Deutschlands letzte Kreide-Windmühle in Söhlde
hat schon lange keine Flügel mehr... trotzdem ist sie ein wichtiges Baudenkmal, handelt es sich hier doch um die letzte erhaltene Kreide-Windmühle in Deutschland.
Das Abbaugebiet bei Söhlde zählt zu den größten Kreideabbaugebieten der Welt, heute wird das ganze industriell im großen Stil betrieben.
Vor über 100 Jahren sah das noch anders aus, damals standen 14 Bock- und Holländermühlen in Söhlde und es war somit das mühlenreichste Dorf Deutschlands.
Die Kreide wurde in Steinbrüchen gewonnen und musste in den Mühlen zermahlen werden. Es war damals ein Hauptbestandteil von Fensterkit, auch heute wird Kreide noch als Grundstoff für z.b. Farben und Düngemittel genutzt.
Die Kreide-Windmühle von C. Behrens, die wir heute noch sehen können, wurde im Jahre 1862 als Holländer-Windmühle erbaut. Bis 1906 wurde sie mit Windkraft betrieben, dann erfolgte die Umrüstung auf Elektro-Betrieb. Für die vielen Mühlen in Söhlde wurde eigens ein kleines Kraftwerk zur Stromerzeugung gebaut. Im Jahre 1957 wurde die Mühle dann stillgelegt, die Kreideverarbeitung erfolgte nun industriell, die kleinen Mühlenbetriebe hatten nicht mehr genug "Durchsatz".
Die zweibelförmige Mühlenkappe, Windrose, Flügelwelle und Kammrad sowie eiserner Wellkopf gibt es seit 1906 nicht mehr.
Erhalten sind 2 Kollergänge, Wasserpumpe, Kettenförderer, Steinbrecher und Elektromotor.
Die hier gezeigten Aufnahmen stammen aus dem Jahr 2007, mittlerweile wurde die Mühle aus Privatbesitz an die Stadt Söhlde überschrieben und ein Mühlenverein kümmert sich um das Bauwerk. Im Jahre 2009 wurde die Mühle renoviert, das Dach und die Wände wurden abgedichtet und somit der Fortschritt des Verfalls aufgehalten.
Bürgerreporter:in:Dieter Goldmann aus Seelze |
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