Tierisch wilde Eindrücke
Als erster Nationalpark Deutschlands wurde am 7. Oktober 1970 der Nationalpark Bayerischer Wald gegründet, seit der Erweiterung vom 1. August 1997 erstreckt er sich auf eine Fläche von 24.250 Hektar. Zusammen mit dem angrenzenden tschechischen Böhmerwald bildet er die größte nicht zerschnittene Waldfläche Mitteleuropas.
Eingebettet in diese Waldlandschaft wurde zwischen den Ortschaften Neuschönau und Altschönau auf einem 250 Hektar großen Gebiet ein Tierfreigelände mit 16 Großgehegen und Volieren errichtet.
In den großzügig angelegten Gehegezonen leben zurzeit 36 verschiedene heimische Vogel- und Säugetierarten, die aufmerksame Besucher auf einem 7 km langen Rundweg in naturnaher Lebensraumkulisse beobachten können.
Wir hatten bei unserem Besuch des Parks das Glück zahlreiche Tiere zu entdecken:
Nachdem uns ein Käuzchen aus seinem Blätterversteck zur Begrüßung zugezwinkert hatte, ging´s weiter zum riesigen Bärengehege. Die Enttäuschung war groß, als außer Sträuchern und Wurzelwerk kein zotteliges Bärenfell auszumachen war. Doch wie so oft wird Geduld belohnt und als wir schon fast die Hoffnung aufgegeben hatten, erspähten wir sogar drei Bären, die sich hinter einer Felsgruppe aufhielten.
Nachdem wir diese eine Zeitlang beobachtet und ausgiebig fotografiert hatten, wanderten wir weiter Richtung Elch-Gehege, kritisch beäugt von Greifvögeln verschiedenster Arten.
Leider hatte es dieser große Hirsch vorgezogen, sich zu verstecken. Doch entschädigt durch bizarre Wurzelformationen und andere vielfältige Naturimpressionen, kam keine Zeit des Bedauerns auf. Und schon bald konnten wir dem quirligen Marder auf seinen Fährtengängen folgen, zumindest mit den Augen.
Bei den Enten, die wie auf einer Schnur aufgereiht auf ihrem Stamm saßen und zufrieden in der Sonne dösten, legten auch wir eine kleine Pause ein, bevor es weiterging, Richtung Wisent-Gehege. - Das Kolkrabe- und Auerhuhngelände war leider an diesem Tag gesperrt. -
Auch die Wisente hielten wohl Siesta und zogen es vor nicht zur Foto-Session zu erscheinen.
Dafür hatten wir bei den Wölfen Glück, es war gerade Fütterungszeit und wir konnten sehen, wie sich die Raubtiere gierig auf ihre Fleischbrocken stürzten, allerdings scheinbar genau der Rangfolge des aus zwölf Wölfen bestehenden Rudels nach, denn es gab kein Gerangel und Geknurre.
Dafür fühlte sich die Wildkatze von uns gestört und gab dies durch lautes Fauchen kund. Deshalb wanderten wir schnell weiter zum Wildschwein-Gehege. Auch dort war kein Borstenvieh zu entdecken, bis kurz vor Verlassen des Gebiets, da entdeckten wir, aufmerksam gemacht durch andere Parkbesucher, eine Bache mit drei Frischlingen. Um sie nicht zu stören, machten wir ein paar Fotos und entfernten uns leise.
Dafür verweilten wir zum Abschluss unseres lohnenden Rundgangs noch geraume Zeit bei den Ottern und erfreuten uns an den Darbietungen dieser possierlichen Tierchen.
Der Besuch dieses Teils des Nationalparks ist für Tier- und Naturliebhaber und vorallem für Kinder wirklich ein lohnendes Ziel.
Bürgerreporter:in:Sabine Presnitz aus Schwabmünchen |
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