Extratour Knebelsrod
Mit Freude las ich am Freitag in der OP, dass im nördlichen Burgwald bei Bottendorf eine neue Extratour des Burgwalpfades eröffnet werden sollte. Sind doch die Extratouren im südlichen Teil des Burgwaldes gelungene Beispiele für naturnahe Wanderstrecken.
Sicher, etwas befremdete mich schon, dass diese Extratour „Knebelsrod“ nur 12 km lang ist, aber es müssen ja nicht jedes Wochenende Langstrecken sein. Also machte ich mich am Sonntag auf, die neu eröffnete Strecke zu erkunden. Der Start war relativ einfach zu finden, von Rosenthal kommend, zeigt ein Schild auf Höhe Bottendorf die Abzweigung zum Wanderparkplatz an. Zumindest noch solange, bis unser Bundesverkehrsminister dieses Schild verbietet.
Voller Vorfreude ging ich nun auf die Strecke, doch mit jedem Meter wuchs meine Enttäuschung. Wer naturbelassene Pfade erwartete, der kann sich die Anreise getrost sparen, es ist eine gut ausgebaute „Wanderautobahn“, auf der man über die Strecke geführt wird; einzig nach der eher lächerlich kleinen Aussichtsplattform auf dem Knebelsrod gibt es, eher weil keine besser ausgebauten Wege vorhanden sind, auch unbefestigte Wege zum begehen. Schade eigentlich, denn ansonsten hätte die Strecke in der tat das Prädikat „Kinderwagen freundlich“ verdient. Zum Aussgleich darf man hier dann mehrere Straßen überqueren, deren Verkehrslärm für die nächste Kilometer ständiger Begleiter ist. Die Ausschilderung ist mehr als schlecht, einzig die überragenden Ausblicke auf die umgrenzenden Berge und auf Frankenberg entschädigen etwas. Von einer Extratour jedoch hätte ich mehr erwartet und es drängt sich mir schon die Frage auf, wie schlecht eine Wanderstrecke sein muss, damit das Deutsche Wanderinstitut ihr das Deutsche Wandersiegel verweigert.
Bürgerreporter:in:Kai Erdel aus Stadtallendorf |
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