Ausflüge im Harz
Vom Riesen Bodo und der Königstochter Brunhilde an der Rosstrappe bei Thale

Hufabdruck an der Rosstrappe bei Thale - Der Abdruck gilt als Glücksbringer und Touristen werfen Kleingeld hinein. Ob's hilft? | Foto: Katja Woidtke
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  • Hufabdruck an der Rosstrappe bei Thale - Der Abdruck gilt als Glücksbringer und Touristen werfen Kleingeld hinein. Ob's hilft?
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Dichte Wälder, neblige Moore, bizarre Felsen und tiefe Schluchten übten schon immer eine gewisse Faszination auf die Menschen aus, jagten gruselige Schauer über den Rücken und sind der Ursprung für viele spannende Sagen. Und wer weiß, ob nicht doch ein Fünkchen Wahrheit in den überlieferten Geschichten von Zwergen, dem Teufel und holden Königstöchtern steckt? Im Harz wartet hinter vielen Felsen eine spannende Sage aus uralter Zeit auf euch. Taucht mit mir an der Rosstrappe bei Thale in die spannende Geschichte der Königstochter Brunhilde ein!

Einst wurde die schöne Königstochter Brunhilde vom Riesen Bodo begehrt. Doch Brunhilde wies den Riesen ab und wollte ihn nicht zum Mann nehmen. Als sie eines Tages mit ihrem Pferd durch die Wälder des Harzes ritt, verfolgte Bodo sie bis an den Rand eines Abgrundes. In ihrer Not setzte Brunhilde mit ihrem Ross zu einem gewaltigen Sprung über die Schlucht an und landete sicher auf der gegenüberliegenden Seite, wo auch heute noch der Hufabdruck ihres Pferdes im Fels zu erkennen ist. Nur ihre goldene Krone ging bei dem gewagten Sprung verloren und landete in dem tosenden Fluss in der Tiefe der Schlucht. Bodo jedoch stürzte mitsamt Pferd in die Tiefe und soll dort heute noch in einen schwarzen Hund verwandelt die Krone der Königstochter bewachen. Der reißende Fluss bekam seinen Namen und das Bodetal begeistert auch heute noch unzählige Wanderinnen und Wanderer mit seinem wild-romantischem Charme.

Zur Rosstrappe und dem gegenüberliegenden Hexentanzplatz, von dem Brunhilde vor langer Zeit zum Sprung angesetzt hat, führen schöne Wanderwege. Wer einen besonderen Blick auf die Felsen werfen möchte, kann auch mit der Kabinenbahn (zum Hexentanzplatz) bzw. dem Sessellift (zur Rosstrappe) in die Höhe schweben. Wir allerdings haben nach einem Besuch in Blankenburg mit seinen wunderschönen Gärten die bequemste Variante gewählt und sind mit dem Auto bis zum Besucherparkplatz an der Rosstrappe gefahren. Von hier führt ein kurzer Wanderweg bis an die Spitze des Granitfelsens mit dem berühmten Hufabdruck.

Auf diesem Weg sollte man allerdings trittsicher sein und festes Schuhwerk tragen. Ein Geländer sichert die Spitze des Felsens, hilft aber auch nicht wirklich gegen Höhenangst, denn hier geht es beachtliche 400 Meter in die Tiefe. Der Blick in das Bodetal und den Hexentanzplatz auf der anderen Seite der Schlucht ist von der Rosstrappe aus allerdings so überwältigend, dass sogar das Zittern in den Knien in den Hintergrund tritt. Bei schönem Wetter könnt ihr von hier den Brocken sehen, müsst aber auch damit rechnen, dass ihr einer von Vielen an diesem sagenhaften Ort im Harz seid.

Solltet ihr nicht an einem sonnigen Sonntag mit unzähligen weiteren Besucherinnen und Besuchern, sondern in einer stürmischen Nacht auf der Rosstrappe stehen, lauscht einmal ganz genau in den Wind! Mit etwas Glück hört ihr Bodo, der als schwarzer Hund im Tal der Bode heult.

Hier geht es zur Sage der Nixe Rhuma.


Katjas Ausflugstipps Harz

Quellen:

Baedeker Reiseführer Harz
HB Reiseführer Harz
Infotafeln an der Rosstrappe

Bürgerreporter:in:

Katja Woidtke aus Langenhagen

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