Generationsübergreifendes Backen in Stadtallendorf: Eigene Schürze weckt Erinnerungen
„Ich schaue nur zu. Ich habe in meinem Leben genug gebacken“, sagt Dora Vorberg (92) und beobachtet ihre Freundin Gertrud Kaiser (91), die mit drei Kindern Plätzchen aussticht.
Was hast ‘n Du eigentlich am Auge?“, fragt Noah Ittermann (4) den 67 Jahre alten Jürgen Winkel, der den jungen durch seine dicke Brille anlächelt und ihm ganz offen erklärt, dass sich seine Netzhaut abgelöst habe und er nur noch schlecht sehe.
Aus diesem Grund könne er sich auch nicht aktiv beteiligen an der gemeinsamen Backaktion von Familienschule Adebar und dem Altenpflegeheim St. Bonifatius. Dabei zu sein lässt sich der Senior aber nicht nehmen: „Ist doch schön, wenn die Kinder Leben ins Haus bringen. Man muss ja nicht immer allein im Zimmer hocken und Schallplatten hören.“
Ähnlich sieht das Dora Vorberg, die einst mit Begeisterung Ton modellierte – doch inzwischen wollen ihre Hände nicht mehr so, wie sie es gerne hätte.
„Biografieorientiertes Arbeiten nach Böhm“ lautet das Motto des Altenpflegeheims St. Bonifatius. Das heißt, die Mitarbeiter sind bestrebt, die meist unter Demenz leidenden Bewohner an die prägende Zeit ihrer Jugend zu erinnern – und eben an diesem Punkt setzt das gemeinsame Backen von Senioren und Kindern an.
von Florian Lerchbacher
Bürgerreporter:in:Walter Munyak aus Stadtallendorf |
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