mit Bild und Videobeiträgen am Sonntag, 20. Okt, um 15 Uhr im Radio-Telefonmuseum Wertingen, in der Fére-Straße 1 statt.
Radioröhren, auch bekannt als Vakuumröhren oder Elektronenröhren, sind elektronische Bauelemente, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine zentrale Rolle in der Entwicklung der Elektronik spielten. Sie wurden vor allem in Radios, Fernsehern und frühen Computern eingesetzt. Obwohl sie heute weitgehend durch Transistoren ersetzt wurden, erleben Radioröhren in bestimmten Anwendungen, wie in der Audiotechnik und der Hochfrequenztechnik, eine Renaissance.
Funktionsweise:
Radioröhren funktionieren auf der Basis der Steuerung von Elektronen, die in einem Vakuum zwischen zwei Elektroden, der Anode und der Kathode, bewegt werden. Die Kathode wird erhitzt, wodurch Elektronen emittiert werden. Diese Elektronen werden durch eine positive Spannung an der Anode angezogen. Durch die Steuerung der Spannung an einer dritten Elektrode, dem Gitter, kann der Stromfluss zwischen Kathode und Anode reguliert werden. Dies ermöglicht die Verstärkung von elektrischen Signalen.
Typen von Radioröhren
Es gibt verschiedene Typen von Radioröhren, die jeweils für spezifische Anwendungen entwickelt wurden:
1. Trioden: Die einfachste Form der Radioröhre, bestehend aus einer Kathode, Anode und einem Gitter. Sie werden häufig zur Verstärkung von Audio- und Radiosignalen verwendet.
2. Tetroden: Diese Röhren haben eine zusätzliche Elektrode, die als zweites Gitter fungiert. Sie bieten eine bessere Leistung und weniger Verzerrung als Trioden.
3. Pentoden: Mit zwei Gittern bieten Pentoden eine noch höhere Verstärkung und sind in der Lage, Rauschunterdrückung zu verbessern.
4. Mikrofone und Oszillatoren: Bestimmte Radioröhren sind speziell für Anwendungen wie Mikrofone oder Oszillatoren konzipiert, die in der Funktechnik verwendet werden.
Anwendungen
Radioröhren fanden in vielen Bereichen Anwendung:
- Funktechnik: Sie waren die Grundlage für die ersten Radiosender und Empfänger.
- Audioverstärkung: Viele Audiophile schätzen den warmen Klang von Röhrenverstärkern, die in hochwertigen Hi-Fi-Anlagen verwendet werden.
- Medizintechnik: In der Röntgentechnologie und anderen bildgebenden Verfahren kommen Radioröhren ebenfalls zum Einsatz.
- Hochfrequenztechnik: In der Hochfrequenztechnik werden Radioröhren für ihre Fähigkeit geschätzt, hohe Frequenzen zu verarbeiten.
Fazit
Obwohl Radioröhren in der modernen Elektronik weitgehend durch Transistoren ersetzt wurden, bleibt ihr Einfluss auf die Entwicklung der Technologie unbestritten. Ihre einzigartigen Eigenschaften und der charakteristische Klang machen sie in bestimmten Nischen weiterhin beliebt. Die Faszination für Radioröhren lebt in der Retro-Technik und bei Liebhabern hochwertiger Audiogeräte weiter. In einer Welt, die zunehmend digital wird, erinnern uns Radioröhren an die Anfänge der Elektronik und die kreative Ingenieurskunst, die sie hervorgebracht hat.
Öffnungszeiten:
Das Radio- und Telefonmuseum ist jeden 3. Sonntag des Monats von 14 bis 17 Uhr geöffnet.
In 7 Räumen werden im Radio- und Telefonmuseum Wertingen in der Feré-Straße 1 ca. 700 Exponate darunter Grammolas, Grammophone, Radiodetektoren, Röhrenradios, Musik–Fernsehtruhen, Tonbänder, 3 Musikboxen, uvm. Im Telefonmuseum sind Telefone von 1898 bis 1980 immer noch funktionstüchtig. Drehwähler, Morseapparate und vier Fernschreiber die mit den aktuellen Wetterdienst runterratern werden vorgeführt. Der Eintritt frei – Info: www.radiomuseum-wertingen.de
Tipp:
Immer an den Öffnungstagen ist der Ortssender Wertingen des Radio- und Telefonmuseums auf Mittelwelle 801 im Umkreis von ca 4 km zu hören. Der Sendeleiter des Museumssenders Bernd Schmid stellt die Sendungen immer aktuell zusammen und bringt Infos zu den kulturellen und sonstigen Veranstaltungen. Seine Sendungen, die er mit Musik, Schlagern aus den 20ern bis in die 80er von Schallplatten zusammstellt, hat in Wertingen schon seine Lieblingshörer gefunden.
Lust aufs Museum? Dann mach doch bei uns mit! In Zusammenarbeit mit der VHS Zusamtal

Bürgerreporter:in:

Otto Killensberger aus Wertingen

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