Bröckelnde Kinderzähne

Die Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH) ist eine Mineralisationsstörung des Zahnschmelzes bei Kindern. Der Schmelz ist fleckig, weich und anfällig für Schäden. | Foto: Initiative proDente e.V. Köln
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  • Die Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH) ist eine Mineralisationsstörung des Zahnschmelzes bei Kindern. Der Schmelz ist fleckig, weich und anfällig für Schäden.
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Die ersten bleibenden Zähne sind da. Aber statt weiß und gesund sind einzelne Zähne fleckig und porös. Zahnmediziner sprechen von einer sogenannten Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH). Ihre Ursachen sind bisher nicht abschließend geklärt.

Die sechsjährige Marie ist doppelt stolz: Sie freut sich riesig, ab dem Sommer in die Schule zu gehen. Und vorher kündigen sich nun auch schon die ersten bleibenden Zähne an! Als sie durchbrechen, ist der Zahnschmelz bei einem der beiden Backenzähne jedoch gelblich-braun verfärbt und porös. Auch schmerzt der Zahn bei Heißem und Kaltem. Ihre Eltern sind ratlos. Schließlich haben sie immer auf eine gute Mundhygiene ihrer Tochter geachtet. Die Milchzähne sind gesund und blitzeblank.

MIH: Zahnschmelz nicht richtig mineralisiert
Im Fachjargon heißt die Mineralisationsstörung des Zahnschmelzes Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation, kurz MIH. Im Vergleich zu gesunden Zähnen ist der Gehalt an Kalzium und Phosphat im Zahnschmelz deutlich niedriger. Dafür gibt es Eiweißrückstände aus der Zahnbildung. Der Schmelz ist daher weicher und anfälliger für Schäden. Die Flecken zeigen sich als weiß-cremige bis gelb-braune Verfärbungen und verlieren zum Teil Substanz. Durch die unzureichende Zahnschmelzbedeckung des Nervs können die Zähne empfindlich sein und Schmerzen verursachen. Betroffen sind einzelne oder mehrere Zähne der ersten bleibenden Backenzähne (Molaren) und/oder der Schneidezähne (Inzisiven). Wie stark die Defekte ausgeprägt sind, kann sich von Zahn zu Zahn deutlich unterscheiden. „Die Auswertung von 70 Studien ergab eine durchschnittliche Häufigkeit der Erkrankung von 14 Prozent“, verdeutlicht Prof. Dr. Christian H. Splieth, Präventive Zahnmedizin und Kinderzahnheilkunde, Universität Greifswald. „Bei der Mehrzahl der betroffenen Kinder ist die Krankheit zum Glück jedoch nur schwach ausgeprägt und stellt in erster Linie ein kosmetisches Problem dar. Lediglich um 5 Prozent der Fälle von MIH gehen mit Substanzverlust und Schmerzen einher, so dass hier eine weitgehende Therapie oder gegebenenfalls sogar die Extraktion nötig ist.“

Zahnärztliche Vorsorge: Bei MIH besonders wichtig!

Grundsätzlich gilt: Regelmäßige Kontrollen beim Zahnarzt sind wichtig, insbesondere beim Durchbruch der ersten bleibenden Zähne sowohl im Hinblick auf Karies als auch auf MIH. So können Zahnschäden frühzeitig erkannt und behandelt werden. Vor allem Karies hat bei Kindern mit MIH leichtes Spiel: Zum einen ist der schlecht mineralisierte Zahnschmelz nicht so widerstandsfähig. Zum anderen können die Zähne so empfindlich sein, dass bereits das Zähneputzen weh tut und damit das Putzen vermieden wird. Dennoch sollten Eltern auf eine gute Mundhygiene ihrer Kinder achten.

Bürgerreporter:in:

Herbert Köller aus Stadtallendorf

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