Krippenausstellung in der Altstadt
Am 27. und 28. November fand im Jugendheim St. Katharina eine Krippenausstellung statt, zu der Harald Weitzel einlud. In zwei Räumen konnten man Krippen mit und ohne Beleuchtung bewundern.
Im Erdgeschoss konnte man bei Tageslicht eine Vielzahl sehr unterschiedlicher Krippen ansehen oder sich an einem der Tische in der Mitte zum Kaffetrinken niederlassen. Neben den häufig anzutreffenden Bauformen aus Holz waren auch einige exotische Modelle zu bestaunen. Dazu gehörten winzige Exemplare, die in eine Walnuss passten oder eine glitzernde Papierkonstruktion aus Krakau. Eine Krippe aus Ton stammte von Lydia Beier und aus Plastik ist die im Spielzeughandel erhältliche Krippe von Playmobil.
Eine besondere Krippe hatte sich Rudi Weißenberger ausgedacht. Die Geburt von Jesus wurde unter eine Eisenbahnbrücke verlegt, welche im Maßstab 1:87 (bei Modellbahnern HO genannt) dargestellt ist. Die Krippe war mit einer kleinen Tafel zur Erläuterung der dargestellten Szene versehen: "Ein Obdachloses junges Paar hatte kein Geld für eine Nacht im Hotel! ....also ... wird wie in vielen Großstädten unter einer Brücke genächtigt... ...hier bringt dann Maria am 24. Dezember ihr Kind zur Welt! Sanka und Notarzt sind von einem Schäfer über Handy herbeigerufen worden! Drei vorbeikommende Passanten haben noch etwas essbares von ihrem "ALDI" Einkauf abgegeben!". Wer genau hinschaut, sieht an der Bahnunterführung auch einen Wegweiser zum ALDI-Markt. Auf der anderen Seite findet sich eine Miniaturausgabe der noch in Stadtallendorf stehenden Schilder zum wunderbaren Hessentag, womit auch erkennbar ist, dass sich die Szene im Jahr 2010 abspielt. Auf der Brücke steht eine Rangierlok mit zwei kleinen Güterwagen, wobei der eine für Ferrero-Produkte, der andere für einen nicht mehr existierenden Spielwarenladen aus der Marburger Oberstadt wirbt. SOlche Züge finden sich im Jahre 2010 aber nur noch bei Museumseisenbahnern.
Bei einigen Krippen flackerte sogar ein Feuer, welches durch den Einbau einer Glimmlampe erreicht wurde, die eine züngelnde Flamme imitiert. Glimmlampen waren übrigens früher weit als Kontrollleuchten verbreitet, sind aber meist durch Leuchtdioden verdrängt worden. Beim Aufstellen einiger Krippen waren auch Wege aus Sand und Moos angelegt worden, was natürlich zusätzliche Mühe beim Aufstellen der Krippen bedeutete.
Ganz anders sah es in dem Raum im ersten Stock aus, bei welchem alle Fenster abgedunkelt worden sind. Dort standen beleuchtete Krippen, verschiedene Lichterbögen und sogar ein beleuchteter Weihnachtsbaum mit altem Spielzeug. Das Licht der vielen elektrischen Kerzen und anderen kleinen Lämpchen sorgte für eine besonders stimmungsvolle Atmosphäre, in der man gerne etwas länger verweilte.
Am Sonntag konnte man neben Harald Weitzel auch Fabian Gies bei der Ausstellung treffen. Fabian war der männliche Teil des Stadtallendorfer Hessentagspaars und wurde zusammen mit seiner weiblichen Begeleitung von Harald Weitzel zu verschiedenen Einsatzorten gefahren.
Es bleibt zu hoffen, dass niemand vom Besuch der Ausstellung krank wurde. Eine Anlage direkt neben dem Eingang war auf der Hinweistafel als "Naturgrippe" ausgewiesen worden.
Bürgerreporter:in:Sören-Helge Zaschke aus Stadtallendorf |
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