Bahnhofsumbau in Stadtallendorf (2): 19.7. - 27.7. 2009
Am 19.7. war der bei Gleis 1 angelegte Behelfsbahnsteig schon in den Grundzügen vorhanden. In der letzten Woche vor der Inbetriebnahme gab es aber noch verschiedene Arbeiten zu erledigen. Außerdem begannen die ersten Abrissarbeiten im Bahnhofsgelände.
Viele Jahre hatte die Bahnsteigüberdachung die Fahrgäste am Hauptbahnsteig vor Regen und Sonne geschützt. Das sollte sich am 19.7. ändern: Als dieser Sonntag begann, standen schon die Bauarbeiter bereit, um die Dachplatten zu demontieren. Zunächst wurden noch die letzten Züge abgewartet, da für die Bauarbeiten eine Sperrung der Gleise nötig war. Auch die Oberleitung musste abgeschaltet werden, da in der Nähe der Hochspannungsleitungen sonst keine Arbeiten möglich gewesen wären. Zunächst wurden die Schrauben gelöst oder durchgetrennt, mit denen die Dachplatten befestigt waren. Danach wurden sie heruntergenommen und auf einem LKW abgelegt. Bei Tagesanbruch waren die Arbeiten erledigt und die Bauarbeiter abgezogen. Den Fahrgästen bot sich ein gespenstisches Bild: Von dem früheren Dach waren nur noch die tragenden Teile und ein schmaler Mittelsteg, an dem sich Regenrinne und Beleuchtung befanden, übrig. Schutz vor Regen bot jetzt nur noch der Bahnhofstunnel.
Am Behelfsbahnsteig ging die Arbeit normal am Montag weiter. Geländer und Masten für die Lampen wurden aufgestellt. Damit der Holzboden bei nassem Wetter nicht zu rutschig wird, wurde er am nächsten Tag mit Klebstoff eingestrichen und mit Sand bestreut. Nächste Arbeitsschritte waren der Bau eines Wartehäuschens und das Schließen der Lücke im Bahnsteig.
Am Mittwoch wurde am Behelfsbahnsteig ein Ausfahrsignal montiert, welches vorher am Hauptbahnsteig abmontiert worden war. Am Donnerstag fanden verschiedene Arbeiten statt: Neue Natriumdampflampen wurden auf die schon stehenden Masten montiert und angeschlossen. Lautsprecher vom alten Bahnsteig wurden auch installiert. Eine Schranke wurde beim Gleisübergang aufgestellt. Ein Labyrinth aus Bauzäunen sperrte die Baustelle bis auf einen zum Behelfsbahnsteig führenden Gang ab. Bei Gleis 3 wurde ein Markierungsstreifen an der Bahnsteigkante aufgebracht.
Am Freitag mussten die Fahrkartenautomaten zum Behelfsbahnsteig umziehen. Im Bahnhofstunnel wurden schon die Absperrgitter bereitgestellt, und am Bahnhof fanden sich die ersten Baustellenfahrpläne. Außerdem wurde ein Zaun zwischen Stattmitte und Tunnelausgang aufgestellt.
Am Samstag abend konnte man schon den Behelfsbahnsteig mit der neuen Beleuchtung bewundern. Gegen 22:30 hielt dort auch schon ein Mittelhessen-Express. Das war aber nicht geplant gewesen, sondern hing damit zusammen, dass sich einige jüngere Stadtallendorfer im Wartehäuschen zum Trinken getroffen hatten. Es führte zu Verwirrung bei den Reisenden am Hauptbahnsteig, die am Anblick des haltenden Zugs in Richtung des Bahnsteigendes liefen. Der Zug wartete jedoch nicht auf die Leute, sondern fuhr dann bis zur üblichen Halteposition vor.
Am Sonntagmorgen war der Zugang zum Hauptbahnsteig mit zwei Bauzäunen zugestellt worden. Nun hielten alle Züge nur noch am Behelfsbahnsteig und an Gleis 3. Der Weg durch den Bahnhofstunnel war aber noch frei. Auch die frühen Pendler am Montag konnten morgens noch den Tunnel benutzen. Dann erfolgte jedoch die Absperrung, und der Weg vom einen zum anderen Bahnsteig vergrößerte sich auf eine Länge von etwa 1,5km, da auch die Fußgängerunterführung im ehemaligen Busbahnhof gesperrt war.
Übrigens war der Ausbau des Behelfsbahnsteigs noch nicht ganz abgeschlossen: Nach der Inbetriebnahme erfolgten noch kleine Verbesserungen durch das Anbringen zusätzlicher Schilder oder den Einbau von Fenstern in das Wartehäuschen.
Links
Bahnhofsumbau (1): 25.6. - 17.7.
Bürgerreporter:in:Sören-Helge Zaschke aus Stadtallendorf |
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