Spaziergänge in der Leineaue: Die Wassermühle wurde oft umgebaut

Keine klappernde Mühlenromantik mehr am rauschenden Bach: Von der mittelalterlichen Wassermühle ist nichts mehr geblieben. Industrielle Zweckbauten ersetzten die alten Mühlenanlagen.
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Das Naherholungsgebiet Südliche Leineaue erstreckt sich von der Haustür in Döhren oder Wülfel bis hin zum Schulenburger Berg mit dem Schloss Marienburg als krönenden Abschluss. Die Leinemasch bietet sich dabei nicht nur als eine wunderschöne Landschaft für Ausflüge ins Grüne an; sie steckt auch voller Geschichte. In den vergangenen 20 Jahren habe ich in loser Folge interessante historische Details und Ausflugsziele im MASCHSEEBOTEN – das ist eine Stadtteil-Zeitung in Döhren und Wülfel - vorgestellt. Die Hefte mit den einzelnen „Spaziergängen in die Leineaue“ sind längst vergriffen. Daher sollen nach und nach die einzelnen Beiträge nun bei myheimat einen weiteren Leserkreis bekannt gemacht werden. Und vielleicht findet sich ja ein Verleger, der die gesammelten Geschichten in einer Broschüre oder einen Büchlein veröffentlicht.

Heute: Die Wassermühle in Schulenburg (Pattensen)

In engem Zusammenhang mit der Burg Calenberg steht die Schulenburger Wasser-mühle. Die Burgbesatzung lebte einst unter anderen von den Erträgen der Mühle. Vermutlich stand die erste Calenberger Mühle direkt bei der Burg. Der sogenannte Mühlenzwang verpflichtete die Bauern, ihr Korn nur in einem bestimmten Mahlwerk zerkleinern zu lassen. Zum Bezirk der Schulenburger Mühle sollen einst über 60 Ortschaften gezählt haben.

In ihrem Ursprung stammen die Wasserräder aus dem 13. Jahrhundert. Ende des 16. Jahrhunderts ließ Herzog Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel den Betrieb erneuern. Dieses Bauwerk hat Merian in einem Stich von der Feste Calenberg der Nachwelt überliefert. Aber schon 1744 wurde die Juliusmühle wiederum neu errichtet. Grundlegend neu gebaut wurde die Wassermühle dann in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als das Wasserkraftwerk nach der Aufhebung des Mühlenzwanges modernisiert werden musste. Mit Wegfall der Zwangsmahlgäste geriet der Betrieb in wirtschaftliche Schwierigkeiten. Denn von nun an mußte er sich seine Kunden selbst suchen. Der damalige Müller reagierte darauf mit Investitionen. Er gestaltete die Mühle zur Handelsmühle um. Von der mittelalterlichen Wassermühle ist nichts mehr geblieben. Industrielle Zweckbauten ersetzten die alten Mühlenanlagen.

Bürgerreporter:in:

Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld

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