Buchplauderei über meine im Monat April 2022 gelesenen Bücher

Bild: Günter Pesnitz

„Der Geist der Bücher ist ein Lächeln, das allen gilt,“ das bemerkte die Buchhändlerin und Verlegerin Sylvia Beach.

Ein Lächeln ins Gesicht zaubert der „Verzauberte April“ von Elisabeth von Arnim, eine reizende Geschichte aus dem England der zwanziger Jahre.
Vier sich unbekannte Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, haben sich von einer Annonce „An all jene, die Glycinien und Sonnenschein zu schätzen wissen“ angesprochen gefühlt und mieten für den Monat April ein kleines mittelalterliches Castello an der italienischen Mittelmeerküste. Es ist ein Genuss, als Leser an der englischen Mittelmeer-Romantik, teilhaben zu dürfen und es fällt nicht schwer, an den Zauber der Geschichte zu glauben.
Literarisch ist das Buch ein Kleinod, da die romantische Idylle mit netten kleinen englischen Ironien gewürzt ist; auch als Theaterstück, wie ich mich selbst überzeugen konnte, ist es empfehlenswert!

Empfehlenswert ist auch der biographische Roman „Eine Zierde in ihrem Haus“ von Asta Scheib.
Ottilie von Faber-Castell wird von ihrem Großvater Lothar von Faber als Alleinerbin eingesetzt. Lothar von Faber trifft diese ungewöhnliche Entscheidung in einer Zeit, in der Frauen noch nicht einmal das Wahlrecht genießen. Er rät allerdings seiner Enkelin Alexander von Castell zu heiraten. Mit Hilfe seines Geldes und seines Einflusses erreicht er, dass der Name Faber dem Namen Castell vorangestellt wird. Diese Biografie stellt die gesamte Geschichte des Konzerns Faber-Castell dar.
Asta Scheib erzählt allerdings nicht nur die Geschichte von Faber-Castell, sondern auch die Entwicklung der Industriegesellschaft, von Bismarcks Neuerungen, vom sich entwickelnden Sozialismus und außerdem gewährt die Autorin dem Leser Einblick in den den Alltag vor dem ersten Weltkrieg.
Ein gutes Buch, mit historischem Hintergrund, gut zu lesen und sehr informativ.

Den Abschluss meines Lesemonats bildete der zweite Teil der Ostsee-Trilogie von Patricia Koelle „Das Licht in Deiner Stimme“.
Mit diesem zweiten Teil schafft es die Autorin an den guten ersten Teil "Das Meer in deinem Namen" anzuknüpfen. Es fängt zwar zu Anfang etwas ungewohnt an, die Geschichte beginnt nämlich im fernen Florida. Wir lernen Tiryn kennen, die sich nach der kühlen Ostsee sehnt, von der ihr Großvater immer erzählt .
Mit zunehmender Seitenzahl fügt sich allerdings alles ins gewohnte Bild.
Wie immer bei Patricia Koelle ist der Roman ein Gemälde aus Wörtern. Die Autorin versteht es hervorragend die Sprache in Bilder umzusetzen, die die Phantasie der Leser anregen.
Ich freue mich auf jeden Fall auf den dritten Band.

Schöne Lesestunden wünscht Euch Sabine

Bürgerreporter:in:

Sabine Presnitz aus Schwabmünchen

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