"Das Methusalemkomplott" - Thema des Festvortrags beim Deutschen Zahnärztetag 2011 in Frankfurt/Main

In der Paulskirche in Frankfurt/Main fand die feierliche Eröffnung des Deutschen Zahnärztetages 2011 statt. | Foto: axentis.de über LZKH
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  • In der Paulskirche in Frankfurt/Main fand die feierliche Eröffnung des Deutschen Zahnärztetages 2011 statt.
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Ein große Anzahl von Zahnärztinnen und Zahnärzten aus dem Landkreis Marburg – Biedenkopf nahm am Deutschen Zahnärztetag teil, der vergangene Woche in Frankfurt/Main stattfand. Das Mitglied im Vorstand der Landeszahnärztekammer Hessen (LZKH) Dr. Wolfgang Klenner aus Stadtallendorf berichtete im Kreisstellenvorstand von diesem “Highlight für die Deutschen Zahnärzte”.

Mit einer Feierstunde wurde der diesjährige Deutsche Zahnärztetag am Donnerstagabend in der altehrwürdigen Frankfurter Paulskirche offiziell eröffnet. Über 400 geladene Gäste nahmen an der Feierlichkeit teil, darunter auch zahlreiche Repräsentanten aus Politik, Wissenschaft und Kultur. So auch Hilde Mattheis (SPD), Mitglied des Deutschen Bundestages und der Arbeitsgruppe „Gesundheit“ sowie Frank Schirrmacher, Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Letzterer konnte als Festredner des Abends gewonnen werden. Die Führungsspitzen der drei Veranstaltungsorganisationen BZÄK, DGZMK, KZBV gaben jeweils ein Statement ab.

Den Auftakt machte Prof. Dr. Dr. Henning Schliephake, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund,- und Kieferheilkunde, der die seit langen überfällige neue Approbationsordnung ankündigte, die im nächsten Jahr vorgelegt würde. Wissen ist Macht; dies gelte auch für den zahnärztlichen Berufstand, betonte Schliephake. Daher habe die DGZMK ein neues, digitales Wissensportal für Zahnärzte geschaffen, das im kommenden Monat online gehen soll.

KZBV-Chef Dr. Jürgen Fedderwitz betonte, dass „Risikoerkennung und Risikomanagement“ - das Motto des Kongresses - nicht nur in der zahnärztlichen Fortbildung entscheidende Parameter seien. Auch von der Standespolitik erwarte der Berufsstand diese Qualifikationen. Zur neuen GOZ äußerte Fedderwitz die Einschätzung, dass diese den Leistungsbedarf in der täglichen Praxis nicht wirklich erfüllen könne. Der Gesetzgeber habe mit dieser GOZ seine Hausaufgabe nicht ordentlich gemacht.

BZÄK-Präsident Dr. Peter Engel betonte, dass bei dem Entscheidungsprozess für die GOZ die BZÄK leider kein Verhandlungsmandat gehabt hätte. Die GOZ sein kein Ruhmesblatt, mit dem sich der Gesetzgeber schmücken könne. Die Compliance zwischen Patient und Zahnarzt sei nun mehr denn je gefragt. Das Wort „uns“ müsse künftig mehr in den Mittelpunkt des zahnärztlichen Geschehens gerückt werden. Es gehe um die Einheit von Patient und Zahnarzt.

In seinem Festvortrag „Das Methusalem Komplott – Was aus uns allen wird“, beschrieb Frank Schirrmacher, FAZ-Herausgeber, ein Schreckensszenario unserer immer älter werden Gesellschaft. Journalisten seien zwar grundsätzlich Apokalyptiker, betonte Schirrmacher eingangs, dennoch sei die Schwarzmalerei bezüglich der demografischen Entwicklung noch geschönt. Vor allem die Deutschen müssten sich auf das Schlimmste vorbereiten, denn es würde eine Revolution der Gesellschaft geben. Die Altersgruppe der deutschen Bevölkerung, die bis zum Jahr 2060 am stärksten anwachsen würde, sei die der 80-Jährigen. Lesebrillen an Tankstellen und in Supermärkten dokumentieren diese Entwicklung in kurioser Weise. Ärzte und Zahnärzte müssten sich auf die Revolution der Gesellschaft mit all ihren Facetten einstellen.

Kontakt:
Annette C. Borngräber
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Landeszahnärztekammer Hessen
Tel. 069 427275-114
Fax 069 427275-105
www.lzkh.de

Bürgerreporter:in:

Herbert Köller aus Stadtallendorf

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