Viel Moral und Herz, aber keine Medaille
OSC-C-Jugend trotz drei Siegen in deutscher Endrunde nur Vierter
Trotz des undankbaren vierten Platzes bei der Endrunde um die deutschen C-Jugend-Meisterschaften (Jahrgang 95 bis 98) musste der Wasserball-Nachwuchs des OSC Potsdam nicht unzufrieden sein. Nach zwei knappen Auftaktniederlagen gegen den Gastgeber ASC Duisburg (6:7) und die White Sharks Hannover (5:6) folgten drei Siege gegen den SV Lünen 08 (15:10), die Wasserfreunde Spandau 04 (11:9) und die SG Neukölln (7:4). Mit 6:4 Zählern punktgleich mit Hannover wurde der OSC wegen des verlorenen Direktvergleiches auf den vierten Rang verwiesen. Die Meisterschaft holte durch die Schützenhilfe Potsdams der ASC Duisburg (8:2) vor Neukölln (7:3).
„In der Konstellation hätte der Turnierverlauf nicht unglücklicher sein können, aber die Mannschaft kann stolz auf sich sein“, so Trainer André Laube. „Die Jungs haben Moral und Herz gezeigt. Das Team ist durch dieses Erlebnis noch enger zusammengerückt.“ Vorangetrieben durch die kleine aber äußerst lautstarke Fangruppe gingen die OSC-Jungs in jedem Spiel trotz zwischenzeitlicher Rückschläge bis an die Schmerzgrenze. Aus einer tollen Mannschaftsleistung ragte Center Leonard Grütte heraus, der mit 16 Treffern nicht nur bester Schütze des Turniers war, sondern auch mit großer Mehrheit zum besten Spieler der Endrunde gewählt wurde.
Gegen Duisburg ging der OSC nach raschem 0:2-Rückstand im dritten Viertel sogar 5:4 in Führung. Der letzte Abschnitt wurde allerdings 1:3 zum 6:7 (1:2, 1:1, 3:1, 1:3) verloren. Gegen Hannover waren die Havelstädter über weite Phasen das bessere Team, vergaben aber in der Schlussphase eine Reihe hochkarätiger Chancen. Beim 5:6 (1:2, 1:2, 2:2, 1:0) verließen sich die White Sharks auf ihren starken Keeper Dominik Schimanski und hatten damit Glück. In einer hektischen Partie gegen den SV Lünen führte der OSC im Schlussviertel bereits 13:8. Nach einer vollkommen überzogenen Schiedsrichterentscheidung wurde Torwart Lion Zeisberg für den Rest des Spieles ausgeschlossen. Ohne Keeper und in Unterzahl gewannen die Potsdamer die letzten drei Minuten dennoch mit 2:1 zum Endstand von 15:10 (4:3, 5:1, 2:2, 4:4).
Zu allem Überfluss wurde Zeisberg für die beiden Partien am Sonntag gesperrt. „Eine nicht nachvollziehbare Entscheidung“, wetterten Potsdams Trainer, schwörten ihr Team aber gut ein. „Ab diesem Zeitpunkt ging es nicht mehr um Medaillen, sondern um Teamgeist und Zusammenhalt. Alle haben noch einmal zugelegt und füreinander gekämpft“, erklärte Co-Trainer Jacob Drachenberg die Trotzreaktion der Mannschaft.
Centerverteidiger Max Kössler stand nun zwischen den Pfosten und machte seine Sache sehr gut. Gegen Spandau erspielte sich der OSC beim 11:9 (2:2, 5:2, 2:2, 2:3) den vierten Platz, wobei Leo Grütte gleich sechs Treffer erzielte. Trotz der unveränderlichen Platzierung hängten sich die OSC-Akteure gegen Neukölln noch einmal richtig rein, gingen rasch in Führung und brachten diese über die Zeit. 7:4 (3:2, 1:0, 1:1, 2:1) siegte das Laube/Drachenberg-Team und verhagelte den bis ungeschlagenen Berlinern die Meisterschaft. „Die Jungs haben sich Respekt verschafft. Viele Fachleute waren über das Kämpferherz dieser Mannschaft voller Hochachtung. Der OSC wird noch sehr viel Freude an diesen Jungs haben“, so Laube.
Potsdam: Lion Zeisberg, Maximilian Reihs, Max Kössler (4), Philipp Boreck (1), Henry Jaeschke (1), Julian Drachenberg (7), Sascha Herold (5), Lukas Küppers (5), Leonard Grütte (16), Thilo Popp, Ferdinand Korbel (3), Gabriel Satanovsky (1), Frederick Korbel (1), Phillip Eckelmann
Bürgerreporter:in:Andreas Koch aus Potsdam |
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