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TRIATHLON: Das Wechseln vom Wasser aufs Rad will gelernt sein
Beim Jugend-Camp des Zeppelin-Teams im OSC Potsdam weiht ein erfahrener Athlet den Nachwuchs in die Feinheiten des Sports ein
„Lenker, Gangschaltung, Bremse, Reifen.“ Lydia Leser zählt die Teile auf, die zu einem Fahrrad gehören. Als das elfjährige Mädchen mit den Sommersprossen nicht mehr weiter weiß, bittet Stefan Höhlbaum die übrigen zehn Kinder um ihre Mithilfe. Im Halbkreis sitzen sie um den Triathleten vom Potsdamer „Zeppelin-Team“. Als sie mit den Zahnkränzen auch das letzte Teil benannt haben, schnappen sie sich ihre Räder, bringen sie zum Durchsehen. Die Materialkunde ist Bestandteil des dreitägigen Triathlon-Camps für Kinder, das der Olympische Sportclub Potsdam veranstaltet.
„Es ist das erste Mal, dass wir ein solches Camp veranstalten“, erzählt Höhlbaum. Er ist Triathlet in der 2. Bundesliga, nimmt im Herbst an der deutschen Meisterschaft teil. Der 21-Jährige hat das Trainingslager organisiert. In den drei Tagen übt er mit seinen Schützlingen Radfahren, Laufen und das Schwimmen in Freigewässern. „Dort geht es weniger um die perfekte Technik als darum, in natürlichen Gewässern zurechtzukommen“, erklärt Höhlbaum. Dass dort widrigere Bedingungen als im Schwimmbad herrschen, davon konnten sich die Kinder im Strandbad Caputh überzeugen. „Das Wasser war kalt, da habe ich es nicht länger als eine halbe Stunde ausgehalten“, erzählt die zehnjährige Karlotta Lass.
Auf dem Plan für den Nachmittag stehen auch Einheiten zu den spezifischen Vorgängen während eines Triathlons. „Wir trainieren das Wechseln vom Schwimmen zum Radfahren“, erklärt Stefan Höhlbaum. Dabei müsse man Startnummern anlegen oder mit nassen Füssen das Schuhwerk anziehen – Vorgänge, bei denen man Zeit gewinnen oder verlieren kann. Zum Abschluss des Lagers können die Teilnehmer das Erlernte in einem Wettkampf anwenden.
Viele der Kinder betreiben bereits eine der Triathlon-Sportarten. So auch Leon Böhm: Der Zwölfjährige ist Leichtathlet. „Als Langstreckenläufer werde ich nächstes Jahr an der Sportschule aufgenommen“, erzählt der Blondschopf. „Am Triathlon mag ich die Abwechslung.“ Vom Schwimmen kommt dagegen sein ein Jahr jüngerer Freund Jakob Schumann. „Ich war früher Schwimmer im Verein, bin dann aber zu Zeppelin gewechselt“, erklärt er. „Ich habe auch schon Wettkämpfe in Neukölln und Potsdam absolviert.“ Die Distanzen sind den körperlichen Fähigkeiten der Kinder angepasst. „Ich musste 200 Meter schwimmen, 7 Kilometer Rad fahren und 2 Kilometer laufen“, ergänzt Jakob.
Für Stefan Höhlbaum hat die Betreuung der Kinder auch beruflichen Nutzen: „Das mache ich im Rahmen eines Pflichtpraktikums, ich befinde mich in der Ausbildung zum Sportassistenten“ erzählt er. Dann begutachtet er die Fahrräder der Kinder, zieht Schrauben nach oder verändert routiniert die Sattelhöhe. „Denn nach unserem Wechseltraining geht es zur Rundfahrt in den Wald.“ (Von Tim Tolsdorff)
PNN
Bürgerreporter:in:Andreas Koch aus Potsdam |
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