Danni lebt - nicht mehr

Am 30.12.2020 kreiste ein Polizeihubschrauber über dem Herrenwald. Eigentlich hätte man so etwas nicht erwartet - der Wald auf der A49-Trasse war gefällt, und normalerweise kann man an den Tagen zwischen den Tagen damit rechnen, dass viele Aktivitäten ruhen. Das war aber nicht der Fall: Beim Bau der A49 hatte man es so eilig, dass selbst an den Tagen zwischen den Jahren gearbeitet wurde. Auch die Waldbesetzer haben sich nicht ausgeruht und mit einer kleinen Aktion die Arbeiten behindert.

Am 30.12. hatte man eine Besetzung der A49 an der Kirchenstumpfschneise durchgeführt. Es sind Haufen aus einer Mischung von dünnen Stämmen und Ästen besetzt worden, welche sich am Wegesrand auftürmten. Außerdem ist ein Banner mit dem Text "DANNI LEBT" über der Trasse aufgehängt worden. Dazu ist noch anzumerken, dass man hier nicht im Danni, sondern im südlichen Herri war - im Danni ist die A49-Trasse bis auf einige Meter am nördlichen Ende eingezäunt worden.

Am 1.1. fand - wahrscheinlich wegen der Besetzung - ein Waldspaziergang von der Kirschbrücke zur A49 statt, bei dem die Waldbestzer Besuch von zahlreichen Leuten bekamen.

Die Aktivisten, unter denen sich auch eine spanische Gruppe befand, haben fleißig Barrikaden auf dem Weg gebaut - sogar nach Einbruch der Dunkelheit. Am 7. Januar wurde das besetzte Gebiet geräumt, und Waldarbeiter haben bei Bewachung durch die Polizei die hohen Haufen geschreddert. Am Nachmittag gab es eine Demonstration von etwa einem Dutzend Leuten, welche auf der B62 vom Schmitthof zur Kirschbrücke zogen, dort eine Kundgebung abhielten und dann wieder zurück gingen.

In der Umgebung waren auch diesen Tagen noch weitere Hinweise auf Aktivisten zu finden wie Zettel mit der Aufschrift "So wird dem Klima eine GeScheuert", welche sich auf Baumstämmen befanden. Außerdem gab es mal wieder frische Grablichter am Radweg zwischen Stadtallendorf und Niederklein.

Links
Waldspaziergang am 1.1.: https://www.myheimat.de/stadtallendorf/politik/wal...