Eine Bärengeschichte Teil 1

Es lebte einmal ein kleiner Bär mit seiner Mutter und seinem Vater im Zoo.
Eines Tages fragte der kleine Bär: "Sagt mal, warum ist es hier so eng?"
"Wieso eng?" fragte seine Mutter zurück.
"Na, so knapp", sagte der kleine Bär.
"Knapp? Du meinst, so wenig Platz?"
"Ja, warum ist hier so wenig Platz?" fragte der kleine Bär wieder.
"Na, wir sind doch im Zoo!"
"Wieso?"
"Im Zoo sind doch viele verschiedene Tiere, und da ist eben nicht so viel Platz", erklärte sein Vater.
"Das ist aber doof!"
"Aber wir bekommen jeden Tag unser Fressen!"
"Ach, es gefällt mir trotzdem nicht!" rief der kleine Bär, "Ich will hier raus, es ist mir zu eng!"
"Was, Du möchtest hier raus? Wie willst Du denn das machen?"
"Wir könnten doch hier ein Loch in das Käfiggitter machen. Es ist schon ganz verrostet!"
Der Bärenvater haute kurz dagegen: tatsächlich platzte eine Masche im Gitter auf! "Oh! Vielleicht geht es wirklich," rief er.
Er schlug noch mehrere Male mit seiner Pranke gegen das rostige Käfiggitter. Schließlich platzte noch eine zweite Masche. Das Loch war aber noch nicht groß genug.
"Wir müssen sowieso bis zum Abend warten. Im hellen ist es viel zu auffällig auszubrechen," sagte die Mama.
Als es langsam dunkel wurde, arbeiteten Bärenpapa und -mama weiter, das Loch zu vergrößern.
"Es reicht schon!" rief der kleine Bär und kroch durch.
"Warte, warte, für uns ist das Loch doch noch viel zu klein!" Sie schlugen noch weitere Maschen kaputt und zwängten sich schließlich auch durch. Der Bärenkäfig war ganz am Rande des Zoos. Auf der anderen Seite des Gitters war nur ein schmaler Grünstreifen und der Gehweg einer großen Straße.
"Aber auf die andere Seite dürfen wir nur bei der Ampel!" sagte die umsichtige Bärenmama.
Als sie bei der Ampel waren, sagte sie: "Und jetzt müssen wir warten, bis grün kommt." Sie mußten ein bisschen warten, bis sie auf die andere Seite gehen konnten. Autofahrer, die an der Ampel warteten, wunderten sich, dass die Bären ohne Leine und ohne Begleitung eines Tierwärters gingen. Aber die Bären bogen in eine kleinere Straße ab, überquerten sie, als kein Auto kam, und waren schon wenig später kaum noch in der Dämmerung hinter den Büschen zusehen. Dahinter befanden sich Felder, und nach einigen Schritten sahen die Bären in der Ferne einen Wald.
"Den schaffen wir noch, bevor es ganz dunkel geworden ist," sagte der Bärenpapa. "Dort haben wir Schutz und Unterschlupf."

Zweiter Teil folgt

Bürgerreporter:in:

Jost Kremmler aus Potsdam

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