„Ich verleihe mich zum Träumen“ – Mythos Romy Schneider
Und es träumten viele, als Romy Schneider als „Sissi“ auf der Leinwand zu sehen war. Das faszinierende: die Zuschauer träumen noch heute beim Dreiteiler, der das Leben der österreichischen Kaiserin zwar nicht historisch einwandfrei dafür aber mit umso mehr „Herzschmerz“ zeigt.
Das reale Leben der Romy Schneider wurde durch die Filmrolle ebenso geprägt. „Sissi“ war ihr Schicksal lautet daher der Untertitel der Ausstellung, die im Sisi-Schloss Unterwittelsbach zu sehen ist. „Vous êtes Sissi?“ fragte einst ein französischer Fischer die Schauspielerin in einem Restaurant in der Bretagne. Worauf diese entgegnete: „Nein, ich bin Romy Schneider.“
Ihr Leben von der Kindheit bis zum Tod mit 43 Jahren dokumentiert die Ausstellung, die ursprünglich konzipiert von Robert Amos bereits in Potsdam, Wien, Speyer und Leipzig zu sehen war. 1/3 davon wurde nun in Unterwittelsbach gelungen ins Ambiente des Schlosses eingebunden und gibt Einblicke in das Leben der deutschen Schauspielerin. Bei einer Umfrage in Frankreich, in der nach der bedeutendsten Schauspielerin gefragt wurde, landete sie einst auf Platz 3. In Frankreich erhielt sie Arbeit, „Romy war ein Kind als sie zum Star wurde, dann blieben die Rollen aus. Sie wurde diffamiert. Aber Sissi war ihre Kindheit. Wer hat es schon gern, dass in der Heimat die eigene Kindheit kritisiert wird.“ Erläutert Christiane Höllger eine gute Freundin von Romy, die aber betont „Romy wusste sehr wohl, dass sie durch Sissi berühmt wurde.“ Es sei schon unglaubliches Charisma nötig, um nach den beiden Weltkriegen mit solch einem Thema wie der K.u.K. Monarchie die Menschen zu begeistern. Ihr eigenes Leben beschreibt die Freundin folgendermaßen: „Romy Schneider besteht aus Film, der Rest war Sehnsucht.“
Begleitprogramm zur Ausstellung:
Wie sich Romy Schneider nach ihrer Darstellung der jungen Kaiserin Elisabeth von Österreich als Schauspielerin weiterentwickelt hat, zeigen neun Filme aus den Jahren 1958 bis 1982. Sie werden immer sonntags um 12.30 Uhr im „Thalia“ in Augsburg gegen einen Eintrittspreis von 4 Euro gezeigt, wobei eine jeweils kurze Einleitung vorab den Hintergrund der Produktion klärt. Im Filmbegleitprogramm, das die Regio-Ausstellung über die Filmschauspielerin Romy Schneider ergänzt, waren bisher zu sehen: „Die Dinge des Lebens“ (28.05.), „Mädchen in Uniform“ (04.06.).
Es folgen noch „Ein Engel auf Erden“ (11.06.), „Der Kardinal“ (18.06.), „Trio infernal“ (25.06.), „Die Unschuldigen mit den schmutzigen Händen“ (02.07.), „Abschied in der Nacht“ (09.07.), „Die Bankiersfrau“ (16.07.) und „Die Spaziergängerin von Sans-Souci“ (23.07.).
Über das Filmbegleitprogramm hinaus illustrieren Vorträge am Ausstellungsort im Sisi-Schloss, wie die aus Pfersee kommende Mutter von Romy Schneider – Magda Schneider – gelebt hat (30.06.), worin sich „Sisi“ und Romy Schneider unterschieden haben (14.07.) und worin Ähnlichkeiten der historischen „Sisi“ zur Film-„Sissi“ bestehen (29.09.).
Wiederum in Zusammenarbeit mit dem „Thalia“ findet am 21.07. eine Filmparty im Sisi-Schloss statt. Am hoffentlich lauen Sommerabend werden neben Cocktails die Filme „Swimming Pool“ und „Ludwig II.“ geboten, die 1963 und 1972 gedreht wurden. Romy Schneiders Wechsel zum französischen Film klärt ein weiterer Vortrag (13.10.) im Rahmen der Regio-Ausstellung. Der Eintrittspreis für die Vorträge, die jeweils 19.30 Uhr beginnen, beträgt einschließlich der Ausstellungsbesichtigung 5 Euro.
Begleitbuch:
Zudem zeigt der Band „Mythos Romy Schneider - von Robert Amos" Bilder, auch aus dem Privatleben, und Magazintitel, die Romy schmückte. Zeitzeugengespräche und Zitate beschreiben die Schauspielerin. Eine Biografie sowie eine Filmografie geben einen ausführlichen Überblick zum Leben der Romy Schneider! Erschienen im Melzer Verlag, für alle Romy Fans ein ausführliches und klares Buch.
Bürgerreporter:in:Marion Buk-Kluger, lic.rer.publ. aus Wertingen |
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