„Die Verkehrsanbindung der Gewerbegebiete ist hervorragend“: Ein Interview mit Stadtkämmerer Bernhard Jauchmann

Schwabmünchens Stadtkämmerer Bernhard Jauchmann darf sich über ein Rekordergebnis bei den Gewerbesteuereinnahmen freuen. Im Jahr 2011 nahm die Stadt Schwabmünchen rund 7,9 Millionen Euro ein. myheimat unterhielt sich mit dem Geschäftsführer der „Grundstücks- und Wohnungsbau GmbH für die Stadt Schwabmünchen (GWS)“ über eine effektive Standortpolitik, die gut ausgebaute Verkehrsinfrastruktur und eine vernünftige Flächenbevorratung.

myheimat: Herr Jauchmann, die Gewerbesteuereinnahmen sind eine zentrale Einnahmequelle der Kommunen. Manche Politiker forderten ihre Abschaffung. Welche Rolle spielen die Gewerbesteuereinnahmen für die Stadt Schwabmünchen?

Jauchmann: Die Gewerbesteuer ist für alle Kommunen eine der beiden wichtigsten Einnahmequellen. Eine Abschaffung ohne vernünftige Alternative, die auch von den Kommunen mitgetragen werden kann, ist m.E. nicht denkbar. Zu dieser Einschätzung hat sich die Gemeindefinanzkommission glücklicherweise auch schon durchgerungen. Für Schwabmünchen ist die Gewerbesteuer seit vielen Jahren die Steuerquelle Nummer eins und von 2008 bis 2011 kontinuierlich auf das letztjährige Rekordergebnis von rund 7,9 Mio. Euro angestiegen. Das haben wir der Vielzahl von mittelständischen und inhabergeführten Unternehmen in den unterschiedlichsten Branchen in unserer Stadt zu verdanken.

myheimat: Das Kennzeichen einer effektiven Standortpolitik ist eine vorausschauende Gewerbepolitik. Als Stichwörter seien hier eine vernünftige Flächenbevorratung, günstige Hebesätze für die Gewerbesteuer und eine gute Verkehrsinfrastruktur genannt. Wie schneidet die Stadt Schwabmünchen bei den genannten Faktoren ab?

Jauchmann: Zunächst darf ich darauf hinweisen, dass die Stadt Schwabmünchen selbst keine Gewerbeflächen vermarktet. Hierzu wurde bereits im Jahr 1994 die „Grundstücks- und Wohnungsbau GmbH für die Stadt Schwabmünchen (GWS)“ als 100%-ige Tochtergesellschaft der Stadt gegründet. Die GWS beschäftigt sich vorwiegend mit dem Ankauf, der Erschließung und dem Verkauf von Wohnbau- und Gewerbegrundstücken im Bereich der Stadt Schwabmünchen. Neben meiner Hauptaufgabe als Stadtkämmerer bin ich auch noch als Geschäftsführer dieser Gesellschaft tätig. Nachdem das letzte Gewerbegebiet „Nördlich der Kreisstraße A 30“ nahezu ausverkauft ist, sind wir derzeit dabei, größere Flächen für den mittelfristigen Bedarf zu erwerben und verfügen aktuell über rund 34 ha landwirtschaftliche Flächen, die als Tauschgrundstücke eingesetzt werden können. Die Hebesätze für die Grundsteuer A (280 v.H.) und Grundsteuer B (300 v.H.) sind bei uns traditionell günstig; unser Gewerbesteuerhebesatz liegt mit 340 v.H. unter dem bayerischen Durchschnitt (368 v.H.) und auch günstiger als bei den anderen Städten im Landkreis-Süden. Unsere Gewerbegebiete im Norden und Süden der Stadt sind über direkte Zubringer an die autobahnähnlich ausgebaute B 17 und in deren Folge an die Bundesautobahnen A 8 und A 96 hervorragend angebunden. Der Bahnhof Schwabmünchen wird vom Augsburger Verkehrsverbund (AVV) und vom überregionalen Schienenverkehr (Bahnstrecke Augsburg – Buchloe) bedient.

Bild: Stadt Schwabmünchen

myheimat-Team:

Joachim Meyer aus Friedberg

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