In Schwabmünchen unterwegs
Der Heilige Nepomuk
Auf einem kleinen Platz bei der Polizeistation SMÜ mit Blick auf die Hauptstraße steht eine Statue, die den Heiligen Johannes Nepomuk darstellt. Dieser lebte von etwa 1350 bis 1393 in Prag und starb, indem er als Bestrafung (er wollte das Beichtgeheimnis nicht brechen) von der Karlsbrücke in die Moldau gestürzt und ertränkt wurde. Als Brückenheiliger steht seine Statue auf vielen Brücken Europas, in Schwabmünchen nun wurde er an die Straße platziert. Die Inschrift an der Ostseite sagt allerdings: Errantibus hic monstrat viam = den Irrenden zeigt er den Weg: ob Brücke, ob Straße, Nepomuk wird als hilfreicher Wegweiser gesehen.
Auf der Nordseite lesen wir: Hic divus est dives in omnes = Dieser Göttliche(Heilige) ist reich gegenüber allen: keinen Unterschied soll es geben, wenn die Hilfe des Heiligen erfleht wird.
Interessanter sind Süd- und Westseite:
DIVVs Joannes NepoMVCensVs honorIs patronVs noVIs honorIbVs haC statVa honoratVs =Der heilige Nepomuk , Schutzherr der Ehre durch neue Ehren mit dieser Statue geehrt
Die Inschrift ist ein sogenanntes Chronogramm; zählt man die Buchstaben, welche zugleich römische Zahlzeichen sind, zusammen, kommt man auf das Jahr 1749
Und die zweite Inschrift eX pIIs VotIs JosephI AntonII De rVfIn In tIeffenbVrg patrICII roManI aC aVgVstanI = aus dem frommen Gelübde des Joseph Anton der Rufin in Tiefenburg, römischer und augustanischer Patrizier kommt zum gleichen Jahresergebis und nennt uns dabei auch den Stifter. Ruffin, auch Ruffini zu Tiefenburg, ist der Name eines alten Tiroler, später bayerischen Adelsgeschlechts, das 1720 in den Reichsritterstand sowie 1769 in den Reichsfreiherrenstand erhoben wurde. 1733 wurde Joseph Anton von Ruffini in den Augsburger Geschlechterstand erhoben, von ihm stammt die Statue des Hl. Nepomuk. Aber ob er sich damals in Schwabmünchen verlaufen und nur mit Hilfe des Heiligen zurück nach Augsburg gefunden hat? Wer weiß…..
Bürgerreporter:in:Alfred Vogler |
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