Lange Nacht der Demokratie
vhs Augsburger Land e. V. bietet Demokratiebildung einmal anders

Foto: Ulrike Meißner/vhs Augsburger Land e. V.
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Am 2. Oktober 2024 fand die Lange Nacht der Demokratie statt. Die vhs Augsburger Land e. V. war mit klassischen und außergewöhnlichen Formaten dabei. Fünf Glückliche konnten dabei doppelt profitieren: neben dem Erkenntnisgewinn durch ihre Teilnahme gewannen sie außerdem jeweils zwei Eintrittskarten für das Staatstheater Augsburg. Rückblick und Vorschau auf Veranstaltungen zur Demokratiebildung bei der vhs.

Anlässlich der Langen Nacht der Demokratie bot die vhs Augsburger Land e. V. Veranstaltungen im gesamten Landkreis an. Eine Auswahl:
In Untermeitingen hatte die vhs Augsburger Land e. V. von Martin King, Betreiber von KingEscape, extra für die Lange Nacht der Demokratie ein Exit-Spiel entwickeln lassen. Rätselfreunde mussten eine Gesellschaft retten, in der Werte wie Solidarität, Gerechtigkeit und freie Kommunikation zu zerbrechen drohen. Spielerisch lernten die Teilnehmenden etwa den Zusammenhang zwischen wirtschaftlicher Zusammenarbeit und Gerechtigkeit oder Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein und erfuhren einiges über kulturelle Vielfalt. Das Spiel wurde gut angenommen und wird auch in Zukunft ab und zu über die vhs Augsburger Land e. V. angeboten. Ein regelmäßiger Blick auf die Webseite unter www.vhs-augsburger-land.de empfiehlt sich also. So sagte die erste Spielerin auch, dass sie das Angebot ganz kurzfristig auf der Homepage der vhs Augsburger Land e. V. gesehen habe: „Ich wollte mal wieder etwas bei der vhs machen und habe auf der Internetseite das Exit-Spiel entdeckt“. Sie war erfreut, als sie diese besondere Veranstaltung fand, und habe sich gleich angemeldet.

Eine weitere ungewöhnliche Annäherung an das Thema Demokratie gab es im Kulturzentrum in Graben bei der Langen Kampf-Nacht der Demokratie, veranstaltet in Zusammenarbeit mit dem Kreisjugendring Augsburg-Land. Die vhs Augsburger Land e. V. bot dort einen kostenlosen Box-Workshop an. Hier wurde gezeigt, wie Boxkämpfe auf der Theaterbühne dargestellt werden. Alles natürlich praktisch und zum Mitmachen. So stiegen einige Mutige in den Ring und setzten das Erlente direkt in die Tat um. Betreut wurde der Workshop von Juliana Bernecker, Theatervermittlung des Augsburger Staatstheaters. Anhand von Romeo und Julia zeigte sie auf, wie sich Vorurteile manifestieren können und wohin Ausgrenzung führen kann. Themen wie Toleranz und Respekt vor dem Gegenüber – auch und besonders im Kampf – wurden thematisiert und der Bogen zur Demokratie gespannt.
Beide Formate sollten ein jüngeres Publikum ansprechen und für das Thema Demokratie sensibilisieren, was auch gelang.

Ein eher klassisches Format bot die vhs Augsburger Land e. V. gut 30 Kilometer weiter nördlich in Gersthofen mit einem Vortrag an.
Urs M. Fiechtner, freiberuflicher Schriftsteller, Gastdozent in der Jugend- und Erwachsenenbildung und Menschenrechtsexperte von Amnesty International, setzte sich in seinem Vortrag mit den Themen Demokratie und gesellschaftlicher Zusammenhalt auseinander. Er gab viele Einblicke in den Lauf der Geschichte und zeigte auf, dass die Demokratien dieser Welt bis ungefähr zur Jahrtausendwende auf einem Siegeszug schienen. Doch seither nehmen autoritäre Staatsformen wieder zu. Die Demokratie und die damit verbundenen Freiheiten würden in Deutschland von vielen als gegeben und normal vorausgesetzt. Wie bei vielem sei es, so Fiechtner, auch bei der Demokratie der Fall, dass man etwas erst zu schätzen lernt, wenn man es verloren hat. Er zeigte in seinem Vortrag auf, welchen Gefahren die Demokratie ausgesetzt ist, und ermunterte dazu, für sie zu kämpfen. Teilweise ließ er die Anwesenden ratlos zurück. So wollte ein Zuhörer wissen, was man denn nun gegen die Radikalisierung und zum Schutze der Demokratie machen könne. Fiechtner betonte, dass das deutsche Grundgesetz, also die Verfassung der Bundesrepublik Deutschland, als beispielhaft in der ganzen Welt gelte. Gleichwohl könne es die Demokratie nicht schützen. Dazu seien aber alle Menschen in Deutschland fähig. Sie müssten kleine Schritte gehen. Als Beispiel führte er an, man solle bei seinen Bundestagsabgeordneten immer wieder „auf der Matte“ stehen und ihnen mitteilen, was gut und was schlecht vor Ort läuft und damit Einfluss nehmen. Wichtig sei es auch, sich umfassend in öffentlich-rechtlichen Medien und bei anderen unabhängigen Quellen zu informieren.

Kostenlose Seminar- und Dialogreihe im „Jahr der Nachricht“
Hier setzt eine Reihe der Volkshochschulen mit der ARD an. Auch nach der Langen Nacht der Demokratie bleibt politische Bildung bei der vhs Augsburger Land e. V. wichtig. In einer gemeinsamen Seminar- und Dialogreihe im „Jahr der Nachricht“ wird die Frage, was Demokratie mit Meinungs- und Pressefreiheit zu tun hat, von unterschiedlichen Seiten beleuchtet.
Termine und Themen:
24. Oktober 2024 SICHERE QUELLEN, STARKE DEMOKRATIE – RECHERCHE ALS BERUF(UNG): Werkstattbericht der Rechercheeinheit von Information, Dokumentation und Archive
7. November 2024 PUBLIC VALUE: Wie die ARD ihre gesellschaftliche Verantwortung begreift
21. November 2024 ARD-RETRO: NICHT NUR SCHWARZ-WEISS: Archivöffnung als Chance für die aktuelle Meinungsbildung
5. Dezember 2024 DESINFORMATION ENTLARVEN: Tipps und Tricks gegen Fake News von den Faktenfindern der Tagesschau
19. Dezember 2024 PRESSEFREIHEIT: Ein Grundrecht wird bedroht
9. Januar 2025 NEWSROOM: So arbeitet eine Nachrichtenredaktion
23. Januar 2025 ERINNERUNGSKULTUR: Journalismus und gesellschaftliche Verantwortung: Das Projekt „Stolpersteine NRW“

Die Veranstaltungen werden jeweils von 18:00 Uhr bis 19:30 Uhr kostenlos gestreamt. Informationen und Anmeldung bei der vhs Augsburger Land e. V. unter www.vhs-augsburger-land.de.

Bürgerreporter:in:

vhs Augsburger Land

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