Wasserball
„Es war wieder mehr drin“
OSC-Wasserballer unterliegen trotz acht Lentz-Treffern in Wedding 10:13
Der Ausfall von gleich zwei Stammspielern ist durch die Wasserball-Mannen nur schwer zu kompensieren. Nach der Trommelfell-Verletzung von Stephan Hartkopf, die den 18-Jährigen inzwischen vier Wochen plagt, traf nun den Bundesliga-Aufsteiger eine weitere Hiobsbotschaft. Junioren-Nationalspieler Hannes Schulz, mit sieben Treffern aus vier Spielen bis dahin bester Potsdamer Schütze, verletzte sich heftig den rechten Knöchel beim Volleyball im Schulsport-Unterricht. „In diesem Jahr wird er sicher nicht mehr ins Training einsteigen“, so die vorerst ernüchternde Bilanz von OSC-Mannschaftsarzt Dr. Lars Götz. „Ob operiert werden muss, entscheidet sich am Dienstag nach einer genaueren Untersuchung.“
Trotz des Fehlens der beiden Leistungsträger verkaufte sich der OSC beim SC Wedding am Sonntag-Abend glänzend, konnte die favorisierten Nord-Berliner allerdings nicht bezwingen. 10:13 (4:3, 1:4, 3:3, 2:3) unterlag schließlich die junge Truppe. „Das Ergebnis ist ok, aber es war wieder mehr drin“, so Trainer André Laube. Wie schon bei der 6:7-Niederlage vor Wochenfrist verloren die Potsdamer wegen unnötiger, individueller Fehler und Undiszipliniertheiten das Spiel. „Wedding ist einfach noch ein Stück abgebrühter.“
Ein geradezu sensationelles Spiel lieferte Tobias Lentz für das Potsdamer Team ab. Acht der zehn OSC-Treffer gingen am Ende auf das Konto des Junioren-Nationalspielers. „Für Tobi freue ich mich ganz besonders“, sagte Laube. „In den letzten Spielen im Abschluss etwas glücklos, hat er sich jetzt hoffentlich den Kopf wieder freigeschossen.“ Folgerichtig wurde Lentz auch zum „Spieler des Tages“ von den Offiziellen gekürt.
Schon im ersten Viertel sorgten seine vier Tore dafür, dass der OSC sich prächtig hielt. Nach der 5:3-Führung durch Philip Uhlig im zweiten Durchgang gab es einen kurzen Bruch im Potsdamer Spiel. In gut zwei Minuten erzielten die Hausherren vier Tore zum 5:7. Nach der Halbzeit traf Wedding zum 5:8. Wegen der dritten Zeitstrafe gegen Uhlig musste dieser nun das Wasser für den Rest des Spieles verlassen. Zu allem Überfluss handelte sich auch noch Center Christoph Grabbert einen Ausschluss wegen Meckerns ein. „Vollkommen unnötig so etwas“, ärgerte sich Laube. „Zumal er nun auch für das nächste Spiel gesperrt ist. Hoffentlich ein Denkzettel.“
Nach dem 5:9 schien die Partie entschieden, doch der OSC kämpfte trotz der heftigen Dezimierung bravourös und kam durch zwei Lentz-Tore und einen Treffer von Mats Döring bis auf 8:9 heran. Das 8:10 vor der letzten Pause beendete aber jäh die Aufholjagd. Im Schlussviertel traf zunächst Wedding zum 8:11, bevor Lentz per Strafwurf auf 9:11 verkürzte. Sein achtes Tor machte der 18-Jährige dann fünf Sekunden vor dem Abpfiff zum 10:13-Endstand.
Nun trifft der OSC am Sonntag (12.30 Uhr) daheim auf Rekordmeister Spandau und schließt damit die Bundesliga-Gruppenphase ab. „Ohne Hannes, Stephan und Grabbi wird dies natürlich doppelt schwer“, so Laube. „Wir wollen uns aber besser verkaufen als beim 1:24 im Hinspiel.“
Potsdam: Paul Seidler, Christoph Grabbert, Victor Saar, Axel Krzenciessa, Klaus Einhorn, Jacob Drachenberg, Gregor Karstedt, Philip Uhlig (1), Tobias Lentz (8), Florian Lemke, Hendrik Schlabitz, Mats Döring (1), Marc Langer
Bürgerreporter:in:Andreas Koch aus Potsdam |
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