Wildtiere haben kein Hitzefrei !

Wenn die Quecksilbersäule auf 30 Grad Celsius oder mehr steigt, brüten Mensch un
d Tier gleichermaßen in der Hitze. Unsere heimischen Wildtiere haben ihre ganz eigenen Techniken, damit umzugehen. Denn Schweißdrüsen, wie sie der Mensch zuhauf hat, sind in der Tierwelt eher selten, informierte der JV- Lahn/Ohm und die HG- MR III.SAD-Wasserscheide durch den Pressereferenten der beiden Vereine Peter Glinski

Füchse, Kaninchen und sogar Vögel beginnen einfach zu hecheln. Über die Zunge verdampft Speichel und kühlt über den Luftaustausch den Körper. Clever ausgestattet hat die Natur auch die Feldhasen. Ihre langen, wenig behaarten Ohren fungieren als Klimaanlage. Diese Löffel, wie sie in der Jägersprache heißen, werden bei großer Hitze stark durchblutet und geben über die große Fläche viel Körperwärme ab. Der Elefant kühlt sich mit der gleichen Metode.Eine super Sache der Natur.

Das Wildschwein wiederum bevorzugt an heißen Sommertagen eine kühlende Schlammpackung - weniger der Schönheit wegen, dafür aus ganz praktischen Gründen: Nach dem Suhlen in sumpfigen Tümpeln verkrustet die Packung und schützt die empfindliche Haut vor kleinen Plagegeistern wie Mücken, Zecken und Bremsen. Diese backen einfach fest. Beginnt die Kruste zu jucken, schrubbt sich das Borstenvieh genüsslich an geeigneten Bäumen, den Maibäumen
Rotwild, suhlt sich gern. Noch lieber aber steht dem Rotwild das Wasser bis zum Hals. Lädt ein kühler See im Revier zum Baden ein, sieht man das Wild schon mal im Wasser waten. Seinen Flüssigkeitsbedarf deckt das Rotwild übrigens als reiner Pflanzenfresser fast ausschließlich über den Morgentau und saftiges Grünfutter. Unser Rehwild deckt seinen Flüssigkeitsbedarf wie das Rotwild. Suhlen und schwimmen gehen tut unser Rehwild nicht. Außerdem hat das Rehwild noch eine Besonderheit im Sommer , seine Hochzeit fällt in die Monate Juli-August. Aber dazu im nächsten Artikel mehr.

Wohl dem Vierbeiner in Wald und Wiesen, der in kühlen Höhlen oder in luftiger Höhe die heißen Stunden des Tages verbringen kann. So ziehen sich Dachse, Füchse und Wildkaninchen über Tag gern in ihren unterirdischen Bau zurück, und sind meist erst in den kühleren Abendstunden wieder zu sehen. Eichhörnchen hingegen bauen Kugelnester, so genannte Koben, in luftiger Höhe.

Verständlich, dass es auch den Menschen an heißen Tagen zu einem Spaziergang in den kühlen Wald lockt. Ich mache aber auf Ruhebedürfnis der Waldbewohner aufmerksam und bitte alle Naturliebhaber um Rücksicht. Wie bei uns Menschen ist jede Bewegung bei solchen Temperatur sehr anstrengend und braucht viel zusätzliche Energie beim Wild. Unnötige Fluchten vor Hunden zu Beispiel sollen vermieden werden besser erst Garnichts vorkommen
Tragen wir alle dazu bei das wir die Hitzeperioden gut überstehen, aber Rücksichtnahme sollte das ganze Jahr also immer herrschen. Vielen Dank!

Foto Siegel DjV.erl.
Fototext: Wildschwein sucht Kühlung im Wasser.

Bürgerreporter:in:

Peter Glinski aus Neustadt (Hessen)

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