Buchplauderei über meine im Monat Oktober 2022 gelesenen Bücher

Bild: Günter Presnitz

Seit 1995 findet jedes Jahr am 24. Oktober Deutschlandweit der "Tag der Bibliotheken" statt. Er wurde vom damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker ins Leben gerufen.
Der Tag lenkt alljährlich die Aufmerksamkeit auf die über 9.000 Bibliotheken in Deutschland und macht auf ihr umfangreiches Angebot neugierig.
Doch ein wirklicher Buchliebhaber hat auch zu Hause umfangreiche Bücherschätze gesammelt.

Denn wie sagte schon der Philosoph und Schriftsteller Cicero: "Ein Raum ohne Bücher ist ein Körper ohne Seele."

Ich stöberte mal wieder in meiner Privatbibliothek und nahm ein paar von meinen Fritz Baumgarten-Büchern zur Hand. Friedrich „Fritz" Karl Baumgarten war ein deutscher Bilderbuchillustrator, Lithograf, Zeichner und Maler. Zwischen den frühen 1920er Jahren und 1960 veröffentlichte er weit über 500 Werke für Kinder.
Seine zeitlos schönen Bilder mit den unverwechselbaren Wichtelfiguren begeistern auch heute noch kleine und große Leser gleichermaßen.

Um meine Reise in die Kindheit zu vervollständigen, nahm ich das Büchlein „Wie haben wir das nur überlebt?: ... wir Kinder aus den 50ern, 60ern und 70ern“ von Michael Paetow zur Hand.
Wie war das eigentlich damals so ganz ohne Handy und Gameboy? Wie haben wir Kinder der 50er, 60er und 70er das eigentlich ausgehalten ohne Kabelfernsehen und Smartphone?
Vergnügliche Cartoons erinnern an unsere Kindheit, als wir noch bis zum Einbruch der Dunkelheit draußen spielen durften und Blumen-Sticker auf Pril-Flaschen Kultobjekte waren. Wir hatten kein Kabelfernsehen, keine Playstations, Computer, iPods, DVD-Player, Internet-Chats - sondern Freunde!
Dies Buch schildert in unterhaltsamer Weise diese Jahre und ich schaue immer wieder gern hinein. Es ist eine nette Lektüre für die, die diese Zeit miterlebt haben und auch für die, die später geboren wurden, um zu zeigen, dass nicht alles im Leben selbstverständlich ist.

Auch das Büchlein „Konsum-Marken: Ein unterhaltsamer Rückblick auf das Ostprodukt “ war unterhaltsam zu lesen.

Doch natürlich durfte auch ein historischer Roman nicht fehlen, deshalb vertiefte ich mich in den ersten Band der Ostpreußen-Saga „Das Lied der Störche“ von Ulrike Renk.
Im Mittelpunkt steht das Leben auf einem Gut im Wandel der Zeit. Die Nachwirkungen des 1. Weltkrieg sind noch zu spüren, doch man blickt optimistisch in die Zukunft. Wie gewohnt handelt Ulrike Renks Geschichte von realen Personen, im Zentrum stehen bei ihr oft junge Frauen, die für sich einen Platz im Leben suchen.
In diesem Buch wird auch die Geschichte wieder lebendig. In den Hauptfiguren spiegeln sich Charaktere der Region und Traditionen der damaligen Zeit wieder. Der Roman zeugt von intensiver Recherchearbeit der Autorin. Empfehlenswert ist das Nachwort der Autorin, in welchem sie Fiktion von Realität trennt.

Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es gibt das Leben so wieder, wie es zur damaligen Zeit war mit all seinen Höhen und Tiefen. Es zeigt aber auch, das sich ein Umbruch andeutet. Die jungen Leute wollen ihr Leben selbst in die Hand nehmen. Die Spannung ergibt sich aus den komplexen Beziehungen der Protagonisten und ihren Wünschen und Vorstellungen.
Ich bin auf jeden Fall gespannt auf die Fortsetzung!

Bürgerreporter:in:

Sabine Presnitz aus Schwabmünchen

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