Buchplauderei ...
... über meine im Monat März 2024 gelesenen Bücher

Die französiche Schriftstellerin George Sand schrieb einmal: „Das Leben gleicht öfter einem Roman, als die Romane dem Leben.“

Diese Aussage trifft auf die Geschichte der Marie des Brebis zu, die der französische Bestseller-Autor Christian Signol aufgezeichnet hat.
Die Biografie trägt den Untertitel „Der reiche Klang des einfachen Lebens“ und erzählt vom schweren Alltag der Bäuerin im Frankreich des frühen 20. Jahrhunderts.
Marie des Brebis hat das Leben einer einfachen Frau gelebt, geprägt von der Sorge um ihre Familie, ihre Tiere und um Haus und Hof. Trotz aller Entbehrungen und vieler Verluste hat Marie ein Leben voll inneren Reichtums und Schönheit gehabt und dies in ihren einfachen, aber wunderschönen Beschreibungen ausgedrückt: „Immer wusste ich, was Glück bedeutet, dass man zufrieden ist mit dem, was man hat und sich so akzeptiert, wie man ist“.
Die poetisch beschriebenen Landschaften des französischen Hochlandes mit seinen Wacholdersträuchern, den Düften und den Schafherden wecken eine Sehnsucht nach unberührter Natur und Lebendigkeit. Auch die Gemeinschaft und der Zusammenhalt der dort ansässigen Menschen zu Beginn des letzten Jahrhunderts lassen uns spüren, was uns in der heutigen Zeit abhanden gekommen ist.
"Marie des Brebis" ist ein wunderschönes Buch voller Lebensweisheit, auch wenn man diese Naturverbundenheit in der heutigen Zeit nicht mehr so leben kann.

Vom Reichtum des einfachen Lebens erzählt auch das Buch „Anni und Alois - Arm sind wir nicht!“
Die Fernsehjournalistin Julia Seidl hat im Laufe der Jahre drei Filme über das Ehepaar Sigl gedreht. In Zusammenarbeit mit dem bekannten Fotografen Stefan Rosenboom entstand das Buch über Anni und Alois. Liebevoll schildert Julia Seidl das Landleben eines rundum zufriedenen alten Ehepaares auf einem Einödhof im Bayerischen Wald.
Von klein auf kennen Anni und Alois Sigl das Landleben: viel Arbeit, wenig Geld, kein Komfort. Trotzdem vermissen die beiden Selbstversorger rein gar nichts. In aller Ruhe und mit Hingabe bewirtschaften sie ihren Einödhof im Einklang mit der Natur und den Jahreszeiten, ohne Hektik und Konsumzwang. Besitzstreben und der Stress der modernen Welt sind ihnen fremd.
Mit großem Respekt begleiteten Julia Sigl und der Fotograf Stefan Rosenboom das Leben des unkonventionellen Ehepaares über ein ganzes Jahr. "Einfach" ist es, jedoch nur aus einem bestimmten Blickwinkel heraus. Der Reichtum, den Anni und Alois täglich erleben, ist ein anderer. Dies im Buch zu beschreiben und abzubilden ist den Beiden sehr gelungen! 
Im Mai 2023 wären die Sigls 60 Jahre verheiratet gewesen. Ein Dreivierteljahr vor der Diamantenen Hochzeit verstarb Alois. Ihr Mann, der Alois, fehle ihr sehr, meint die 86-jährige Anni. "Oft, wenn i sei Bild aschau, dann muass i an eahm denga und werd scha traurig.“

Keineswegs traurig macht einen die Geschichte „Am Südpol denkt man, ist es heiß“, die Elke Heidenreich über die opernbegeisterten Pinguine am Südpol geschrieben hat. Sie erzählt in gereimter Form über das Leben dieser possierlichen Tiere und spart dabei nicht mit Bemerkungen, die die Zuhörer zum Lachen bringen. Gleichzeitig schafft sie es aber auch, ein ernstes Thema wie den Klimawandel, der der Fauna gerade in diesem Gebiet große Probleme bereitet, anzusprechen.
Untermalt wird die nette Geschichte von gelungenen Bildern von Quint Buchholz, die einen immer wieder bezaubern und die man stets´s Neue betrachten kann.

Weiterhin nachdenkenswerten und bezaubernden Lesestoff wünscht Euch Sabine

Bürgerreporter:in:

Sabine Presnitz aus Schwabmünchen

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