Eisenherz

2006, das Thema der diesjährigen Ritterspiele: der Kampf um den Gral. Wer das größte Turnier dieser Art auf der Welt verpasst haben sollte (gespielt wird noch am 21., 22. und 23 Juli) hat Gelegenheit im Buch „Eisenherz“ von Nicola Förg, ein wenig einzutauchen in die Welt der Ritterspiele. Die Autorin recherchierte 2005, als in Kaltenberg eine neue Ära eingeläutet wurde, sehr intensiv. Stuntdirektor Mario Luraschi, der in unzähligen Filmen für Aufsehen erregende Stunts mit Pferden sorgte, übernahm das Regiezepter und fungiert seither zudem als Autor. Die Journalistin Nicola Förg führte zahlreiche Interviews, um diese besondere Faszination von Pferd und Reiter wieder geben zu können. „Ich hatte so viel backstage zu tun und entdeckte eine andere Welt hinter der vordergründigen spektakulären. Das war eine gewisse Art der Entzauberung.“ Ein Krimi erschien ihr dabei als geeignete Form diese beiden Welten zu verknüpfen. Die Autorin ist bereits durch vier Werke dieses Genres bekannt geworden.
Kritik: anfangs für meinen Geschmack „a bisserl“ zu viel Lokalkolorit und zu detailliert in den Beschreibungen von Umgebung und Akteuren. Schließlich kommt der Krimi aber dann ziemlich in Fahrt, die beiden Handlungsstränge finden gekonnt zueinander und die Suche nach dem Täter gestaltet sich spannend bis zum Ende. Das Motiv des Täters nachvollziehbar, nur das Motiv für den Selbstmord einer Person, die diesem nahe stand, ist dann doch etwas zu viel des
Guten, weniger wäre hier mehr gewesen. Fazit aber dennoch: lesenswert und wer die ersten langatmigen Seiten durchhält wird belohnt mit einem kurzweiligen Krimi.